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Das Geheimnis am goldenen Fluß

Titel: Das Geheimnis am goldenen Fluß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Canter Mark
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für mich sein.«
    »Ich kann nicht.« Seine Stimme klang gepresst. »Ich brauche dich. Ich brauche deine Liebe, Tree. Ich darf dich nicht auch verlieren.«
    »Mich verlieren? Baby, ich bin hier – ich liebe dich über alles. Ich werde immer bei dir sein. Wenn du doch nur bei mir sein könntest, dich mir nur öffnen und deinen Schmerz mit mir teilen könntest.«
    »Nein!« Er schälte ihre Hände von seinem Arm. »Lass los, ich kriege keine Luft. Lass mich los.« Er drehte sich um und lief zur Tür, vorgebeugt und schnaufend.
    »Mason, komm zurück, du kannst nicht davonlaufen. Wir müssen reden. Es ist an der Zeit, die bösen Geister ein für alle Mal zu vertreiben und nicht mittendrin aufzuhören.«
    Er lief weiter. Sein Brustkorb fühlte sich so eng an, dass er dachte, er würde implodieren.
    »Mason!«, rief Tree. »Na schön, ich werde zu Domino gehen. Dann soll es eben so sein. Ich werde zu ihm gehen. Hörst du mich? Ich werde heute Abend zu ihm gehen.«
    Als er die runde Mahagonitür ihres Palastes erreichte, fühlte er sich so elend wie noch nie. Er trat in den Regen hinaus, rannte los, geriet ins Straucheln. Wenn ich ihr die Wahrheit sagte, würde sie mich hassen; sage ich es ihr nicht, ver liere ich sie trotzdem. So oder so, er war verdammt. Er hatte jetzt die Zerstörung all dessen, was ihm etwas bedeutete, fast zu Ende gebracht. Ich bin ein Irrer, der einen Rosengarten mit Unkrautvertilger überschüttet.
    Die schwarzen Wolken öffneten sich wie eine Geldbörse und ließen Sturzbäche kalten Regens auf die Erde niederprasseln. Die ganze Welt begann im selben Moment zu weinen. Doch Mason durfte nicht riskieren, auch nur eine Träne zu vergießen. Ließe er nur eine einzige Träne über sein Gesicht laufen, würde sie den Schutzdamm um sein Herz einreißen, und die bittere See würde ihn ertränken.
    Er blieb mitten auf einem Boulevard stehen und sank in einer flachen Pfütze auf die Knie, erschöpft von dem inneren Kampf, seinen Schmerz zurückzudrängen.
    K’un-Chien, wo bist du? Ich nehme den Pilz. Hilf mir. Hilf mir, wieder zu leben. Ich möchte mit Tree zusammen sein. Ich möchte sie. Gott, habe Gnade. Ich möchte sie mit meiner ganzen Seele.

34
    K’un-Chien reichte Mason heißen grünen Tee in einer schwarzen Porzellantasse. Er trug zwei Gewänder übereinander, und obwohl ihm nicht mehr kalt war, zitterte er unter dem Seidenstoff.
    »Ich bin nicht sicher, ob ich das Richtige tue«, sagte er. »Was, wenn es nicht funktioniert? Nein, davor habe ich keine Angst«, gab er zu. »Was, wenn es funktioniert? Was, wenn ich wirklich wieder in Vietnam bin? Ich weiß nicht, wie ich mit meiner Vergangenheit umgehen soll.«
    »Du weißt im Moment nicht, wie du mit deiner Vergangenheit umgehen sollst, wo du hier in diesem Raum auf einem Bett sitzt. Aber wenn du in deine Vergangenheit zurückreist, wirst du sehen, dass du irgendwie mit ihr umgehst. Es wird die Realität sein. Du wirst wirklich dort sein, nicht hier.«
    »Es war die Hölle. Dorthin zurückzugehen und alles noch einmal zu erleben ist das Letzte auf der Welt, was ich mir wünsche.«
    »Aber du wirst mit einer weiseren Seele in die Vergangenheit zurückkehren. Du wirst nicht der unerfahrene junge Mann sein, der du damals warst. Du wirst mit älteren Augen sehen. Du wirst deine Taten in einem anderen Licht betrachten.«
    »Und was wird hinterher mit mir geschehen?«
    »Es gibt kein von vornherein feststehendes Resultat. Das einzig Gewisse ist, dass der Ling-Chih ein Fenster öffnen wird. Was du sehen wirst – das hat nur mit dir und deinen Augen zu tun.«
    Mason nahm K’un-Chiens Hände in seine. »Ich habe Angst.«
    »Das weiß ich. Deswegen musst du in dein früheres Leben zurückreisen. Um dich dem Trauma zu stellen, das dich verletzte.«
    »Kannst du mich einen Moment halten?«
     Sie nahm Mason in die Arme, und er ließ sich in die Wärme ihres Körpers hinabfallen. Könnte er doch nur ewig in solcher Geborgenheit verweilen, im sanften Hauch ihres Atems an seiner Wange. Doch er musste zurückkehren in den Krieg, der seine Seele getötet hatte. Er musste in diese eine Dschungelnacht zurückreisen, die er so sehr hasste und fürchtete. Der einzige Ausweg führt mittendurch.
    Einen Moment später legte Mason sich rücklings auf den Futon. K’un-Chien öffnete den Behälter mit dem Ling-Chih-Pilz. Ein stechender süßlicher Geruch stieg auf. Mit einem Kupferlöffel schöpfte sie einen hellgelben Schleimklumpen heraus.
    »Vergiss nicht, es wird

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