Das Garten Abc
übernächsten Jahr, wenn der alte Johannisbeerstrauch wieder Beerentrauben trägt wie in seinen besten Jahren.
Sie sind mit ihrer zart-aromatischen Süße ein unvergleichlicher Genuss – egal ob frisch vom Strauch, als Dessert, Marmelade oder als Saft. Alle Kinder zwischen 2 und 102 Jahren bekommen einen wässrigen Mund, wenn sie ihrer ansichtig werden:
Himbeeren
Himbeeren sind typische Gartenfrüchte. Im Großanbau schaffen sie Probleme, weil es nur wenige Maschinen gibt, die den Schnitt- und Pflückaufwand reduzieren können. Deswegen sind Himbeeren in der Tiefkühlpackung ziemlich teuer – und jene im eigenen Garten konkurrenzlos.
Dass Himbeeren zu den beliebtesten Beerenarten im Garten gehören, liegt nicht nur an ihrem wunderbaren Geschmack. Wohl auch daran, dass es – neben der Erdbeere – kaum eine Obstart gibt, die sich so sicher und problemlos kultivieren lässt. Von Frühjahrsfrösten wird die späte Blüte auch an ungünstigen Standorten nicht geschädigt, auch Frostschäden am Holz treten kaum jemals auf. Ab dem zweiten Jahr nach der Pflanzung liefert der Himbeerstrauch zuverlässig und regelmäßig große Mengen an Beeren. Bleibt der Strauch gesund und wird seinen Ansprüchen gemäß gepflegt, tut er das bis zu 15 Jahre lang.
Himbeeren sind g´standene Mitteleuropäer. Fast alle bei uns verbreiteten Kultursorten stammen von der wilden Waldhimbeere – botanisch „Europäische Himbeere“, Rubus idaeus – ab. Ihre Standortansprüche decken sich deshalb mit den Bedingungen, die man in der nördlichen gemäßigten Zone, also zwischen Mittelitalien und Norwegen, ohnehin vorfindet. Die Ruten tragen erst im zweiten Jahr an den Kurztrieben Früchte und sterben danach ab. Der Strauch erneuert sich durch Triebe, die aus dem Wurzelstock wachsen, und durch Wurzelschösslinge. Die Blüten sind zwittrig und können sich selbst befruchten. Gegen den Besuch der Bienen haben sie trotzdem nichts einzuwenden, weil eine Fremdbefruchtung nicht nur möglich, sondern auch vorteilhaft ist.
Wegen des rankenden Rutenwachstums ist es angebracht, Himbeersträucher als Hecke zu ziehen. Man benötigt dafür nur einige Pflöcke und etwas Draht.
Die Pflöcke werden im Abstand von etwa drei Metern in die Erde geschlagen. In 40, 80 und 120 cm Höhe werden sodann Drähte gespannt – entweder einfach oder, wie auf der Zeichnung, doppelt. Beim doppelten Draht liegen die beiden Drähte in der Weite der Pflockstärke nebeneinander. Das hat den Vorteil, dass die Ruten zwischen den beiden Drähten hindurchgesteckt werden können und Halt in jeder Richtung haben, ohne dass man sie festbinden muss. So ist das Ausreifen auch der tiefhängenden Beeren gewährleistet. Außerdem verhindert der Halt an den Drähten das Abbrechen von reichtragenden Fruchtruten und die Ernte wird erleichtert. Dass der Garten mit „geordnet“ wachsenden Himbeersträuchern auch noch zusammengeräumt aussieht, ist auch kein Nachteil.
Himbeersträucher pflanzen
Vor dem Pflanzen von Himbeersträuchern gräbt man den Boden etwa spatenblatttief um. Eine organische Düngung ist sinnvoll, weil die Himbeersträucher in ihren ersten Jahren besonders viel Nährstoffe brauchen. Am besten ist reifer Kompost, aber auch Humus aus dem Gartenmarkt mögen die Himbeersträucher. Man erreicht damit eine stabile Bodenstruktur und ein höheres Speichervermögen für Wasser und Nährstoffe als mit bloßer Gartenerde. Der frühe Herbst – Mitte bis Ende Oktober – ist an sich die beste Pflanzzeit für Himbeersträucher. Man kann sie allerdings auch im zeitigen Frühjahr pflanzen, sobald der Boden frostfrei und gut abgetrocknet ist. Man hebt ein Pflanzloch von etwa 35 cm Durchmesser und ebenso großer Tiefe aus. Beschädigte und überlange Wurzeln werden gekürzt. Besonders sollte man auf die am Wurzelhals sitzenden zwei bis drei Basisknospen achten: Sie dürfen keinesfalls verletzt werden, denn von ihnen hängt die Erhaltung der Pflanze ab! Aus ihnen entwickeln sich die Triebe für die ersten fruchttragenden Zweige. Nach dem Pflanzen sollten die Basisknospen mit einigen Zentimetern Erde bedeckt sein.
Der Wurzelballen wird in das Pflanzloch gestellt und das Loch mit einer Mischung aus Kompost und Gartenerde aufgefüllt. Nach ausgiebigem Gießen bedeckt man den Boden um die Pflanzung mit nicht zu grobem Mulchmaterial. Es darf jedoch nicht zu dicht liegen, weil es sonst das Durchwachsen neuer Ruten behindern könnte.
Himbeersträucher
Weitere Kostenlose Bücher