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Das Geheimnis der Götter

Das Geheimnis der Götter

Titel: Das Geheimnis der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Jacq
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ersten triftigen Anlass sollte ich jedenfalls sofort meinen Herrn verständigen. Nachdem dies nun der Fall ist, Sobek mich aber nicht empfangen kann, muss ich wohl Euch mitteilen, was ich entdeckt habe.«
    »Du hast dich vollkommen richtig verhalten! Ich höre.«
    »Ich habe ein verantwortungsvolles Amt und kann deshalb die meisten Schriften einsehen, die Medes und seine wichtigsten Mitarbeiter verfassen. Sein Vertrauen zu gewinnen und dann auch zu behalten, erweist sich als äußerst schwierig. Er ist ein echter Schinder, verlangt größten Einsatz und duldet nicht den kleinsten Fehler.«
    »Deshalb arbeitet seine Behörde auch so gut«, meinte Nesmontu. »Nie zuvor war das Sekretariat des Königlichen Rates so leistungsstark.«
    »Ja, und Medes ist allen anderen ein Beispiel«, ergänzte der Sicherheitsmann. »Was seinen Beruf betrifft, kann man ihm nichts vorwerfen. Bis gestern gab es nicht den geringsten Verdacht oder Fehltritt. Weil ich gestern als Letzter Dienst hatte und abschließen musste, habe ich die Berichte gelesen, die Medes heute Morgen durchsehen soll. Darunter befand sich ein Brief ohne Absender mit folgendem Inhalt: ›Ein Verräter hintergeht den Königlichen Rat. Er hat den Propheten erfunden, eigentlich ein Aufständischer aus Syrien, der längst tot ist. Dieses eiskalte und zu allem entschlossene Ungeheuer beherrscht den Untergrund in Memphis, ist Urheber der vergangenen schrecklichen Verbrechen und plant, den obersten Sicherheitsbeamten zu töten. Danach bereitet er einen neuen Anschlag gegen den Pharao vor. Er ist ein über jeden Verdacht erhabener Mörder: Sehotep.‹«
    »Hast du dieses Schreiben an dich genommen?«
    »Nein, weil es sehr aufschlussreich sein wird, wie Medes damit umgeht. Erwähnt er das Schreiben, oder wird er es verschweigen? Mich betrifft das allerdings nicht mehr, weil ich aus gesundheitlichen Gründen um meine Entlassung ersucht habe. Ich will lieber zurück zu meiner Einheit, ehe mich jemand erkennt.«
    Eilends machte sich Nesmontu auf den Weg zum König.

    14

    Seit dem Verschwinden des Wasserverkäufers, seinem besten Spitzel, musste sich der Libanese immer wieder über die viel zu langsame Verständigung unter den einzelnen aufständischen Gruppen in Memphis beklagen. Wenn diese etwas zu melden hatten, schickten sie jemand, der sich als Lieferant ausgab, mit dem Türhüter des Libanesen sprach und dessen Anweisungen entgegennahm.
    Der Libanese hätte Ersatz für diesen Wasserträger finden müssen, aber er traute den Anhängern des Propheten nicht und ließ nur einen einzigen Mann bei sich zu Hause vor, von dem er wusste, dass er vollkommen zuverlässig und kaltblütig war. Er empfing nur Medes, weil der Sekretär des Königlichen Rates außerdem das Brandzeichen von Seth trug und deshalb nicht mehr zurückkonnte.
    Der Türhüter überbrachte ihm eine verschlüsselte Botschaft, die ihm großes Vergnügen bereitete: Sobek rang wegen starker Blutverluste, verursacht durch Verletzungen, die ihm kleine verzauberte Figuren zugefügt hatten, mit dem Tod!
    Der Prophet hatte also zum entscheidenden Schlag ausgeholt. Ohne ihr Oberhaupt wären die Sicherheitskräfte von Memphis kopflos und zu keiner Entscheidung fähig, und es wäre ein Leichtes, neue Anschläge in die Wege zu leiten. Entzückt verschlang der Libanese drei Kuchenstücke hintereinander.
    Der Türhüter meldete sich wieder.
    »Der Krauskopf sagt, er muss Euch dringend auf dem Markt treffen.«
    Der Herr über den Untergrund von Memphis verließ nur selten und äußerst ungern seine Höhle. Ging er auf diesen Wunsch ein, konnte es zu ernsten, folgenschweren Fehlern kommen.
    Sein Gewicht erschwerte ihm jede Bewegung, und der Weg erschien ihm unendlich lang.
    Vor einem Stand mit Feigen blieb er stehen – der Verkäufer gehörte zu seinen Leuten.
    Der Krauskopf stellte sich neben den Fettleibigen.
    »Keine Sicherheitsleute in der Nähe?«
    »Doch, zwei sind am Eingang zum Markt, zwei andere haben sich unter die Gaffer gemischt. Aber sie werden beobachtet. Sollten sie sich uns nähern, warnt man uns rechtzeitig.«
    »Was ist los?«
    »Ein ägyptischer Spitzel hat uns entdeckt. Zwei Versuche, ihn zu beseitigen, sind gescheitert. Da wir Nachforschungen der Sicherheitskräfte befürchten mussten, haben meine Leute und ich sofort das Viertel verlassen, wobei wir uns bemüht haben, alle Spuren zu beseitigen. Zu unserem großen Erstaunen kam dann die Armee und hat alles durchsucht!«
    »Mit welchem Ergebnis?«
    »Völliger

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