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Das Geheimnis der antiken Kette

Das Geheimnis der antiken Kette

Titel: Das Geheimnis der antiken Kette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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Halsband blieb.
    Farley schluckte sichtbar und betrachtete sie, als habe er noch nie eine nackte Frau gesehen. Als Rue das Halsband abnehmen wollte, flüsterte er heiser: »Nein, lass es.«
    Sie gehorchte und sah mit unverhohlenem Verlangen zu, während er sich auszog. Endlich stand er in nichts als nackter Haut vor ihr, und er war unveränderlich und großartig männlich.
    Er streckte Rue eine Hand entgegen. »Komm her, Mrs Haynes …«
    Sie ging zu ihm, und er zog sie seinem Kuss entgegen. Sie erbebte, als seine Hand ihre Brust umspannte, und sie stöhnte in seinen Mund, als seine Finger leicht ihre Brustspitze formten.
    Ihre Seele fühlte die gleiche Lust wie ihr Körper. Die Freude in den Tiefen ihres Wesens überlagerte alle Ängste und Zweifel. Während Farley sie liebte, befand sie sich im Einklang mit dem Universum.
    Er verehrte sie weiter mit Worten und Küssen und Zärtlichkeiten, während sie dastand, den Kopf in herrlicher Hingabe zurückgelegt. Als er sich hinkniete, um ihr die intimste Verehrung zu zollen, vergrub sie ihre Finger in seinem dichten Haar, drückte ihn an sich, streichelte seinen Hinterkopf.
    Ihre gemeinsame Liebe war aus Ewigkeit geschaffen. Farleys und Rues Seelen wurden eins, und es gab in Rue keinen Platz für andere Emotionen als Glück und höchste Lust, nicht während sie und Farley ihre Hochzeit feierten.
    Zuletzt jedoch sank sie in erschöpften Schlaf, und Schweiß wurde auf ihrer warmen Haut kalt.
    Farley hielt Rue lange fest. Er hatte andere Männer über Liebe sprechen gehört, aber er hätte nie geglaubt, dass es jemals so sein könnte wie jetzt für ihn mit dieser wundervollen Frau.
    Er küsste sie, auch wenn sie nicht wach war, und seine Augen brannten. In das Jahr 1892 zurückzukehren war nicht seine Wahl, wie er Rue gegenüber behauptet hatte, sondern sein Schicksal. Er fühlte es in seinen Knochen. Der Brief in seiner eigenen Handschrift war ein unwiderlegbarer Beweis dafür.
    Farley wurde ruhelos. Wenn er sein Schicksal irgendwie umgehen und im 20. Jahrhundert bleiben konnte, würde der Brief dann zu existieren aufhören? Würde sein Schicksal oder das von irgendjemandem sonst verändert werden?
    In der Dämmerung zog er dieselben Kleider an, die er zuvor getragen hatte, weil er in ihnen geheiratet hatte und sie leicht nach Rue dufteten. Er stand lange neben dem Bett.
    »Ich liebe dich«, flüsterte er traurig. Er wusste, dass er sie wecken sollte, weil jede Trennung für immer sein konnte, aber wenn er in ihre Augen blickte, würde er eine Reflexion seines eigenen Schmerzes sehen, und das wäre unerträglich gewesen.
    Im Erdgeschoss zog Farley seinen Mantel an, holte die Halskette aus dem Safe, verließ das Haus und ging zum Stall. Die Männer waren im Mannschaftshaus, nur Charlie machte sich im Stall zu schaffen.
    Farley tippte sich an den Hut. Er musste reiten, so kalt es auch war, damit die frische Luft seine Gedanken klärte. Vielleicht fand er dann eine Möglichkeit, die Dinge zu ändern.
    Er sattelte Lobo, führte ihn ins Freie und schwang sich unter einem eisigen Vollmond in den Sattel.
    »Alles in Ordnung, Boss?«, fragte Charlie. Er lehnte am Zaun, Soldier an seiner Seite.
    Farley blickte zu dem großen Haus. »Sie passen auf sie auf, wenn mir etwas zustößt?«
    »Was sollte denn passieren, Mr Haynes?«
    Farley zuckte mit den Schultern. »Vielleicht nichts.« Er lenkte den ungeduldigen Lobo nach Süden, wo der Mond sich wie Silber auf dem Schnee ausbreitete.
    Er ritt, bis weder er noch das Pferd weiterkonnte. Er wusste nicht einmal, ob er sich noch innerhalb der Grenzen der Ranch befand. Er zog seine Handschuhe aus und griff in die Manteltasche nach den dünnen Zigarren, doch anstelle des Päckchens fühlte er eine kalte, zerbrechliche Kette zwischen den Fingern.
    Er hatte versucht zu vergessen, dass er die Halskette bei sich hatte.
    »Vorwärts«, murmelte er heiser und war froh, dass ihn niemand mit einem Schmuckstück sprechen hörte. »Tu, was du tun musst, und bring es hinter uns.«
    Farley hielt den Anhänger hoch und beobachtete, wie das Mondlicht einen funkelnden Tanz entlang der Kette aufführte. Er überlegte, ob er sie in den Schnee schleudern sollte, aber er wusste, dass das nichts bringen würde. Eine Kraft, die er nicht einmal im Ansatz verstand, hatte die Halskette in sein Leben gebracht, zum Guten oder Bösen, und diese Kraft ließ sich nicht leugnen. Er musste die losen Enden seines alten Lebens zu Ende bringen, damit er das neue voll ausleben

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