Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Geheimnis der Goldmine

Das Geheimnis der Goldmine

Titel: Das Geheimnis der Goldmine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
Vom Netzwerk:
bin?«
    »Sie haben das Hotel an diesem Nachmittag um Viertel nach vier verlassen, Mr Wright. Sie sind die Straße entlanggegangen, die zum Haus Zur Eibe führt. Es ist nur eine logische Folgerung, dass das ihr Ziel war.«
    »Ich habe daran gedacht«, sagte Gerald Wright, »aber dann schien es mir überflüssig. Ich hatte mich bereits für sechs Uhr mit Miss Fortescue – Elaine – im Hotel verabredet. Ich machte einen Spaziergang den Pfad entlang, der von der Hauptstraße abzweigt, und war kurz vor sechs wieder im Hotel. Elaine ist nicht gekommen. Unter diesen Umständen war das verständlich.«
    »Hat Sie bei dem Spaziergang jemand gesehen?«
    »Auf der Hauptstraße sind ein paar Wagen an mir vorbeigefahren. Ich habe aber niemanden gesehen, den ich kenne, wenn Sie das meinen. Der Pfad war wenig mehr als eine Wagenspur, zu matschig für Autos.«
    »Das heißt also, für die Zeit zwischen Viertel nach vier, als Sie das Hotel verließen, und sechs Uhr, als Sie wieder zurückkamen, habe ich nur Ihr Wort?«
    Gerald Wright lächelte immer noch überlegen. »Unangenehm für uns beide, Inspektor, aber so ist es nun einmal.«
    Leise sagte Inspektor Neele: »Wenn also jemand behauptet, er hätte sie um fünf nach halb fünf von einem Fenster aus beobachtet, wie Sie durch den Garten zum Haus Zur Eibe gingen – « Er brach den Satz ab.
    Gerald Wright hob die Brauen und schüttelte den Kopf. »Um diese Zeit muss die Sicht schon sehr schlecht gewesen sein«, sagte er. »Ich glaube nicht, dass man so etwas mit Sicherheit behaupten könnte.«
    »Kennen Sie Mr Vivian Dubois, der ebenfalls im Hotel wohnt?«
    »Dubois, Dubois? Nein, ich glaube nicht. Ist er der große, dunkelhaarige Mann mit einer Vorliebe für Wildlederschuhe?«
    »Ja. Er hat an diesem Nachmittag ebenfalls einen Spaziergang gemacht, ebenfalls am Haus Zur Eibe vorbei. Sie sind ihm nicht zufällig auf der Straße begegnet?«
    »Nein. Nein, das bin ich nicht.« Zum ersten Mal wirkte Gerald Wright etwas beunruhigt.
    Inspektor Neele sagte nachdenklich: »Es war doch wirklich kein besonders angenehmer Nachmittag für einen Spaziergang. Schon gar nicht nach Einbruch der Dunkelheit und auf einem Schlammpfad. Und doch zog es alle plötzlich nach draußen. Erstaunlich.«
     
    Bei seiner Rückkehr zum Haus wurde Inspektor Neele von einem sehr zufriedenen Sergeant Hay erwartet. »Ich hab alles über die Amseln rausgekriegt, Sir«, sagte er.
    »Was ist es?«
    »Sie waren in einer Pastete, Sir. In einer kalten Pastete, die für das Abendessen am Sonntag bereitstand. Jemand hat sich diese Pastete aus der Vorratskammer geschnappt. Die Teigkruste abgehoben, die Kalbfleisch- und Schinkenfüllung herausgenommen, und was denken Sie, was man stattdessen hineingetan hat? Übel riechende tote Amseln aus dem Verschlag des Gärtners. Ein hässlicher Streich, nicht wahr?«
    »Ein so köstliches Gericht hat der König nie geschaut«, sagte Inspektor Neele.
    Er ging weiter und ließ Hay stehen, der ihm fassungslos nachstarrte.

Achtzehntes Kapitel
     
    » E inen Augenblick, bitte«, sagte Miss Ramsbottom, »diese Patience geht gerade auf.«
    Sie legte einen König mit Gefolge auf einen freien Platz, eine rote Sieben auf eine schwarze Acht, baute die Pik Vier, Fünf und Sechs auf, legte schnell ein paar andere Karten um und lehnte sich dann mit einem zufriedenen Seufzer zurück.
    »Das war der doppelte Joker«, sagte sie. »Geht selten auf.«
    Sie hob ihre Augen zu der jungen Frau, die am Kamin stand. »Du bist also Lances Frau.«
    Pat, die von Miss Ramsbottom heraufgerufen worden war, nickte.
    »Ja«, sagte sie.
    »Du bist ein großes Mädchen«, sagte Miss Ramsbottom. »Du siehst gesund aus.«
    »Ich bin auch gesund.«
    Miss Ramsbottom nickte zufrieden. »Percivals Frau ist so käsig. Isst zu viel Schokolade, bewegt sich zu wenig. Nun, setz dich, Kind, setz dich doch. Wo hast du meinen Neffen kennen gelernt?«
    »In Kenia, bei gemeinsamen Freunden.«
    »Du warst aber schon verheiratet, stimmt das?«
    »Ja. Zweimal.«
    Miss Ramsbottom rümpfte empört die Nase.
    »Geschieden, nehme ich an.«
    »Nein«, sagte Pat. Ihre Stimme zitterte ein wenig. »Sie sind beide – gestorben. Mein erster Mann war Kampfpilot. Er ist im Krieg gefallen.«
    »Und der zweite? Ach ja, ich habe davon gehört. Hat sich erschossen, nicht?«
    Pat nickte.
    »Deinetwegen?«
    »Nein, es war nicht meine Schuld.«
    »Er hatte einen Rennstall, nicht?«
    »Ja.«
    »Ich war mein ganzes Leben nicht auf einer Rennbahn. Wetten

Weitere Kostenlose Bücher