Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das geheime Leben der CeeCee Wilkes

Das geheime Leben der CeeCee Wilkes

Titel: Das geheime Leben der CeeCee Wilkes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Chamberlain
Vom Netzwerk:
deine Adresse wegen der Briefe, richtig?”
    “Klar”, sagte CeeCee und wusste doch nur zu gut, dass Ronnie nie erfahren durfte, wo sie sich aufhielt. Sollte die Polizei noch einmal mit ihr sprechen, so würden sie schon bald herausfinden, dass CeeCee Teil des teuflischen Plans der beiden Gleason-Brüder war. Zum ersten Mal begriff sie in vollem Ausmaß, wie wichtig es war, dass CeeCee Wilkes für immer verschwand.

16. KAPITEL
    D u hast mich nie gefragt, wie ich auf den Namen CeeCee kam. Ich habe mich lange mit Namen und deren Bedeutungen beschäftigt. Viele Mädchennamen bedeuten “zart” und “rein” und “weiblich”, während ich immer wollte, dass du hart wie Stahl wirst. Meine beiden Lieblingsnamen waren Carol, was “stark” bedeutet, und Constance, die “Unbeugsame”. Als du auf die Welt kamst, hatte ich mich noch immer nicht entschieden, und beide Namen erschienen mir so erwachsen für mein kleines Baby. Pam hat dann CeeCee vorgeschlagen, weil es besser zu einem starken, kleinen Mädchen passt. Ich finde, der Name ist perfekt für dich.
    “Na, wenn du mal nicht wie eine frisch gebackene Mutter aussiehst.” Naomi lachte, als CeeCee am Sonntagmorgen in die Küche kam. “Völlig erledigt.”
    CeeCee sank auf einen Stuhl. Naomi hatte ihr ein Tragetuch gegeben und sie trug Gänseblümchen darin herum. Dieses Tuch besaß magische Kräfte, davon war sie inzwischen überzeugt. Nach einer Nacht, in der sie ununterbrochen Windeln gewechselt, ausgespuckte Milch aufgewischt, Fläschchen erwärmt und dem rhythmischen Gebrüll gelauscht hatte, legte sie das Baby einfach in das Tragetuch und wurde mit Stille und Frieden belohnt.
    “Auf dem Herd steht Haferbrei”, sagte Naomi.
    CeeCee stand auf und schöpfte ein paar Löffel Brei in eine Schale.
    “Bevor du dich wieder setzt, da liegt was für dich auf der Küchentheke.”
    CeeCee nahm den großen Umschlag und setzte sich. “Was ist das?”
    “Schau’s dir an.”
    Sie öffnete den Umschlag und zog zwei Geburtsurkunden, eine Sozialversicherungskarte und einen in Oregon ausgestellten Führerschein heraus.
    “Die obere Geburtsurkunde ist deine”, erklärte Naomi. “Das hier ist dein neuer Name.”
    CeeCee starrte auf den mit Schreibmaschine geschriebenen Namen. Eve Bailey, geboren in Portland, Oregon, am 7. März 1960. Die Eltern: Marjorie und Lester Bailey. Sie starrte die Namen an und versuchte sich die beiden Menschen vorzustellen, denen sie gehörten. Marjorie und Lester. Das klang so solide, es klang nach fürsorglichen Eltern. Sie liebte sie bereits. Vielleicht war sie in einem Mittelklassehaus mit einem Swimmingpool aufgewachsen. Besaßen die Leute in Oregon Swimmingpools? Sie bezweifelte es, aber die Vorstellung war nun fest in ihrem Kopf verankert.
    “Ich heiße Eve?” Sie sah Naomi an.
    “Von jetzt an und für immer. Wie findest du das?”
    “Eve”, wiederholte sie den Namen laut. Sofort fühlte sie sich älter. Älter, erwachsener, erfahrener. “Ich finde nicht, dass er zu mir passt.”
    Naomi lächelte. “Das habe ich von Naomi zuerst selbst auch gedacht.”
    “Ich vergesse immer, dass du das alles ja selbst durchgemacht hast.”
    “Allerdings. Und ich weiß noch genau, wie schwer es war, meinen alten Namen für einen so komischen wie Naomi aufzugeben. Aber du wirst dich wundern, wie schnell man sich daran gewöhnt. Ab sofort nenne ich dich Eve.”
    CeeCee lächelte schief. Die neue Identität gab ihr tatsächlich eine gewisse Sicherheit. “Es gibt keine Eve Bailey, richtig? Der Name ist erfunden?”
    “Stimmt.”
    Sie betrachtete erneut die Geburtsurkunde. “Sie ist ein Jahr älter als ich.”
    “Das ist gut so. Dann wirkt es nicht ganz so merkwürdig, dass du bereits ein Kind hast.” Naomi beugte sich nach vorne. “Also, vergiss nicht. Du bist siebzehn.”
    CeeCee schaute hinter das Tuch, um sicherzugehen, dass das Baby noch atmete, dann nahm sie die Sozialversicherungskarte und den Führerschein in die Hand. Auf dem Führerschein war kein Foto, dafür aber eine Adresse in Portland.
    “Ich bin nie westlicher als Chapel Hill gewesen”, sagte sie. “Wieso Oregon? Weil es möglichst weit von hier weg ist?”
    “Weil man in Oregon keine Fotos auf dem Führerschein hat, deshalb. Wenn du in Virginia bist, dann geh sofort zum Kraftfahrzeugamt und besorge dir einen neuen.”
    “Virginia? Warum sollte ich nach Virginia gehen?”
    “Das sage ich dir gleich. Schau dir erst mal Gänseblümchens Geburtsurkunde an.”
    Die zweite

Weitere Kostenlose Bücher