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Das gefallene Imperium 1: Die letzte Bastion (German Edition)

Das gefallene Imperium 1: Die letzte Bastion (German Edition)

Titel: Das gefallene Imperium 1: Die letzte Bastion (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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irgendeine Ortung von Drizilschiffen?«, fragte Commodore Lestrade und bemühte sich, seine wachsende Beunruhigung nicht anmerken zu lassen.
    »Negativ. Keine Schiffe in Ortungsreichweite.« Das Schiff hielt seit über einer Stunde auf den Planeten zu und es waren ihnen noch keinerlei feindliche Einheiten begegnet.
    René trat unruhig neben den Kommandeur der Vengeance. »Probleme?«
    »Eigentlich nicht.«
    »Eigentlich?«
    Lestrade schüttelte nachdenklich den Kopf und runzelte auf eine Art seine Stirn, die Renés Nervosität noch steigerte.
    »Wir sind bereits in Ortungsreichweite des Planeten. Inzwischen hätten wir feindliche Schiffe ausmachen müssen. Die Drizil können es sich nicht leisten, keine Schiffe in einem umkämpften System zu unterhalten. Aus militärischer Sicht wäre das ausgemachter Blödsinn.«
    »Und falls Marianna bereits gefallen wäre?«
    Lestrade dachte über die Frage nach. »Auch dann müssten sie Schiffe hier stationieren. Eine Besatzungsstreitmacht am Boden benötigt Luft- und Raumunterstützung, Nachschub an Truppen und Ausrüstung et cetera. Lediglich eine Bodenstreitmacht in einem eroberten System zu unterhalten, wäre fatal. Die zurückgelassenen Truppen wären extrem unflexibel und verwundbar. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Drizil derart dumm sind.«
    »Das wäre wirklich zu schön«, sinnierte René. »Es sei denn …«
    Lestrade warf ihm einen schrägen Blick zu. »Es sei denn?«
    »Es sei denn, es war gar nicht nötig, Schiffe und Truppen zurückzulassen.«
    »Ich fürchte, ich kann Ihnen nicht ganz folgen.«
    Eine dunkle Vorahnung ergriff von René Besitz und kroch schleichend sein Rückgrat hoch. Seine Nackenhärchen richteten sich auf bei der bloßen Vorstellung, er könnte recht behalten.
    »Scannen Sie den Planeten«, wies er den Commodore an.
    Dieser gab den Befehl durch bloßes Nicken an seinen XO weiter. »Und wonach suchen wir?«
    »Nach Lebenszeichen.«
    Lestrades Kiefer klappte nach unten und René erkannte an dessen Gesichtsausdruck, dass ihm in diesem Moment eine ganze Menge Gedanken durch den Kopf schossen, doch bevor er auch nur einen Satz herausbrachte, kam Mueller dazwischen. Das Gesicht des XO der Vengeance war leichenblass.
    »Wir … wir orten keinerlei Lebenszeichen auf Marianna.«
    Lestrade musterte seinen XO, als hätte dieser den Verstand verloren. »Scannen Sie noch mal.«
    »Wir haben den Vorgang dreimal wiederholt. Auf Marianna gibt es nichts Lebendiges mehr. Nicht einmal Mikroben.«
    »Nicht einmal Mikroben …«, wiederholte Lestrade fassungslos.
    »Der Planet wurde sterilisiert«, schloss René, nicht minder geschockt als der Commodore. Betroffenes Schweigen breitete sich auf der Brücke aus. Die Lippen einiger Besatzungsmitglieder bewegten sich stumm und René vermutete, dass sie für die Bewohner des Planeten beteten.
    »Auf Marianna existierten vier Millionen Menschen.«
    »Jetzt nicht mehr«, erwiderte der XO.
    »Ich … ich dachte, die Drizil sind hinter unseren Rohstoffen und unseren Welten her«, erklärte Lestrade, nachdem er endlich seine Stimme wiedergefunden hatte. »Warum zerstört jemand einen völlig intakten Planeten? Ich hätte es irgendwie nachvollziehen können, wenn sie die Bevölkerung ausgerottet hätten, um sich selbst dort anzusiedeln. Aber warum den Planeten unbewohnbar machen?«
    Ungewollt kamen René plötzlich Carlos Worte in den Sinn.
    Planeten, die die Drizil erobern, müssen die Drizil auch halten.
    »Sie hatten nicht genug Truppen und Schiffe, um diese Welt zu erobern und zu besetzen, also haben sie sie zerstört, damit sie auch für uns keinen Wert mehr hat. Ich vermute, hier schlug den Drizil auch sehr starker Widerstand entgegen. Zum Zeitpunkt der Invasion war Marianna der Standort zweier imperialer Legionen.« Er stockte. »Außerdem …«
    »Außerdem?«
    »Außerdem war es wohl eine Botschaft an uns.«
    »An uns?«
    »Nicht speziell an uns«, korrigierte sich René schnell. »An all jene, die Widerstand leisten. Sie wollen damit sagen: Seht her! Das passiert, wenn ihr euch widersetzt. Es gibt nur Unterwerfung oder Tod.«
    »XO, bringen Sie uns aus dem System.«
    »Nein!«, widersprach René vehement. »Wir schicken unsere Trupps trotzdem runter.«
    »Wozu? Der Planet ist tot.«
    »Irrelevant. Ich möchte in jedem Fall ein Erkundungsteam losschicken. Vielleicht finden wir etwas, das uns im Kampf gegen die Drizil hilft. Es ist nur eine vage Hoffnung, ich weiß, aber nun, da wir schon mal da sind, wäre es

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