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Das gefrorene Licht. Island-Krimi

Das gefrorene Licht. Island-Krimi

Titel: Das gefrorene Licht. Island-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yrsa Sigurðardóttir
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wo nicht nur biologisch angebaute Produkte angeboten werden.«
    Dóra löste ihren Blick vom Bildschirm. »Warum sind die Volksmärchen von Jón Árnason bloß nicht im Internet zugänglich?«, nörgelte sie.
    »Darf ich das als Ja interpretieren?«, fragte Matthias.
    »Was?«, geistesabwesend scrollte Dóra weiter über die Homepage. »Ja, ja«, fügte sie hinzu, obwohl sie keine Ahnung hatte, worauf sie sich gerade einließ. »Egal wo ich suche, ich finde nie die eigentliche Geschichte, nur den Vers. Ich müsste in eine Bibliothek.«
    Matthias schaute auf die Uhr. »Das wirst du kaum mehr schaffen. Glaubst du wirklich, dass die Inschrift auf dem Stein eine Rolle spielt?«
    Dóra blickte vom Bildschirm zu ihm. »Nein«, antwortete sie knapp. »Ich brauche einfach einen Strohhalm für morgen und weiß nicht, wo ich suchen soll.«
    »Falls Bergur oder seine Frau die Morde begangen hat, dann glaube ich nicht, dass dieser Stein irgendwas mit der Sache zu tun hat«, meinte Matthias. »Es wäre vernünftiger, sich mit Dingen zu beschäftigen, die nicht ganz so lange her sind.« Matthias trat ans Fenster und beobachtete ein Auto, das sich dem Hotel näherte. Es rollte bis ans Haus und hielt direkt unterhalb des Fensters an. Die Scheinwerfer gingen aus, und der Motor erstarb. »Die Autonummer kenne ich doch!«, rief Matthias und ließ die Gardine los. »Wo ist die Liste?«
    Dóra schaute ihn ungläubig an. »Willst du etwa behaupten, du würdest eine Nummer von Tausenden wiedererkennen?«, fragte sie und reckte sich nach der Liste mit den Kennzeichen.
    »Es ist ein persönliches Kennzeichen«, antwortete Matthias. »Davon gab es nicht viele, deshalb ist es mir aufgefallen.« Er blätterte durch die Liste. »Hier ist es. Eine Stunde, bevor Eiríkur ermordet wurde, ist dieser Wagen von Reykjavík aus durch den Tunnel gefahren.« Er gab Dóra die Liste zurück und zeigte auf einen Eintrag. »Da! VERITAS «, sagte er. »Ich erinnere mich genau daran, weil es in Deutschland nur standardmäßige Städtekennzeichen gibt, keine individuellen wie bei euch, und weil ich über den Beruf des Besitzers nachgedacht habe. Das Einzige, was mir in Verbindung mit der Wahrheit eingefallen ist, war Mathematik.«
    Dóra nahm die Liste entgegen und las den Namen des Eigentümers. »Knapp daneben«, sagte sie und legte das Blatt beiseite, »es ist ein Politiker. Baldvin Baldvinsson, der Enkel des alten Magnús, mit dem wir gesprochen haben.« Dóra stand auf. »Was will der denn schon wieder hier?«
    »Vielleicht seinen Großvater besuchen?«, schlug Matthias vor. »Oder er ist auf Stimmenfang?«
    »Wir fragen ihn einfach«, sagte Dóra. »Dem Nummernschild nach zu urteilen, wird er uns nichts als die Wahrheit sagen.«
     
    Baldvin stand an der Rezeption und trommelte beim Warten auf den Tresen. Vigdís drehte ihm den Rücken zu und schaute in den Computer. Dóra wünschte ihr ein anständiges Gehalt, da sie Tag und Nacht zu arbeiten schien. »Löst dich niemand ab?«, fragte sie, als sie mit Matthias neben Baldvin trat. Dóra wollte nicht direkt auf den Mann einreden und zog es vor, ein Gespräch mit Vigdís anzufangen. Er schien auf etwas zu warten und würde bestimmt nicht direkt wieder gehen.
    Vigdís drehte sich zu Dóra um. »Doch, doch. Jónas wollte diese Schicht eigentlich übernehmen, aber...« Sie zögerte. »... du weißt schon. Er wollte schon längst eine Kollegin für mich einstellen, aber das hat sich hingezogen.« Sie tippte etwas in den Computer und wandte sich anschließend an Baldvin. »Du kannst Zimmer 14 nehmen. Direkt neben deinem Großvater.« Sie griff nach dem Schlüssel und reichte ihn dem jungen Mann.
    Dóra musterte den Gast. »Du bist doch der Enkel von Magnús, oder? Der Abgeordnete?«
    Baldvin schaute Dóra irritiert an. Er sah müde aus, was nichts daran änderte, dass er seinem Großvater unglaublich ähnelte. Dóra erinnerte sich an Fotos von Magnús in jungen Jahren und überlegte, was für ein Gefühl es war, haargenau zu wissen, wie man im Alter aussehen würde. »Äh, ja«, antwortete er. »Kennen wir uns?«
    Dóra reichte ihm die Hand. »Nein, aber ich kenne deinen Großvater. Ich war eine Freundin von Birna.« Sie entließ seine Hand nicht wieder aus ihrem festen Griff und fragte gerade heraus: »Ihr kanntet euch doch, oder?«
    Baldvin sah aus, als hätte er eine Fliege verschluckt. Er würgte kurz und fasste sich wieder. »Birna, sagst du? Ich kenne leider keine Birna.«
    »Nein?«, Dóra blieb

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