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Das Gegenkreuz

Das Gegenkreuz

Titel: Das Gegenkreuz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Gestalt ein sackähnliches Etwas, das erst am Boden endete.
    Meine erste Überraschung war vorbei. Ich hatte mich zudem an den ungewöhnlichen Anblick gewöhnt und glaubte auch nicht, dass mich diese Kreatur angreifen wollte. Und so hoffte ich nur, dass sie in der Lage war, etwas zu sagen.
    Obwohl mir nicht klar war, ob meine Freunde sich tatsächlich hier aufgehalten hatten, tat ich so, als wüsste ich genau Bescheid, und fragte: »Was ist passiert?«
    Der Mund bewegte sich. Nein, beide Münder, und ich erhielt die Antwort, wobei die Stimme schon ungewöhnlich klang. Da schien eine die andere zu überlagern.
    »Er war da!«
    »Wer?«
    »Der Todesengel.«
    Zumindest war es so etwas Ähnliches wie eine Erklärung. Außerdem war ich froh, dass die Kreatur überhaupt sprach.
    »Er ist der Herrscher hier.«
    »Gut. Und was hat er getan?« Ich wollte keine große Erklärung über irgendwelche Hintergründe haben, mir kam es einzig und allein auf die Fakten an.
    »Er hat sie mitgenommen.«
    Ich zuckte leicht zusammen und musste auch schlucken. Also doch. Ich hatte richtig getippt. Mitgenommen – damit konnten nur Bill und Suko gemeint sein.
    »Wohin sind sie gegangen?«, fragte ich weiter.
    »Ich bin... ich weiß es nicht. Er hat die Macht, denn er hat auch das Kreuz.«
    Nach dem Kreuz hatte ich noch nicht gefragt, aber ich war froh, schon jetzt einen Hinweis darauf bekommen zu haben. Mit dem Kreuz hatte es begonnen, und mit ihm würde es auch enden.
    »Ist er hier auf der Insel geblieben?«
    »Es ist seine Welt«, erklärte die Kreatur, deren Augen in ständiger Bewegung waren.
    Es gab eigentlich keine andere Lösung. Er musste hier auf der Insel bleiben. Sie lag in seiner Welt, in seiner Dimension. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass er in ein Boot gestiegen und an Land gefahren war.
    Im ersten Turm hatte er sich nicht befunden, hier hielt er sich ebenfalls nicht auf, und so kamen nur die beiden restlichen Türme in Betracht, falls er es nicht vorzog, sich im Freien aufzuhalten. Da konnte ich mir sogar einen Platz vorstellen: Die Mulde, in der wir die Säulen entdeckt hatten.
    Ich nickte der Kreatur zu. Ich sah sie nicht als Feind an. Sie tat mir nur Leid. Da hatte jemand auf das falsche Pferd gesetzt, ohne sich über die Folgen im Klaren gewesen zu sein.
    Ich ging auch nicht davon aus, dass mich dieses Wesen unbedingt als einen Feind betrachtete.
    Für mich war das Geschöpf so etwas wie ein Lockvogel, und deshalb wollte ich es mitnehmen.
    Die vier Augen sahen mein Nicken. »Ich werde dich nicht hier im Turm lassen. Du wirst mich begleiten. Ist das klar?«
    Für eine kurze Zeitspanne wurden die Augen starr. Das Wesen schien zu überlegen.
    »Es gibt keine Wahl«, erklärte ich.
    »Ja...«
    »Gut.« Ich entspannte mich, was ich durch mein Lächeln auch zeigte. »Hast du auch einen Namen?«
    »Ich heiße Kelly.«
    »Gut, dann lass uns gemeinsam gehen.«
    Kelly nickte. Er hatte seine Scheu verloren und löste sich von der Wand. Seine Schritte setzte er langsam, als er zum Ausgang ging. Was sich unter dem Kleidungsstück befand, hatte ich noch nicht gesehen. Es war durchaus möglich, dass ich beim Anblick des Körpers eine Überraschung erlebte, doch darauf wollte ich verzichten, vorerst zumindest.
    Mit der Waffe brauchte ich Kelly nicht zu bedrohen. Er ging brav vor mir die Treppe hinab. Ich fragte mich nur, wie es in ihm aussah. Fühlte er sich noch als Mensch? Trotz seines veränderten Aussehens hatte er mir gegenüber menschliche Regungen gezeigt. Er und auch seine Freunde hatte einfach zu hoch gepokert. Sie waren nicht nur Gefangene der Insel, sondern auch einer anderen Dimension, die sich mit der normalen ständig abwechselte.
    Und dann hatte ich etwas von einem Todesengel gehört. Er war der Herrscher, und in seinem Besitz befand sich das Kreuz, das ein Gegenstück zu dem meinen sein sollte.
    Vielleicht war es das sogar. Ich ging davon aus, dass dieses Kreuz meine beiden Freunde außer Gefecht gesetzt hatte, was wirklich nicht so leicht zu schaffen war, denn Bill und Suko waren durchaus in der Lage, sich zu wehren. Wer sie gemeinsam überwältigen konnte, der musste schon einen starken Trumpf in den Händen halten.
    Das Ende der Wendeltreppe war schnell erreicht. Ich sah den Ausgang und leuchtete hin.
    Nein, wir wurden nicht erwartet. Alles blieb ruhig. Kelly ging auch nicht weiter, und ich überlegte, ob ich mir das Kreuz vor die Brust hängen sollte.
    Davon nahm ich Abstand. Ich wollte meinen Trumpf nicht schon

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