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Das Gastgeschenk der Transsolaren

Das Gastgeschenk der Transsolaren

Titel: Das Gastgeschenk der Transsolaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Leman , Hans Taubert
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leicht.
      Ich kann mir nicht helfen, dies ist kein lebendiges Subjekt, es tut nur so. Was mich an der Projektion beeindruckt, ist das Schematische, das konstruktiv Abstrakte. Das wirkt auf mich wie das Ablaufen eines Mechanismus. Die Reizbarkeit des Materials, ich meine seine Reaktion auf uns hier, daß es überhaupt auf unser Auftreten auf diesem Planeten reagiert, kann mich nicht umstimmen – Leben ist anders. So wie dies hier stelle ich mir ein vollendetes Modell des Lebens vor. Jemand gebrauchte dieser Tage ein Bild. Aber wir haben den Schlüssel eben doch noch nicht im richtigen Schloß.
      Wir haben ein Geschöpf gefunden, ein Objekt, irgend etwas, das einmal gemacht worden ist, hergestellt, produziert. Was weiß ich? Das wichtige für uns ist das Subjekt, derjenige oder sicherlich diejenigen, die es gemacht haben. Die müssen wir suchen. Die zu finden ist unser Ziel.«
      Falkhoven hielt inne. Bernin schaltete das Gerät aus. Es war fast finster im Raum. Niemand antwortete.
      »Wenn die gläserne Decke den ganzen Planeten umhüllt, kann ich nicht glauben, daß sie so geschaffen wurde, wie wir sie gefunden haben«, fuhr Falkhoven leise fort.
      »Wer kann denn wissen, daß dies geschaffen worden ist?« fragte Sarah, »so etwas kann man doch nicht einfach ›machen‹?«
      »Niemand«, antwortete Falkhoven. »Niemand kann das wissen, jedenfalls jetzt noch nicht. Immerhin ist das die zentrale Frage, die zuerst gelöst werden muß, und es ist gut, wenn wir sie uns stellen. Wir haben bisher erfahren, daß alles Lebendige etwas Gewordenes ist und sich unterscheidet vom Geschaffenen, das Maschine ist, Bild oder Modell, jedenfalls Ausdruck intelligenten Lebens, der nicht mit ihm selbst gleichgesetzt werden darf. Niemand kann jetzt schon wissen, ob wir eine Maschine oder Leben gefunden haben. Aber die Frage gibt es. Die haben wir auf jeden Fall gefunden.« Falkhoven blinzelte, als störe ihn grelles Licht.
      »Es gibt Gründe – Gründe, die man auch anzweifeln kann –, daß dies Glas hier nicht so geschaffen wurde, wie wir es gefunden haben: Welchen Sinn sollte es haben? Objekte haben immer einen Sinn. Das unterscheidet sie vom schaffenden Subjekt, das sich seinen Sinn selbst geben muß. – Ich habe daran gedacht, daß dieses Material vielleicht uralt ist.«
      »Aber es kann noch immer wachsen!« warf Anzew dazwischen.
      »Ja, schon«, sprach Falkhoven geduldig weiter, »seine. Schöpfer haben es mit der Fähigkeit zur Autoregulation ausgestattet, offenbar in einer Perfektion, von der wir noch weit entfernt sind. Deshalb ist erhalten geblieben, was wir vorfinden. Die Wunden, die wir ihm beibrachten, werden bald geschlossen sein. Meteore schlugen ihm zu allen Zeiten weit größere, Stufford sagte das unlängst. Aber winzige Unregelmäßigkeiten in seinen Funktionen mögen sich angehäuft haben, und so begegnen wir heute vielleicht einem Zerrbild dessen, was einst erdacht wurde. Denn die, die es geschaffen haben, führen keine Aufsicht mehr.«
      »Warum?« fragte Bernin, und Falkhoven antwortete: »Ich weiß es nicht. Wir sind gewohnt und auch nur fähig, wie Menschen zu denken. Vielleicht war das Produkt, das sich zu diesem Glas entwickelte, ihr letztes Werk. Wie es uns Menschen nicht fremd ist, mag es ihr Ziel gewesen sein, sich selbst vom Tätigsein zu befreien. Daß es ihnen mit dieser ›absoluten Maschine‹ gelang, war ihr Untergang: Tätigkeit hat in ihrem animalischen Leben Intelligenz erweckt. Untätigkeit hat sie des Geistes und des Lebens wieder beraubt. Vielleicht sind sie rudimentäre Parasiten auf ihrem Produkt, und wir finden sie noch. Vielleicht sind sie ganz vergangen.«
      Falkhoven erhob sich plötzlich. »Das sind nur Gedanken«, sagte er, »es wird wohl nicht so sein. Nicht genau so. Wir haben hier eine Aufgabe. Einige Schritte gingen wir. Der Weg ist noch nicht zu Ende.«

    RT 12 setzt seine Fahrt fort. Morgen werden wir bei Stufford und den anderen ankommen.

    Begegnung

    Sant spürte wieder den Duft in der Nase, der ihn unlängst so erschreckt hatte. Damals war er spornstreichs davongerannt, als zwinge ihn ein Reflex dazu, eine Reaktion im Sinne der Anordnung, die Flucht bei solchem Anlaß verlangte. Im Grunde sträubte er sich gegen diese Handlungsweise, wie immer, wenn Neugier der Logik im Wege stand. Und er hielt sich für einen normalen Menschen.
      Heute klappte es mit dem Reflex weniger gut: Sant verhielt und schnupperte. Verbotenerweise, denn der

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