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Das geborstene Schwert

Das geborstene Schwert

Titel: Das geborstene Schwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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gegenüber.
    Die Trolle stürmten die Festung. Wie Hunde bellten sie unter den Mauern. Sie legten Leitern an und versuchten, sie zu ersteigen, und ihre Anzahl war so groß, daß sie die Fundamente verbargen. Viele Kriegsmaschinen hatten sie, Schleudern, die Feuerkugeln über die Brustwehren schossen, fahrbare Türme, die voll von bewaffneten Männern waren, Rammböcke, die gegen die Tore donnerten, Katapulte, die Felsbrocken gegen Mauerwerk krachen ließen. Das Schreien, das Trampeln von Füßen und Hufen, das Klirren von Metall, das Getöse der Trommeln und Hörner füllten die Nacht mit einem Lärm, der Lawinen ins Tal stürzen ließ und an den eisbedeckten Hängen Echos hervorrief.
    Die Elfen standen hinter ihren Brustwehren und wehrten die Trolle ab. Schwerter glänzten auf, Speere und Pfeile verdunkelten den Mond, kochendes Öl stürzte aus Kesseln, Leitern wurden umgestoßen – aber die Trolle machten Fortschritte, und der Elfen waren nur wenige. Bald würde die Belagerung zu Ende sein.
    Skafloc zog sein Schwert. Zischend fuhr die Klinge aus der Scheide. In kalten Wellen lief das Mondlicht darüber hin.» Haiah! «schrie er, gab seinem Pferd die Sporen und stob in einer Wolke aufwirbelnden Schnees den Hang hinunter.
    Eine Schlucht versperrte ihm den Weg. Seine Schenkel spannten sich um die Flanken seines Pferdes. Es sprang hoch hinauf in den Himmel, vorbei an den Sternen. Auf der gegenüberliegenden Seite setzten die Hufe mit einer Wucht auf, die Skafloc die Zähne zusammenschlug, aber sofort sprengte er weiter.
    Das Lager der Trolle war beinahe leer. Skafloc zog die Zügel an, beugte sich herab und riß einen Brand aus einem Feuer. Die Geschwindigkeit seines Galopps ließ das Holz hell aufflammen. Er steckte alle Zelte an, die auf seinem Weg lagen. Bald brannten sie lichterloh und entzündeten mit Funkenschauern die übrigen. Skafloc eilte weiter auf die Tore der Burg zu, und im Reiten vervollständigte er seine Rüstung.
    Wie es seine Gewohnheit war, trug er den Schild auf dem linken Arm, hielt das Schwert in der rechten Hand und lenkte das Pferd mit Knien und Worten. Ehe die Trolle am Haupttor noch erkannten, was geschah, hatte er drei niedergeschlagen, und sein Tier hatte ebenso viele zerstampft.
    Dann griffen ihn die Trolle in Massen an. Sein Schwert sprang und wirbelte und sang, fuhr durch Helm und Halsberge, durch Fleisch und Knochen und hob sich bluttriefend daraus hervor. Keinen Augenblick hielt es in seinem Todestanz inne. Skafloc mähte die Trolle dahin wie reifen Weizen.
    Sie umdrängten ihn, aber keiner konnte seine eiserne Rüstung berühren. Nur wenige ihrer Schläge trafen, und sie fühlte er nicht, solange er dieses Schwert in der Hand hielt.
    Er schlug zur Seite, und ein Kopf rollte von den Schultern. Noch ein Hieb, und er hatte einem Reiter den Bauch aufgeschlitzt. Ein dritter Streich fuhr durch Helm und Schädel und Gehirn. Ein Krieger zu Fuß stach nach ihm mit einem Speer und kratzte seinen Arm. Er beugte sich herab und schlug den Troll zu Boden. Aber die meisten der Fußkämpfer starben unter den Tritten und Bissen des Jötunenpferdes.
    Das Klirren und Kreischen von Metall stieg zum Mond auf. Blut dampfte auf dem zertrampelten Schnee, Leichen türmten sich in den Lachen. Das schwarze Streitroß und sein Reiter und die Klinge des Schreckens ragten über allem hoch empor und bahnten sich einen Pfad zu den Toren.
    Schlag zu, Schwert, schlag zu!
    Die Trolle wichen entsetzt zurück. Skafloc rief:» Hai, Alfheim! Heute nacht reitet Siegvater mit uns! Macht einen Ausfall, Elfen, kommt heraus und tötet! «
    Vom Schlachtfeld aus war ein kreisförmiges Feuer zu erblicken. Die Trolle erkannten, daß ihr Lager brannte. Sie sahen ein Jötunenpferd und ein Zauberschwert gegen sich. Viele verloren den Mut …
    Skafloc ritt mit seinem sich aufbäumenden Pferd vor dem Tor hin und her. Im Licht des Mondes und des Feuers glänzte seine Rüstung naß von dem vergossenen Blut. Seine Augen blitzten ebenso blau wie der Stahl seiner Klinge. Und er verhöhnte seine Feinde und forderte die Elfen zum Ausfall auf.
    Ängstlich flüsterten die Trolle:» – das ist Odin, der den Elfen helfen will – nein, er hat zwei Augen, es muß Thor sein – Loki ist es, der sich von seinen Ketten losgerissen hat, weil das Ende der Welt nahe ist es ist ein von einem Dämonen besessener Sterblicher – es ist der Tod – «
    Luren bliesen, die Tore schwangen weit auf, und die Elfen stürmten heraus. Ihre Zahl war bei

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