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Das gefallene Imperium 1: Die letzte Bastion (German Edition)

Das gefallene Imperium 1: Die letzte Bastion (German Edition)

Titel: Das gefallene Imperium 1: Die letzte Bastion (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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Einer von Perrins Aufklärern ging unter den Projektilen der Drizil zu Boden. Edgar musste hilflos mit ansehen, wie dessen Panzerung von der großkalibrigen Munition regelrecht beiseitegeschält wurde, um anschließend das Innere des Kampfanzugs in ein Schlachthaus zu verwandeln.
    Aus Rache mähte Perrin drei Drizil nieder, indem er seine Projektile direkt durch ihre Helmvisiere schoss. Die Fledermausköpfe kreischten herzzerreißend auf, bevor sie niedergingen. Edgar erinnerte sich daran, wie ebendieses Wesen noch vor wenigen Minuten wehrlose und unbewaffnete Zivilisten exekutiert hatte. In ihm stieg kein Mitleid auf, nur der Wunsch nach Vergeltung.
    Ihr Vorstoß trug sie weit auf den Platz hinaus. In die Menschen kam Bewegung, als sie bemerkten, dass ein Fluchtweg offen stand. Die ehemaligen Gefangenen strömten den Korridor entlang, den Edgars Einheit soeben freigelegt hatte. Die Legionäre verlagerten ihr Feuer, verschossen nur noch einzelne kontrollierte Salven oder Einzelschüsse, um die fliehenden Menschen nicht zu gefährden.
    Aus einem Eingang auf der anderen Seite des Platzes strömten weitere Drizil. Galen hob zu Edgars Linker seinen Schnellfeuer-Nadelwerfer und sandte einen Feuerstoß über die geduckten Köpfe einiger Gefangener hinweg in die angreifende Drizilhorde. Die Wildheit des Angriffs zerschlug die feindliche Formation und schleuderte ein Dutzend von ihnen zu Boden; die Übrigen wurden in den Eingang zurückgetrieben.
    Becky ging feuernd an einem am Boden liegenden, vermeintlich toten Drizil vorbei. Plötzlich sprang dieser auf und schlug mit einer krummen Dolchklinge nach der Legionärin. Der unerwartete Angriff schlitzte den rechten Arm ihres Kampfanzugs auf. Edgar sah Blut hervorsickern. Er schwenkte seine Waffe herum, doch bevor er abdrücken konnte, holte Becky bereits mit dem Kolben ihrer Waffe aus und schlug sie dem Drizil mit solcher Wucht unters Kinn, dass dessen Helmvisier zersplitterte. Noch zwei Schläge und der Drizil lag am Boden, ein weiterer und er rührte sich nicht mehr.
    »Alles in Ordnung?«, fragte er besorgt.
    »Wird schon wieder«, entgegnete sie knapp und brachte ihre Waffe erneut in Anschlag.
    Der Platz hatte sich indessen so gut wie geleert. Alle Menschen, die dazu noch fähig waren, waren längst geflohen und die Drizil bis auf wenige Ausnahmen tot oder lagen im Sterben.
    Die überlebenden Drizil ließen sich unvermittelt zurückfallen und zogen sich in die Sicherheit einiger Ruinen zurück. Verwirrt hielten die Legionäre inne.
    »Was ist jetzt los?«, meldete sich Perrin über Funk.
    »Keine Ahnung, aber das gefällt mir nicht.«
    »Vielleicht geben die auf?«, frotzelte der Aufklärungslegionär.
    »Kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen.«
    Sein Helm fing ein durchgehendes hohes Pfeifen auf. Edgar drehte den Kopf, um die Herkunft des Geräusches festzustellen. Er hob leicht den Kopf. Ja, es kam eindeutig von irgendwo über ihnen.
    Li war der Erste, der erkannte, worum es sich handelte.
    »Luftangriff!«
    Zwei Jäger vom Typ Blutstachel tauchten im Tiefflug über den Dächern auf. Ihre charakteristischen, spitz zulaufenden Schnauzen und die gekrümmten Tragflächen waren im Licht der gerade über den Horizont steigenden Morgensonne gut zu erkennen.
    »Verteilt euch!«, schrie Edgar und setzte sich im selben Moment in Bewegung.
    Becky, Li und Galen bewegten sich in entgegengesetzte Richtungen voneinander weg. Vincent konnte er von seinem derzeitigen Standort aus nicht sehen; es blieb nur zu hoffen, dass er so geistesgegenwärtig sein würde und möglichst großen Abstand zum Rest der Gruppe hielt. Zumindest, bis der Angriff vorüber war.
    Die Blutstachel spien Tod und Zerstörung über den Platz. Die meisten Geschosse wirbelten Staub und Geröll auf, sodass die Sicht erschwert wurde. Edgar sprang über eine niedrige Mauer und hechtete durch einen Eingang. Ein Drizil sprang ihn aus den Schatten an. Edgar reagierte mit beinahe übermenschlicher Geschwindigkeit und rammte dem Gegner den eigenen Kopf ins Gesicht. Der Helm des Drizil zerbarst und Edgar nutzte die Gelegenheit, sein Gewehr zu heben und zwei Projektile durch den geöffneten Mund des Wesens zu jagen.
    »Hier Schneller Tod eins. Bericht!«, forderte Edgar.
    Schweigen antwortete ihm.
    »Bericht!«, forderte er erneut.
    »Hier ist Becky. Bin in Ordnung. Li ist bei mir. Er ist verletzt, aber ich glaube, es ist nicht so ernst.«
    Erleichterung überflutete ihn. »Vincent? Galen?«
    »Ich bin noch da«,

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