Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Geheimnis der Diva

Das Geheimnis der Diva

Titel: Das Geheimnis der Diva Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Vollenbruch
Vom Netzwerk:
ausgelacht zu werden, nur weil sie zu jung für ›richtige‹ Detektive waren. »Wir sind ehrenamtliche Mitarbeiter der Polizei von Rocky Beach und haben schon häufig geholfen, Fälle aufzuklären.«
    »Hm«, machte Pritchard. »Und jetzt glaubt ihr, hier gäbe es auch einen Fall?«
    »Glauben Sie das nicht, Sir?«, fragte Justus zurück. »Jemand verkauft unter Ihrem Namen Kulissen und Requisiten, jemand erschreckt Miss Caroline mit einer hässlichen Theatermaske, und Sandy Wherton fällt eine Treppe herunter. Finden Sie das nicht etwas viel in so kurzer Zeit?«
    »Miss Wherton hatte lediglich einen Unfall.« Pritchards Blick streifte die Farbenpracht auf Peters Stirn. »So etwas kommt vor. Und jetzt muss ich eine neue Souffleuse auftreiben und weiß nicht, woher. Aber das mit der Maske stimmt. Nur weiß ich nicht, was ihr da herausfinden könntet.«
    »Wir möchten gerne allen Spuren nachgehen. Wenn Sie uns zum Beispiel George Brents Adresse geben und ein paar Fragen beantworten könnten …«
    »Hier.« Mr Pritchard kritzelte ein paar Zeilen auf einen Zettel und schob ihn Justus zu. »Vielleicht bekommt ihr ja mehr aus ihm heraus als ich. Ich war allerdings auch nicht in der Stimmung, ihm zuzuhören. Vielleicht weiß auch Miss Wherton etwas, sie hockte ja ständig mit ihm zusammen.« Justus zog die Brauen hoch, aber der Buchhalter sprach schon weiter. »Was wollt ihr noch wissen?«
    »Wir haben draußen die Handwerker gesehen«, sagte Justus. »Was haben Sie vor?«
    »Nur ein paar Renovierungsarbeiten. Ich habe mit den Verantwortlichen im Stadtrat gesprochen, und es besteht vielleicht die Möglichkeit, die Aufführung von Miss Challengers Erbe doch hier stattfinden zu lassen. Das wäre eine großartige Werbung für Rocky Beach. Ihr habt doch sicher gehört, dass Helena Darraz unsere Truppe persönlich unterstützt?« Zum ersten Mal war Mr Pritchards Stimme ein anderes Gefühl als Wut anzuhören. Tatsächlich sah er jetzt außerordentlich zufrieden aus. »Das wird unser Durchbruch! Ich bin schon dabei, unsere Tournee vorzubereiten …«
    »Also haben Sie nicht vor, sich durch diese albernen Streiche, das Phantom oder Sandys Unfall, von hier vertreiben zu lassen?«
    »Keineswegs«, sagte Pritchard mit Nachdruck. »Ganz im Gegenteil, ich werde hier das Unterste zuoberst kehren, um das Theater anständig herzurichten.« Jetzt grinste er sogar. »Vielleicht kommt ihr auf diese Weise doch noch an unsere Requisiten und Kulissen.«
    »Das ist nicht unser Motiv, Sir.«
    »Das weiß ich doch. Es tut mir ja auch leid, dass ich so aus der Haut gefahren bin. Ich war ja so wütend, dass ich kaum wusste, was ich tat.«
    »Verständlich, Sir«, sagte Justus. »Kommen wir jetzt zu dem maskierten Mann hinter der Bühne. Gab es so einen Vorfall früher schon einmal?«
    »Nicht, dass ich wüsste.«
    »Und haben Sie diese Maske schon einmal gesehen?« Die Detektive beobachteten Mr Pritchard genau, aber er schüttelte nur den Kopf. »Nein, ganz sicher nicht. Für unsere Aufführungen brauchen wir keine Masken.«
    »Wo werden die Masken denn aufbewahrt?«, fragte Peter. »Gibt es überhaupt noch welche hier im Theater, nachdem es so lange geschlossen war?«
    »Ja, natürlich. Auch alte Kostüme und dergleichen. Sie lagern in einem der Kellerräume.«
    »Es gibt also nicht nur den einen Keller am Ende des Ganges?«, fragte Bob.
    »Nein, wie kommst du darauf? Das ganze Gebäude ist unterkellert, angeblich sogar mehrgeschossig. Ich habe mich darum aber nie gekümmert, wir haben unsere eigenen Kostüme.«
    »Und wo bewahren Sie die auf?«
    »Geraldine – das ist unsere Kostümnäherin – bringt sie jedes Mal mit. Zurzeit werden sie aber noch nicht gebraucht, die Kostümproben beginnen erst nächste Woche.«
    »Danke, Sir«, sagte Justus. »Ich habe noch eine Frage. Wie lange arbeitet Steven schon für Sie?«
    »Wozu willst du das denn wissen? Etwa seit einem Vierteljahr. Kurz nachdem wir die Lotterie gewonnen haben, habe ich ihn eingestellt, weil wir mehr Arbeiter brauchten.«
    »Wie sind Sie eigentlich auf die Idee gekommen, das Stadttheater zu mieten?«
    »Ach, unser alter Keller war einfach zu klein. Und es ist in Theaterkreisen bekannt, dass man das alte Gemäuer hier mieten kann. Also habe ich es der Stadt abgehandelt.« Er verzog ein wenig das Gesicht. »Irgendwie ist aber keiner darüber so richtig glücklich. Der Hausmeister würde uns lieber heute als morgen rausschmeißen, die Truppe beklagt sich über die Zugluft und die

Weitere Kostenlose Bücher