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Das Gegenkreuz

Das Gegenkreuz

Titel: Das Gegenkreuz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wurde, sondern von anderen Wesen.
    Und auch an die Parallelwelt dachte ich, die ich ebenfalls schon erlebt hatte. In sie hatte mich der Schwarze Tod für immer entführen wollen, was ihm zum Glück damals nicht gelungen war.
    Suko gab einen weniger von Emotionen geprägten Kommentar ab. »Ich denke, dass dieses Kloster echt ist.«
    »Das meine ich auch.«
    »Wir sollten es uns aus der Nähe ansehen.«
    »Sicher.« Das hatte ich sowieso vor, aber zunächst schaute ich es mir weiterhin an.
    Es besaß einen quadratischen Grundriss, soweit das von unserem Standort aus zu erkennen war. An den Enden reckten sich die vier Türme in die Höhe, die von spitzen Dächern geziert wurden und auch nicht besonders hoch waren.
    Das Kloster oder die Kirche, was immer es auch sein mochte, wirkte nicht so groß und wuchtig, wie wir es von anderen Bauten her kannten. Es war alles niedriger und filigraner gebaut. Als ich auf mein Kreuz schaute, da entdeckte ich, dass das helle Glühen an den Enden verschwunden war.
    Bill klopfte mir auf die Schulter. »Ich nehme alles zurück, John, alles.«
    »Ich bin ja nicht blind.«
    »Dann sollten wir uns das Kloster mal...«
    »Dreh euch lieber um«, riet Suko. Seine Stimme klang völlig ruhig, obwohl etwas passiert war, das eine heftige Emotion durchaus gerechtfertigt hätte.
    Wir wandten uns um, wir schauten hin und waren einfach sprachlos. Es hatte sich das zweite unerklärbare Phänomen innerhalb kürzester Zeit aufgebaut, denn die Steine, die eigentlich noch an ihrem Platz hätten stehen müssen, gab es nicht mehr.
    Sie waren wie weggeblasen!
    Wieder war es Bill Conolly, der stöhnte und zugleich lachte. »Ich habe es euch gesagt, Freunde. Mit diesen Steinen stimmt was nicht. Die waren nicht normal. Auch wenn sie nicht genau so ausgesehen haben, gehe ich davon aus, dass es sich bei ihnen um Menschen gehandelt hat. Etwas anderes kommt für mich nicht infrage.«
    Es war guter Rat teuer. Weder Suko noch ich stimmten zu oder lehnten ab. Ich sagte nur: »Es muss eine Lösung geben, und wir werden sie finden, verlasst euch darauf.«
    »Okay, dann statten wir dem Kloster mal einen Besuch ab.« Suko lächelte. »Ich bin wirklich gespannt, was dieser Bau mit deinem Kreuz zu tun hat, John.«
    »Ich auch.«
    Der Weg war nicht weit. Wir mussten nur den flachen Sand der Senke überschreiten und einige Schritte gehen. Bill schaute sich hin und wieder um, weil er den Gedanken an die Versteinerungen nicht loswurde, aber die Senke blieb leer.
    Ansonsten war alles wie gehabt. Wir erlebten den Wind, der kalt gegen unsere Gesichter blies. Wir nahmen den Geruch des Meeres auf, und wir hörten auch das Schlagen der Wellen gegen den Strand. Und genau in diese Normalität war ein ungewöhnliches Kloster erschienen, als hätte man es aus dem Unsichtbaren nach vorn geschoben.
    Das zu begreifen und auch eine Erklärung dafür zu finden war verdammt nicht leicht.
    In meinem Innern spürte ich ein Prickeln. Das Kreuz hielt ich nicht mehr in der Hand. Es steckte jetzt in meiner Tasche, aber ich wusste, dass es hier eine große Rolle spielen würde, dessen war ich mir sicher. Noch war dieser rätselhafte Fall nicht gelöst. Es steckte mehr dahinter, und wahrscheinlich würden wir eine große Überraschung erleben.
    Es sah nicht so aus, als hätte jemand auf uns gewartet, um uns zu empfangen. Allerdings empfanden wir die Mauern auch nicht als abweisend. Dieser Bau machte auf uns einen neutralen Eindruck.
    Die Türme waren durch Mauern miteinander verbunden. In der Mitte sahen wir die offenen Tore. Bogenförmige Durchgänge, die in den Innenhof führten.
    Wir betraten ihn vorsichtig und sicherten nach den Seiten hin ab. Das wäre nicht nötig gewesen, denn wohin wir auch schauten, es drohte uns von keiner Seite Gefahr.
    In der Mitte des Innenhofs blieben wir stehen, schauten uns an und auch in die Umgebung, doch da gab es nichts, was uns störte.
    Niemand zeigte sich. Wer hier lebte, der musste sich in einen der Türme zurückziehen, denn zwischen ihnen standen nur die hohen Mauern aus grauen Steinen.
    »Ich bin sicher«, sagte Bill Conolly mit leiser Stimme, »dass wir noch mal unseren Freunden da draußen begegnen.«
    »Den Steinen?«
    »Genau, John, aber nicht mehr als Steine. Möglicherweise als... nun ja, vielleicht als Wesen oder Menschen, die...« Erbrach ab, weil etwas passierte.
    Es war im Prinzip völlig normal, denn hinter einem der Fenster sahen wir Licht. Ein Schalter war bestimmt nicht umgelegt worden, also

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