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Das Geheimnis der Apothekerin

Das Geheimnis der Apothekerin

Titel: Das Geheimnis der Apothekerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Klassen
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Kopfschmerzen und Lilly unter den forschenden, meist kalten Blicken der meisten Gäste, deshalb blieben sie nicht lange. Es hatte auch wenig Sinn, da Roger Bromley nicht anwesend war.
    Nach der Rückkehr brachte Lilly ihre Tante in ihr Zimmer und ging dann wieder hinunter, um eine Medizin zuzubereiten. Als sie ein paar Minuten später zurückkehrte, kam Dupree gerade heraus, das Kleid ihrer Tante über dem Arm.
    »Ist sie noch wach?«, fragte Lilly.
    »Ja, Miss.«
    Als das Mädchen sah, dass Lilly ein Tablett trug, klopfte es für sie an die Tür. Lilly lächelte ihr dankend zu und trat ein.
    Ruth Elliott saß in Nachtkleid und Morgenrock vor ihrem Frisiertisch und kämmte ihr langes, braunes Haar, das noch kaum weiße Strähnen zeigte. Als sie die Bürste hinlegte und aufstand, setzte Lilly eilig das Tablett ab und nahm den Arm ihrer Tante, um ihr ins Bett zu helfen.
    »Danke, meine Liebe.«
    »Was macht dein Kopf?«
    »Morgen früh wird es mir wieder gut gehen.«
    »Ich hoffe, dass du nichts dagegen hast, aber ich habe mir erlaubt, dir die Haswell-Medizin gegen Kopfschmerzen zuzubereiten.« Pfefferminze, Benediktenkraut, Mutterkraut, Weidenrinde. Wie lange war es her, dass sie sich mit diesen Dingen befasst hatte?
    Ihre Tante schloss die Augen und seufzte. »Meine Liebe, dir kann doch kaum die Kälte entgangen sein, die forschenden Blicke und das Getuschel über das, was du letzte Woche bei den Willoughbys getan hast. Du weißt, es wäre mir lieber …«
    »Ich weiß, dass du es lieber sähst, wenn ich diesen Teil meines Lebens vergesse, aber hier bei uns zu Hause kann es doch nicht schaden.«
    Ihre Tante sah sie an.
    »Hier bei dir zu Hause«, fügte Lilly verlegen hinzu.
    »Nein, mein Liebes. Ich höre es gern, wenn du das sagst. Dies ist jetzt dein Zuhause, so lange du willst.«
    »Danke, Tante. Du bist sehr freundlich.« Lilly küsste ihre Tante auf die Wange. »Jetzt trink das bitte.« Sie nahm eine Teetasse vom Tablett und reichte sie ihr.
    Ihre Tante nahm sie entgegen und betrachtete sie misstrauisch. »Darf ich fragen …?«
    »Nur Pfefferminze und Benediktenkraut.« Lilly hob zwei Tabletten hoch. »Diese hier sind es, nach denen du fragen solltest. Sie sind recht bitter, fürchte ich.«
    »Was ist das?«
    »Besser, du weißt es nicht«, sagte Lilly neckend. »Aber mach dir keine Sorgen, ich habe genug Melasse in deinen Tee getan, sodass du sie ohne Probleme nehmen kannst.«
    Während ihre Tante die Tabletten schluckte und den Tee trank, nahm Lilly zwei in Tuch gewickelte Päckchen vom Tablett. »Ich habe dir noch Eisbeutel mitgebracht.«
    Sie legte einen der Eisbeutel auf das Kissen und ihre Tante legte den Kopf darauf. »So. Einen für den Nacken und einen für die Augen.« Den zweiten Eisbeutel legte sie ihrer Tante auf Augenlider und Stirn.
    »Himmlisch«, murmelte Ruth Elliott.
    Lilly blieb stehen und bat Gott im Stillen, die Schmerzen ihrer Tante zu lindern. Als ihre Finger im Gebet ihre Kehle berührten und die Topaskette tasteten, sagte sie: »Ich wollte die Kette noch in das Schmuckkästchen zurücklegen oder sollen wir es bis morgen verschieben?«
    Die Stimme ihrer Tante klang schläfrig. »Würdest du es diesmal vielleicht allein tun, meine Liebe? Ich möchte ungern noch einmal aufstehen.«
    »Natürlich. Ruh dich aus. Soll ich deine Ringe auch wegschließen?«
    »Ja, das wäre schön. Danke, Lillian. Wenn es irgendein Problem gibt, frag deinen Onkel.« Sie deutete auf den Schlüssel, der auf dem Nachttisch lag. »Er ist sicher noch eine Zeit lang wach.«
    »Gut, das mache ich.«
    Lilly trat zum Schmuckkästchen ihrer Tante mit seinen mit Samt ausgeschlagenen Fächern und öffnete eines nach dem anderen auf der Suche nach einem leeren, in das sie den Schmuck hineinlegen konnte. Doch plötzlich hielt sie wie erstarrt inne. Ihr Herz tat einen Sprung. Was war das ?
    Vorsichtig legte sie den Schmuck, den sie in der Hand hielt, beiseite und nahm etwas aus dem Kästchen, das ganz sicher eine Fata Morgana war. Ein Produkt ihrer Fantasie. Ihre Finger berührten das kalte Metall, den glänzenden schwarzen Onyx. Sie zitterte. Ihre Augen weiteten sich und ihr Herz klopfte wie wild, als sie das Schmuckstück mit der ungewöhnlich gearbeiteten, polierten Kette und dem achteckigen Onyxanhänger in der Hand hielt. Sie hätte es überall wiedererkannt. Es war der Halsschmuck, den ihre Mutter immer getragen hatte. Den sie auch trug, als Lilly sie das letzte Mal gesehen hatte. Wie war er in dieses Schmuckkästchen

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