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Das Gegenkreuz

Das Gegenkreuz

Titel: Das Gegenkreuz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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jetzt.«
    »Und in welcher Welt befinden wir uns?«
    »In der anderen, John Sinclair. Wir befinden uns jetzt in der anderen, in seiner Welt...«
    Die Antwort hatte ich irgendwie erwartet, und sie haute mich auch nicht aus den Schienen, denn ich kannte diese Welt von früher, als mich der Schwarze Tod dort für immer hatte verschwinden lassen wollen.
    »Und hier existieren auch die toten Engel wieder?«
    »Ja.«
    »Und sonst?«
    Der Mann lachte und verschluckte sich dabei. Als er wieder sprechen konnte, sagte er: »Sonst gibt es sie auch noch, aber da müssen sie sich dem Fluch beugen.«
    »Was heißt das?«
    »Sie sind zu sehen. Jeder, der die Insel betritt, kann mit ihnen Kontakt aufnehmen. Aber wenn er sie sieht, wird er nicht wissen, um wen es sich genau handelt.«
    »Weil sie wie Steine aussehen, nicht wahr?«
    »Ja, so ist es. Ich merke schon, dass du dich gut hier umgesehen hast.«
    »Zwangsläufig«, murmelte ich und kam mir trotz dieser Erkenntnis recht hilflos vor. Bisher war meinen Freunden und mir nichts geschehen, aber das konnte sich schnell ändern, und dann durfte ich auch das Gegenkreuz nicht vergessen.
    »Weißt du auch, wann sich die Dinge wieder ändern?«, fragte ich nach.
    Der alte Mann breitete die Arme aus. »Es gibt keine genauen Zeiten. Es lieg alles in der Hand der Verstoßenen. Wir gehören nicht mehr zu der normalen Welt. Keiner von uns wird je die Erlösung finden. Orry war der Letzte, der entkommen konnte, aber wir bleiben wie Wächter in den Türmen sitzen. Nur wenn sich das Tor öffnet, werden wir sichtbar, aber auch dann kann man uns nicht mit den normalen Bewohnern der Welt vergleichen. Und dir und deinen beiden Freunde blüht das gleiche Schicksal.«
    » Ach, du weißt, dass ich nicht allein gekommen bin?«
    »Ich habe es gehört, gespürt und auch gesehen, denn dieser Raum besitzt auch ein Fenster.«
    Für mich lösten sich die Rätsel allmählich auf, auch wenn es schwer war, dies alles zu begreifen.
    Mein weiteres Vorgehen musste ich mir genau überlegen. Ich wollte ja irgendwann weg von dieser Insel und musste nun auch aus der anderen Dimension herauskommen. Mit einem einfachen Anruf bei Shuman war das nicht getan. Hier galten andere Regeln, und mein eigentliches Ziel hatte ich auch nicht vergessen. Ich wollte dieses verdammte Gegenkreuz finden und es vernichten.
    Dabei setzte ich auf die indirekte Hilfe des Mannes, dessen Namen ich noch immer nicht erfahren hatte. Deshalb fragte ich ihn erneut danach.
    »Er ist nicht wichtig.«
    »Ich würde ihn trotzdem gern wissen.«
    »Früher, in einem anderen Leben, da hieß ich Mike Cimino. Aber das ist lange her.«
    »Okay, Mike, ich möchte von dir wissen, was nun geschieht. Ich meine, wir haben unsere Standpunkte dargelegt, aber ich bin nicht gekommen, um mich in einen Sessel zu hocken und die Zeit abzuwarten.«
    Der alte Mann beugte sich schwerfällig vor.
    »Das habe ich mir gedacht. Du hattest einen Auftrag, nicht wahr?«
    »Genau!«
    Er hob seine Arme etwas an. »Und es hängt mit dem Kreuz zusammen, richtig?«
    »Richtig.«
    Mike Cimino stöhnte leise. Oder war es ein Lachen? Ich fand es nicht heraus. Es war zudem egal, aber ich sah, dass er stark abwinkte. »Das Kreuz ist einmal von hier verschwunden, ein zweites Mal wird es nicht passieren.«
    »Das ist deine Meinung, aber ich bin nicht gekommen, um mit leeren Händen wieder zu verschwinden.«
    »Ich weiß.«
    »Dann sollten wir mal über einen Plan reden.«
    Cimino schaute mich an. Sein Blick war sehr starr. Er schüttelte den Kopf und flüsterte: »Das ist nicht möglich. Hier kannst du keine Pläne machen.«
    »Warum nicht?«
    »Weil sie von anderen gemacht werden. Und zwar von denen, die hier wirklich das Sagen haben.«
    »Du meinst die toten Engel?«
    »Genau sie und keine anderen. Nur um sie geht es. Sie haben hier das Sagen, und sie werden...«
    »Schon gut«, erklärte ich und fügte hinzu, bevor ich mich umdrehte und zum Fenster ging: »Dann werde ich mir eben etwas anderes einfallen lassen.«
    In mein Schicksal hatte ich mich noch nie ergeben, sondern immer versucht, es in die eigenen Hände zu nehmen, auch wenn es oft schwer genug war.
    Ich schaute aus dem Fenster. Wenn ich den Kopf leicht senkte, fiel mein Blick bis in den Hof. Und dort hätte ich eigentlich Bill Conolly und Suko sehen müssen.
    Genau das war nicht der Fall.
    Ich sah weder Bill noch Suko!
    Wie vom Erdboden verschluckt waren sie...
    ***
    »Wenn ich Raucher wäre«, sagte Bill Conolly, »würde ich

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