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Das geheime Leben der CeeCee Wilkes

Das geheime Leben der CeeCee Wilkes

Titel: Das geheime Leben der CeeCee Wilkes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Chamberlain
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hast so viel Gewicht verloren. Du bist depressiv und schaust die ganze Zeit fern. Ich weiß nicht, was ich tun soll. Wie ich dir helfen kann. Und Cory macht es dir auch nicht gerade leicht, so, wie sie dich aus ihrem Leben ausschließt. Sie wird sich schon wieder beruhigen. Wenn sie erst mal ein Kind hat, dann wird sie ihre Mommy brauchen.”
    “Tut mir leid, dass du dir solche Sorgen um mich machst.”
    “Alles wird gut”, sagte er. “Ich bin für dich da.”
    Es war so angenehm, sich von ihm den Rücken streicheln zu lassen, aber sie verdiente seinen Trost nicht, und deswegen setzte sie sich auf.
    “Können wir morgen darüber sprechen?”, fragte sie.
    Er strich ihr über den Arm und erforschte mit liebevollem Blick ihr Gesicht. Und da erschien es ihr als das größte Verbrechen von allen, dass sie diesen Mann, der sie seit so vielen Jahren liebte, immer wieder belügen musste.

51. KAPITEL
    E ve ging zwar mit ihm zurück ins Bett, unternahm aber erst gar nicht den Versuch, zu schlafen. Stattdessen starrte sie an die dunkle Decke. Jack hatte Recht, sie brauchte Hilfe.
    Gegen fünf Uhr, als die Vögel vor dem Schlafzimmerfenster zu zwitschern begannen, hatte sie einen Entschluss gefasst. Es würde sie viel kosten, wenn sie etwas unternahm, aber noch mehr, wenn sie es unterließ.
    Um sechs Uhr stand sie auf. Ihr ganzer Körper schmerzte, doch der Schmerz in ihrem Herzen war schlimmer – scharf und stechend. Sie kochte Kaffee, hörte, wie Jacks Wecker klingelte, und lief mit zwei Tassen nach oben.
    Er hatte bereits die Dusche angestellt und wollte gerade sein T-Shirt ausziehen, als sie ins Badezimmer trat.
    “Ich muss mit dir sprechen”, sagte sie.
    Er blickte auf die beiden Tassen. “Kann das warten, bis ich geduscht habe?”
    Sie schüttelte langsam den Kopf und nach kurzem Zögern stellte er das Wasser ab.
    “Na gut.” Er nahm ihr eine Tasse aus der Hand und folgte ihr zurück ins Schlafzimmer.
    “Geht es um unser gestriges Gespräch?”, fragte er.
    Sie wünschte, es wäre so einfach! Es gab keine Möglichkeit, ihm die Wahrheit zu sagen, ohne ihn zutiefst zu verletzen.
    “Es gibt da etwas, das ich dir nie erzählt habe”, begann sie. “Etwas sehr Schlimmes. Und es tut mir so wahnsinnig leid.”
    Er neigte den Kopf, als versuchte er, ihr Geheimnis zu erraten. Sie konnte sich gut vorstellen, was er jetzt dachte: Sie sei als Kind missbraucht worden. Sie wäre schon einmal verheiratet gewesen, bevor sie ihn traf. Was auch immer er sich ausmalte, es würde ihn nicht auf das vorbereiten, was sie ihm zu sagen hatte.
    “Ich dachte, ich wüsste alles über dich.” Er versuchte, sich zu wappnen, das sah sie daran, wie fest er die Kaffeetasse mit beiden Händen umklammerte.
    “Eve Bailey ist nicht mein richtiger Name”, begann sie.
    Er runzelte abwartend die Stirn.
    “Mein wirklicher Name ist CeeCee Wilkes.”
    “Wie bitte? Willst du … willst du mich vielleicht auf den Arm nehmen?”
    Sie schüttelte den Kopf. “Alles, was du über meine Kindheit weißt, stimmt im Großen und Ganzen. Meinen Vater habe ich nie kennengelernt. Meine Mutter starb, als ich zwölf war. Danach wuchs ich bei Pflegefamilien auf. Allerdings habe ich nie in Oregon gelebt.”
    “Du hast in Portland gelebt!”, rief er, als wollte er ihrer Erinnerung auf die Sprünge helfen.
    “Nein. Ich war noch nie in meinem Leben in Oregon.”
    “Warum hast du mir dann erzählt, dass du dort aufgewachsen bist?”
    “Dazu komme ich gleich.” Sie redete um den heißen Brei herum, das war ihr klar, aber sie wusste nicht, wie sie es ihm sonst sagen sollte. “Mit sechzehn arbeitete ich in einem kleinen Coffeeshop in Chapel Hill und …” Sie sah aus dem Fenster in den von der Morgensonne durchfluteten Garten.
    “Eve. Bitte lenk nicht ab. Was versuchst du mir zu sagen?”
    Sie wandte sich ihm wieder zu. “Ich kenne Timothy Gleason. Ich meine, ich kannte ihn. Er war mein Freund, als ich sechzehn war.”
    Jack setzte sich in seinem Sessel zurück. “Willst du damit … das denkst du dir doch gerade aus! Bitte!”
    “Ich wünschte, es wäre so. Er war Gast in dem Coffeeshop und ich habe mich in ihn verliebt. Ich …” Sie verkrampfte die Hände im Schoß. “Es ist so schwer zu erklären, wie ich so etwas tun konnte.” Sie dachte an alles, was Jack noch nicht wusste, was er gleich zu hören bekommen würde, aber nachdem sie einmal begonnen hatte, gab es keinen Weg zurück.
    “Tim war Mitglied in einer Untergrundorganisation namens SCAPE.

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