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Das Geheimnis am goldenen Fluß

Titel: Das Geheimnis am goldenen Fluß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Canter Mark
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Haarfarbe so selten ist wie Pfirsiche vom Mond.«
    Tree bemerkte, dass alle Augen im Innenhof auf ihren apricotblonden Schamhügel gerichtet waren. Nun wurde sie rot.
    Die Kaiserin hob ihre Hände zu den Umstehenden. »Habe ich es euch nicht gesagt? Der heilige Hermaphrodit kann nur durch mich geboren werden. Lung-Hu wird nicht plötzlich aus einer der Äußeren Höllen zu uns kommen, sondern wird uns geschenkt werden durch meinen Schoß.«
    Die Frauen riefen: »Mutter-von-Söhnen! Mutter des Drachentigers!«, und verneigten sich von neuem. Tree verdrängte ihre Schamgefühle, zog ihre Jeans hoch, kniete sich hin und tauchte ihre Stirn ins Gras.
    Ein Klatschen. Alle stellten sich auf ein Knie.
    »Der Mann ist viel nützlicher für uns«, sagte die Kaiserin und bedeutete, dass man Mason zu ihr bringen möge. Er stolperte nach vorne und rieb sich dabei den Nacken. Als er neben Tree stand, bedachte er sie mit einem Blick, der sagen sollte Keine Angst, doch seine zuckenden Kiefermuskeln verrieten seine Furcht.
    Die Kaiserin riss Masons Mund auf und begutachtete seine Zähne. Tränen schossen ihm in die Augen, und die verschorfte Wunde in seiner Wange begann zu bluten, aber er gab keinen Laut von sich. Dann machte die Kaiserin ein Zeichen, und Mason wurde bis zur Taille ausgezogen. Die Frauen raunten, als sie den dichten Haarwuchs auf seinem Oberkörper sahen. Die Kaiserin drückte seine kräftigen Armmuskeln. Dann nickte sie, und der Hauptmann schnitt seine Leinenshorts und seine Unterhose auf.
    Die Frauen kicherten und beglotzten seine männliche Anatomie.
    »Ta Hung«, sagte die Kaiserin. »Gut bestückt. Vielleicht wird er Vater meiner kommenden Söhne?«
    Wieder jubelten die Frauen. »Mutter-von-Söhnen! Mutter des Lung-Hu!«
    Die Kaiserin hob eine Hand, und augenblicklich verstummten die Frauen. Sie warf den Kopf zu Tree herum und befahl dem Hauptmann: »Bringe sie zur Oberhölle zurück, dorthin, wo sie herkam.«
    Der Hauptmann nickte und packte Trees Arm.
    Eine dröhnende Stimme hallte durch den Raum. »Einen Moment, Soldat.« Wieder spürte Tree die Aura von Autorität. Selbst die Kaiserin schien den Rücken zu straffen, als eine breitschultrige Frau in lederner Rüstung in den Innenhof kam; an ihrem Kinn klebte ein dichter falscher Bart, der ihr fast bis zu den Knien reichte. Über der Rüstung trug sie ein karmesinrotes Seidengewand, auf das ein fauchender grüner Drache gestickt war. Kein Drache im europäischen Stil, wie ihn die Brüder Grimm beschrieben hatten, sondern der Lung – der klassische chinesische Drache –, samt Kamelkopf, Hirschgeweih, Bullenaugen und den langen Schnurrhaaren einer Katze. Die Augen waren rund, nicht geschlitzt oder mandelförmig, und deswegen waren sie für Chinesen die Augen eines Dämons.
    Die Frau schritt nach vorne, blieb vor der Kaiserin stehen und bedachte sie mit einer nachlässigen Verbeugung, kaum mehr als ein Nicken. »Kaiserin Feng.«
    »General Yu Lin.«
    »Wieso wurde ich nicht benachrichtigt?«
    »Ich wusste, dass Euch einer Eurer zahllosen Zuträger unterrichten würde. Ihr habt doch die Nachricht bekommen und seid sofort hergeeilt?«
    Yu Lins Augen funkelten, und ihr Blick bohrte sich in Tree.
    »Warum so eilig eine Pflaumenblüte wegwerfen?«, sagte Yu Lin. »Mit Eurer Erlaubnis, Kaiserin, würde ich sie gerne als meine Sklavin nehmen.«
    Die Kaiserin blickte Tree in die Augen. »Wenn Ihr glaubt, sie im Zaum halten zu können, General, dann tut, was Euch beliebt.«
    »Wie großzügig von Euch, Kaiserin.«
    »Spart Euch Euren Dank.«
    Aus einem Lederbeutel nahm Yu Lin eine Leine mit einem gewirkten Seidenhalsband. Sie zog Tree das Halsband über den Kopf und band sich das andere Ende der Leine zwischen Dolch und Schwert an den Gürtel.
    Tree war übel und schwindlig. Mach schon, befahl sie sich. Geh das Risiko ein. Doch ihr Mut verebbte. Ich würde mein Leben auf ei ne vage Vermutung setzen. Die stämmige Frau zog locker an der Leine, um Tree zu sich zu beordern. Tree blieb stehen, überlegte. Ein scharfes Reißen an der Leine zerrte an ihrem Hals, und das seidene Halsband schloss sich wie eine eiserne Hand um ihre Kehle.
    Tree packte die Leine und riss sie mit einem Ruck zurück. Yu Lin strauchelte und fiel fast hin; als die Leine schlaff herunterhing, lockerte Tree das Halsband, zog es sich über den Kopf und warf es zu Boden.
    »Ich werde niemandem als Sklavin dienen«, sagte sie laut in ihrem deutlichsten Mandarin-Chinesisch. »Ich bin auch eine

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