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Das Geheimnis der Goldmine

Das Geheimnis der Goldmine

Titel: Das Geheimnis der Goldmine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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Sie«, sagte Miss Ramsbottom.
    »Das ist zu liebenswürdig«, sagte Miss Marple dankbar. »Ich werde sofort das Hotel anrufen und mein Zimmer abbestellen.« Sie verließ den Raum, und Miss Ramsbottom wandte sich dem Inspektor zu. »Nun, und was wollen Sie?«, fragte sie scharf.
    »Ich hätte gern gewusst, ob Sie mir etwas über die Amsel-Mine erzählen können.«
    Miss Ramsbottom lachte schrill und gackernd auf. »Ha! Sie sind also dahinter gekommen! Haben meine Andeutung neulich verstanden. Also, was wollen Sie darüber wissen?«
    »Alles, was Sie mir sagen können, gnädige Frau.«
    »Das ist nicht viel. Es ist lange her, oh, zwanzig, fünfundzwanzig Jahre. Irgendeine Konzession in Ostafrika. Mein Schwager und ein Mann namens MacKenzie waren Partner. Sie fuhren hin, um die Mine zu inspizieren, und MacKenzie starb dort am Fieber. Rex kam zurück und behauptete, die Mine, die Konzession, wie immer man das nennt, sei wertlos. Mehr weiß ich nicht.«
    »Oh, ich glaube, ein bisschen mehr wissen Sie schon.«
    »Alles andere ist Hörensagen. Vor Gericht lässt man Hörensagen nicht gelten.«
    »Wir sind aber noch nicht vor Gericht.«
    »Na gut, die MacKenzies haben einen Riesenwirbel gemacht. Sie behaupteten, Rex hätte MacKenzie betrogen. Das glaube ich sofort. Er war clever und skrupellos, aber ich habe keinen Zweifel daran, dass er sich immer im Rahmen der Legalität bewegte. Sie konnten nichts beweisen. Mrs MacKenzie war eine tragische Gestalt. Tauchte hier auf und stieß wilde Racheflüche und Drohungen aus. Sagte, Rex hätte ihren Mann ermordet. Dummes, melodramatisches Zeug! Ich glaube, sie war nicht ganz richtig im Kopf. Ja, ich glaube, man hat sie kurz darauf in ein Asyl gesteckt. Kam hierher mit ihren zwei kleinen Kindern, die zu Tode erschrocken waren. Sagte, sie würde sie zur Rache erziehen. Etwas in der Art. Wilder Unfug. Mehr kann ich Ihnen wirklich nicht sagen. Und vergessen Sie nicht, die Amsel-Mine war nur eine von vielen Gaunereien, die sich Rex in seinem Leben geleistet hat. Sie werden mehr finden, wenn Sie erst einmal danach suchen. Was hat Sie denn auf die Amsel-Mine gebracht? Führt eine Spur zu den MacKenzies?«
    »Wissen Sie, was aus der Familie geworden ist?«
    »Keine Ahnung«, sagte Miss Ramsbottom. »Übrigens glaube ich nicht, dass Rex MacKenzie tatsächlich umgebracht hat. Vermutlich hat er ihn einfach sterben lassen. Vor Gott ist es dasselbe, aber nicht vor dem Gesetz. Die gerechte Strafe hat ihn dann ereilt. Die Mühlen Gottes mahlen langsam, aber sie mahlen außerordentlich fein – Sie gehen nun besser. Ich habe Ihnen nichts mehr zu sagen, und Sie sollten auch keine Fragen mehr stellen.«
    »Ich danke Ihnen für Ihre Hilfe«, sagte Inspektor Neele.
    »Schicken Sie diese Marple wieder herein«, rief Miss Ramsbottom hinter ihm her. »Sie ist natürlich frivol, wie alle Anhänger der anglikanischen Kirche, aber sie weiß immerhin, wie man eine wohltätige Institution aufzieht.«
     
    Inspektor Neele führte zwei Telefongespräche, eines mit Ansell & Worrall und das zweite mit dem Golf Hotel. Dann rief er Sergeant Hay zu sich und sagte, er würde für kurze Zeit weggehen.
    »Ich muss einen Anwalt aufsuchen. Später können Sie mich im Golf Hotel erreichen, wenn etwas Dringendes ist.«
    »Jawohl.«
    »Und finden Sie alles über Amseln heraus!«, rief Neele über seine Schulter zurück.
    »Amseln, Sir?«, wiederholte Hay verdutzt.
    »Hab ich doch gesagt – Amseln.«
    »Wird gemacht, Sir«, erklärte Hay, nun vollkommen verwirrt.

Siebzehntes Kapitel
     
    M r Ansell war ein Anwalt, der sich eher einschüchtern ließ, als dass er andere einschüchterte. Als Teilhaber einer kleinen und nicht sehr gut gehenden Kanzlei lag ihm mehr daran, sich mit der Polizei gut zu stellen, als auf seinem Recht zu beharren.
    Ja, sagte er, er habe ein Testament für Mrs Adele Fortescue aufgesetzt. Sie hatte ihn vor ungefähr fünf Wochen angerufen. Es schien ihm eher ungewöhnlich, aber natürlich hatte er nichts gesagt. In einer Anwaltskanzlei sah man täglich ungewöhnliche Dinge, und der Inspektor verstand doch, dass Diskretion in solchen Fällen…
    Der Inspektor nickte. Er verstand durchaus. Er wusste bereits, dass Mr Ansell nie zuvor rechtliche Angelegenheiten für Mrs Fortescue oder irgendein Mitglied der Familie übernommen hatte.
    »Natürlich«, sagte Mr Ansell, »wollte sie damit nicht zu den Familienanwälten gehen.«
    Von der rechtlichen Terminologie befreit, war die Sache ganz einfach. Adele

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