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Das Geheimnis der Goldmine

Das Geheimnis der Goldmine

Titel: Das Geheimnis der Goldmine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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Fortescue vermachte in ihrem Testament alles, was sie zum Zeitpunkt ihres Todes besaß, Mr Vivian Dubois.
    »Ich nehme aber an, dass sie gar nicht viel zu vererben hatte?« Mr Ansell sah Neele fragend an.
    Inspektor Neele nickte. Als sie das Testament verfasste, war es auch so gewesen. Aber seither war Mr Fortescue gestorben und hatte Adele einhunderttausend Pfund hinterlassen. Es war anzunehmen, dass diese hunderttausend Pfund (minus Erbschaftssteuer) nun Vivian Dubois gehörten.
     
    Im Golf Hotel wurde Inspektor Neele von Vivian Dubois schon nervös erwartet. Dubois hatte abreisen wollen. Er hatte seine Koffer bereits gepackt, als Inspektor Neele ihn angerufen und höflich gebeten hatte, zu bleiben, wo er war. Inspektor Neele war sehr freundlich gewesen, sogar entschuldigend. Aber hinter den Höflichkeitsfloskeln war es ein klarer Befehl gewesen. Vivian Dubois hatte aufbegehrt, aber nicht zu sehr.
    Jetzt sagte er: »Ich hoffe, es ist Ihnen klar, Inspektor, wie unangenehm es für mich ist, noch bleiben zu müssen. Ich habe wirklich dringende Geschäfte zu erledigen.«
    »Ich wusste nicht, dass Sie Geschäftsmann sind«, sagte Inspektor Neele freundlich.
    »Nicht jeder kann sich den Müßiggang leisten, den er gerne vorgibt.«
    »Mrs Fortescues Tod muss ein schwerer Schock für Sie gewesen sein, Mr Dubois. Sie waren eng befreundet, nicht?«
    »Ja«, sagte Dubois. »Reizende Frau. Wir haben viel zusammen Golf gespielt.«
    »Sicher wird sie Ihnen sehr fehlen.«
    »Allerdings.« Dubois seufzte. »Die ganze Sache ist scheußlich, wirklich scheußlich.«
    »Sie haben sie noch angerufen, glaube ich, am Nachmittag ihres Todes?«
    »Habe ich das? Ich erinnere mich nicht.«
    »Gegen vier Uhr.«
    »Ja, das kann sein.«
    »Wissen Sie noch, worüber Sie gesprochen haben?«
    »Nichts von Bedeutung. Ich glaube, ich fragte, wie sie sich fühle und ob es Neues über den Tod ihres Mannes gab – ein reiner Höflichkeitsanruf.«
    »Ich verstehe. Und danach sind Sie ausgegangen?«
    »Äh… ja, ja. Das stimmt. Kein Spaziergang. Ich habe eine Runde Golf gespielt.«
    Liebenswürdig sagte Inspektor Neele: »Das glaube ich nicht, Mr Dubois. Nicht an diesem bestimmten Nachmittag. Der Portier hat Sie die Straße entlang in Richtung Haus Zur Eibe gehen sehen.«
    Dubois Augen begegneten seinen und schweiften dann nervös ab.
    »Tut mir Leid, ich erinnere mich nicht, Inspektor.«
    »Vielleicht haben Sie Mrs Fortescue ja besucht?«
    Scharf sagte Dubois: »Nein, nein. Das habe ich nicht getan. Ich war nicht einmal in der Nähe des Hauses.«
    »Wo waren Sie dann?«
    »Oh, ich ging nur die Straße runter bis zum Three Pigeons, und dann bin ich umgekehrt und über den Golfplatz zurückgekommen.«
    »Sind Sie ganz sicher, dass Sie nicht im Haus Zur Eibe waren?«
    »Ganz sicher, Inspektor.«
    Der Inspektor schüttelte den Kopf. »Kommen Sie schon, Dubois. Es wäre wirklich besser, wenn Sie uns die Wahrheit sagten. Sie hatten bestimmt einen ganz harmlosen Grund dafür.«
    »Wenn ich es doch sage – ich habe Mrs Fortescue an diesem Tag nicht besucht.«
    Der Inspektor stand auf. »Wissen Sie was, Dubois«, sagte er freundlich, »ich glaube, Sie werden eine offizielle Aussage machen müssen. Sie haben das Recht, einen Anwalt beizuziehen. Vielleicht wäre das ratsam.«
    Die Farbe wich aus Dubois’ Gesicht, das ein kränkliches Grün annahm. »Sie drohen mir«, sagte er. »Sie drohen mir.«
    »Nein, nein, nichts dergleichen.« Inspektor Neele gab sich schockiert. »Das darf ich doch gar nicht. Ganz im Gegenteil, ich mache Sie darauf aufmerksam, dass Sie gewisse Rechte haben.«
    »Ich habe nichts damit zu tun! Ich sage es doch! Gar nichts habe ich damit zu tun!«
    »Kommen Sie, Mr Dubois, Sie waren am fraglichen Tag ungefähr um halb fünf im Haus Zur Eibe. Jemand hat Sie durchs Fenster gesehen.«
    »Ich war nur im Garten. Nicht im Haus.«
    »Nicht? Sind Sie ganz sicher, dass Sie nicht zur Seitentür hinein und die Treppe hinauf zu Mrs Fortescues Wohnzimmer gegangen sind? Haben Sie nicht in ihrem Schreibtisch etwas gesucht?«
    »Sie haben sie also«, schmollte Dubois. »Diese Närrin Adele hat sie also doch aufbewahrt – dabei hat sie geschworen, sie hätte sie verbrannt – aber sie bedeuten nichts. Nicht, was Sie denken.«
    »Sie streiten also nicht ab, dass Sie ein sehr enger Freund von Mrs Fortescue waren?«
    »Nein, natürlich nicht. Wenn Sie doch die Briefe haben. Ich sage nur, Sie müssen da nichts Unrechtes hineinlesen. Glauben Sie ja nicht, dass

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