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Das Geheimnis der Apothekerin

Das Geheimnis der Apothekerin

Titel: Das Geheimnis der Apothekerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Klassen
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Schrubbern bewaffnet. Hinter ihnen kam Mary, die einen Korb mit Keksen und Muffins schleppte. Ihr folgten auf dem Fuß die scharfzüngige Mrs Kilgrove, Mr Baisley, der Pfarrer, und der alte Arthur Owen mit einem Huhn unter dem Arm.
    »Bringen Sie das Huhn in den Garten, Mr Owen«, befahl Mrs Kilgrove. »Wir sind hier, um das Haus in Ordnung zu bringen, nicht, um hier Geflügel auszusetzen.«
    Lilly war sprachlos.
    Dann stürmte ihr Bruder herein.
    »Charlie!«
    Er streckte die Arme aus, als wollte er sie umarmen, klopfte ihr dann jedoch nur verlegen auf die Schulter.
    »Mrs M. hat mir ausrichten lassen, dass du nach Hause gekommen bist, Lilly. Ich bin froh, dass du da bist.«
    »Und ich erst, Charlie. Du bist unglaublich gewachsen!«
    »Ja, ich weiß. Ich wollte mal schauen, was im Garten zu tun ist. Ich habe nur den halben Tag Zeit, aber ich bin ein schneller Arbeiter, jawohl!«
    Es gab so viel, was sie ihm sagen und ihn fragen wollte, aber er ging bereits durch den Laden zur Hintertür, die in den Garten führte. Als er an Mrs Kilgrove vorbeiging, grüßte diese ihn liebevoll.
    Lilly wollte gerade die Tür schließen, als ein weiterer Besucher erschien. Es war Francis Baylor, den Hut in der Hand.
    »Darf ich auch helfen?«, fragte er.
    Wieder wunderte sie sich darüber, wie verändert er wirkte. Der wilde Haarschopf, der immer so dringend einen Schnitt gebraucht hatte, war verschwunden. Verschwunden waren auch die schlaksigen Glieder und die schlecht sitzende Kleidung. Stattdessen stand ein gut aussehender, gut gekleideter Verräter vor ihr.
    Sie fragte mit ihrer hochmütigsten Stimme: »Und was ist mit Shuttleworth?«
    »Ich habe mir den Tag freigenommen. Mr Shuttleworth ist sehr entgegenkommend.«
    »Ach wirklich?«
    Er biss sich auf die Lippen. »Es tut mir leid, Lilly.«
    »Für Sie Miss Haswell, wenn ich bitten darf, Mr Baylor.«
    Er neigte fragend den Kopf.
    »Wir sind zu alt, um uns beim Vornamen zu nennen.«
    »Ich erwarte nicht, dass Sie Mister zu mir sagen.«
    »Warum denn nicht? Miss Robbins nennt Sie doch auch so.«
    »Sie sind nicht Miss Robbins.«
    »Das ist mir durchaus bewusst.« Er hatte sie nie so höflich und auch nicht mit solcher Ehrerbietung behandelt wie Miss Robbins.
    »Ich meinte doch nur, dass wir alte Freunde sind. Ich hoffe zumindest, dass wir das sind.«
    »Gut«, schnaubte sie. »Ich bin leider nicht in der Lage, irgendjemandes Hilfe auszuschlagen. Also kommen Sie rein.«
    Alle Beteiligten arbeiteten mehrere Stunden lang zielstrebig und ruhig vor sich hin. Maude gab Anweisungen und Lilly beantwortete die Fragen danach, wo was hingehörte, was aufbewahrt und was weggeworfen werden konnte, so gut sie es vermochte.
    Einmal fragte der Pfarrer freundlich: »Ihr Vater, Miss Haswell – ist er vielleicht krank? Immer, wenn ich ihn gefragt habe, sagte er, dass ihm absolut nichts fehlt. Aber jetzt habe ich ihn schon mehrere Monate nicht mehr in der Kirche gesehen.«
    »Es tut mir sehr leid, das zu hören.« Aber wer war sie, darüber zu urteilen, wo doch sie und ihr Onkel und ihre Tante kaum einmal in die Kirche gingen, außer an hohen Feiertagen vielleicht. »Vielleicht könnten Sie für meinen Vater beten, Mr Baisley.«
    »Das tue ich. Ist er da, sodass ich jetzt mit ihm beten kann?«
    Sie zögerte. »Ja – aber lassen Sie mich zuerst nachschauen, ob er … angezogen ist, um jemanden zu empfangen.«
    Sie ging zur Tür des Behandlungszimmers und blieb kurz davor stehen, um ein falsches Lächeln aufzusetzen. »Vater! Es ist einfach wundervoll«, sagte sie, als sie hineinging. »Ein paar von unseren Nachbarn sind gekommen und helfen beim Aufräumen und Putzen. Charlie arbeitet im Garten und Mr Owen hat uns ein Huhn gebracht!«
    »Hat er noch eine Rechnung offen und kein Geld, um zu bezahlen?«, fragte ihr Vater schroff.
    »Nein. Er leistet Nachbarschaftshilfe. Mr Baisley ist auch hier. Er möchte für dich beten. Darf ich ihn holen?«
    Er zog eine Grimasse. »Ich brauche keinen Geistlichen, der Beschwörungen über mir murmelt. Ich brauche nur ein paar Tage Ruhe, um meine Kraft zurückzugewinnen.«
    »Aber …«
    »Nein.«
    Sie biss sich auf die Lippen, sah aber, dass ihr Vater nicht mit sich reden ließ. Sie seufzte und verließ das Zimmer.
    Draußen ging sie zum Pfarrer. »Er ist leider nicht anzogen für Besucher. Bitte, schließen Sie ihn in Ihre Gebete ein.«
    »Das werde ich tun, Miss Haswell.« Er sah sie gütig an. »Und Sie ebenfalls.«
    Nach einem langen Tag des Putzens, Aussortierens

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