Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Gastgeschenk der Transsolaren

Das Gastgeschenk der Transsolaren

Titel: Das Gastgeschenk der Transsolaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Leman , Hans Taubert
Vom Netzwerk:
stürmte auf das Ziel zu. Der Analytiker stieß das Energiepedal bis zum Anschlag durch. Fünf Augenpaare krallten sich an der Barriere fest, die ihnen entgegenwuchs. Auf den letzten fünfhundert Metern nahm Vakili Energie weg. Zuletzt krochen sie fast im Schritt auf das Objekt zu.
      »Fahr die Panzerplatten aus!« befahl Tilden.
      Durch die Sehschlitze hindurch erschien ihnen die aufgebrannte Öffnung noch unheimlicher, gefährlich wie ein aufgerissener Rachen. Vakili tippte nur noch auf den Beschleuniger. Meter für Meter kroch das Fahrzeug bis auf Sicherheitsabstand an die Barriere heran. Beängstigend nahe gähnte der Schlund, in dessen Tiefe nichts zu erkennen war. Tilden stand gebückt hinter Vakili, stützte sich auf dessen Schultern ab und spähte durch den oberen Schlitz, neben ihm Kruyt. Die Maschine vibrierte im Leerlauf. Chodat fingerte nervös an den Schaltelementen für den Laser herum; der Rubin zielte mitten in die Öffnung…
      »Pfoten weg!« fauchte Kruyt mit unterdrückter Stimme.
      »Scheinwerfer!« Chena reichte dem Mineralogen das Bedienungskabel. Der kräftige Lichtstrahl wanderte an der Metallwand entlang, bis ihn das Loch verschluckte.
      »Kannst du etwas erkennen?« fragte Tilden den Biologen. Der preßte die Stirn an die Scheibe und schirmte die Augen mit den Händen ab.
      »Ob das Rohre sind?«
      »Wir müßten näher heran.«
      »Zu riskant.« Die drohende Nähe des Tunnels dämpfte die Stimmen. »Vakili, es ist soweit. Kruyt als zweiter Mann. Chodat bleibt am Laser, für alle Fälle!«
    Zögernd stampften die beiden durch das lose Geröll auf die Metallwand zu. In dem schilfrigen Kristallschotter rutschten die Füße weg und machten das Laufen unsicher, Vakili führte, Kruyt ging schräg hinter ihm. Außer dem Helmstrahler trug jeder noch eine Handlampe. Der Sauerstoffvorrat in den Atemgeräten reichte für zwei Stunden.
      Angespannt verfolgten sie im Fahrzeug den Weg ihrer Gefährten und lauschten dem kurzen Atmen, das aus dem Lautsprecher drang. Tilden ließ kein Auge von Vakili, er machte sich Vorwürfe. Chena zerknüllte mechanisch ein Stück Papier zwischen feuchten Händen.
      Plötzlich verhielt Vakili den Schritt, stieß mit der Innenfläche der linken Hand mehrmals federnd nach unten – auch Kruyt blieb stehen. Ein kurzer Zuruf. Chodat pumpte Energie in den Laser…
      Da ging Vakili weiter, Kruyt folgte. Nichts geschah.
      Aufatmen!

    Kruyt stand breitbeinig, mit dem Rücken zur Wand gekehrt, und stützte Vakili, der mit dem rechten Fuß in den verschränkten Händen seines Gefährten stand und in die Öffnung leuchtete.
      Drüben duckte sich der Walker. Siehst auch nicht gerade friedlich aus, dachte Kruyt, als er das Fahrzeug so unvermittelt auf sich gerichtet sah. Vakili riß ihn aus seiner Betrachtung: »Laß mich runter!«
      »Nun?«
      »Ein Schrotthaufen.« Kruyt schaute verständnislos: »Ein Wrack?«
      »W i e ein Wrack.«
      »Was ist da schon für ein Unterschied. Steig ein, hilf mir von oben!«
      Als Vakili Fuß gefaßt hatte, zog er Kruyt nach. Seite an Seite standen sie auf irgendwelchem Gestänge und lehnten mit dem Rücken an Rohren, die von oben nach unten verliefen. Unruhig geisterten die Lichtflecke ihrer Lampen über zerfallenes Metall. Rostrot und schmutzigbraun leuchtete es auf, wenn die Scheinwerferstrahlen darüberhin huschten. Über ihren Köpfen verlor sich das Licht in undurchdringlichem Gewirr von Kabeln, aus dem zerfaserte Leitungsenden wie tote Schlangen herabhingen. Kulissenartig ragten aus der Dunkelheit mißfarbig verblichene Plasteplatten in den Raum, verquollen und mit häßlichen Auf treibungen übersät. Kruyt bückte sich und schickte sich an, zwischen das Gestänge hinabzusteigen, da zog ihn Vakili am Ärmel zurück.
      »Hast du Verbindung?«
      Kruyt stutzte. Er hängte die Handlampe an ein Rohr, das aus der Finsternis herausspießte, und drehte an der Antenne, die wie ein Heiligenschein über seinem Helm schimmerte. Die Lampe pendelte im Rhythmus des ausschwingenden Rohres und malte mit ihrem Lichtkegel verschlungene Figuren in die Dunkelheit.
      »Nichts. Zurück?«
      »Warte!« Vakili kletterte noch einmal zur Luke, Kruyt hörte, daß er kurze Informationen an die Gefährten durchgab.
      »Alles klar«, rief Chodat in Vakilis komprimierten Bericht hinein, »Faradayscher Käfig, schirmt ab!«
      Wenn doch nur alles so einfach wäre, dachte Tilden und bepackte Vakili mit

Weitere Kostenlose Bücher