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Das geheime Leben der CeeCee Wilkes

Das geheime Leben der CeeCee Wilkes

Titel: Das geheime Leben der CeeCee Wilkes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Chamberlain
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Geburtsurkunde besagte, dass Corinne Bailey vor einer Woche in Charleston in South Carolina zur Welt gekommen war. Eve Bailey war ihre Mutter. Der Name des Vaters war nicht eingetragen.
    “Und wer soll der Vater sein?”, fragte CeeCee.
    “Du weißt es nicht. Das ist in einer solchen Situation am besten. Tu einfach so, als hättest du mit mehreren Typen geschlafen. Ansonsten könntest du später eine Menge Probleme bekommen.”
    “Was für Probleme denn?”
    Naomi zuckte mit den Schultern. “Dass du zum Beispiel die Erlaubnis des Vaters für irgendetwas brauchst. Du weißt schon. Und wenn die Kleine ihre Geburtsurkunde später mal findet, dann wird sie sich nicht auf die Suche nach ihrem Vater machen.”
    “Dafür wird sie denken, dass ihre Mutter eine Schlampe war.” CeeCee musste beinahe lachen.
    “Besser eine Schlampe als eine Schwerverbrecherin.”
    Schwerverbrecherin.
Was für ein entsetzliches Wort. CeeCee Wilkes war eine Schwerverbrecherin. Eve Bailey war rein und unschuldig wie frisch gefallener Schnee.
    “Warum also Virginia?”, fragte sie erneut.
    “In Charlottesville gibt es eine Frau, Marian Kazan. Bei ihr kannst du bleiben, bis du auf eigenen Beinen stehst. Ich kenne sie nicht, aber sie soll sehr nett sein. Sie leitet eine Kindertagesstätte und kann sich um das Baby, um Corinne kümmern, während du dir einen Job suchst. Denn das musst du als Allererstes tun. Arbeit suchen.”
    “Wie soll ich … ich meine, ich kann denen doch nicht sagen, wo ich zuvor gearbeitet habe.”
    “Das kannst du natürlich nicht sagen. Was hast du denn gemacht?”
    “Bedient.”
    “Perfekt. Fang ganz unten an, bei einem Restaurant, das gar nicht erst nach Zeugnissen fragen wird. Wenn sie wissen wollen, wo du gearbeitet hast, denk dir einfach einen Namen aus und behaupte, das war in Charleston, weil dort ja dein Kind zur Welt gekommen ist. Sammle Erfahrung, dann kannst du dich nach und nach verbessern.”
    Bei Naomi klang immer alles so einfach.
    “Du solltest behaupten, dass deine Eltern aus South Carolina kommen, ich glaube nämlich nicht, dass die Leute in Oregon so klingen wie du.”
    CeeCee nickte.
    “Und wir möchten, dass du heute Abend gehst”, fügte Naomi hinzu.
    “Heute Abend?
Wie soll ich denn in der Dunkelheit Charlottesville finden? Wie weit ist das überhaupt weg?”
    “Etwa vier Stunden.”
    “Bitte nicht heute Abend. Bitte. Mit dem Baby und allem.” Wie sollte sie allein mit einem Kind, ohne Naomi, die ihr jede Frage beantworten konnte, zurechtkommen? Doch dann fiel ihr plötzlich ein, dass sie das Kind vor dem Haus des Gouverneurs ablegen wollte, und das konnte sie nur im Dunkeln machen. Sie konnte auf dem Weg nach Charlottesville durch Raleigh fahren. “Und die Babymilch?”, fragte sie. “Wie soll ich die warm machen?”
    “Ich gebe dir eine große Thermoskanne Wasser mit. Forrest kauft im Ort gerade Windeln und Milchpulver.”
    “Und was, wenn … wenn sie keine Luft bekommt? Kennst du dich mit erster Hilfe bei Babys aus?”
    Naomi lächelte geduldig. “Ich bring dir das Wichtigste bei, bevor du losfährst. Du machst das richtig gut mit ihr, Eve. Du bist die geborene Mutter. Du musst nur aufhören, dir über alles so viele Sorgen zu machen.”
    “Seien wir ehrlich”, entgegnete CeeCee trocken. “Es gibt eine Menge, worüber ich mir Sorgen machen muss.”
    “Dann tu so, als wäre es anders. Sonst wirst du nur ungewollt Aufmerksamkeit auf dich ziehen.”
    “Diese Frau … Marian?”
    “Kazan.”
    “Sie weiß, dass ich komme?”
    “Sie erwartet dich und Gänseblümchen heute Nacht oder morgen früh. Halte irgendwo an, wenn du schlafen musst, am besten auf einem Parkplatz, auf dem viele Autos stehen. Wenn ein Bulle dich anhält, erzählst du ihm, dass du auf dem Weg zu einer Freundin in Charlottesville bist. Du kannst ihm Marians Name und Adresse nennen.”
    Marian Kazan erwartete also ein Mädchen und ein Kind. CeeCee hatte eine Menge zu erklären, wenn sie dort allein auftauchte.
    “Das Autokennzeichen ist aber nicht aus South Carolina”, wandte sie ein.
    “Darum kümmern wir uns heute Nachmittag.”
    “Mann”, stöhnte CeeCee. “Wie habt ihr das alles hinbekommen?” Sie hob die Geburtsurkunden in die Höhe.
    “Wir haben ein gutes Netzwerk”, erklärte Naomi. “Das wir lange nicht mehr in Anspruch nehmen mussten, und ehrlich gesagt macht es mir Angst, jetzt wieder damit in Kontakt zu kommen. Aber es ging nicht anders. Alle springen ein, um dir zu helfen, CeeCee. Ich

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