Das Geheimnis der Goldmine
ist so rücksichtslos«, sagte Jennifer, »und so dumm.«
»Es sieht immer noch so aus, als dürften wir das Haus nicht verlassen«, fuhr Percival fort. »Aber ich glaube, unter uns können wir unsere Pläne für die Zukunft schon diskutieren. Was ist mit dir, Elaine? Du wirst wohl diesen, wie heißt er noch, Gerald Wright heiraten? Weißt du schon, wann?«
»So bald wie möglich«, sagte Elaine.
Percival runzelte die Stirn. »Du meinst, in sechs Monaten?«
»Nein, das meine ich nicht. Warum sollten wir sechs Monate warten?«
»Es gehört sich so«, sagte Percival.
»Unsinn«, sagte Elaine. »Einen Monat. Länger warten wir nicht.«
»Nun, das ist deine Entscheidung. Und nach der Heirat, was habt ihr für Pläne?«
»Wir werden eine Schule gründen.«
Percival schüttelte den Kopf.
»Das ist ein sehr riskantes Unternehmen heutzutage. Bei dieser Knappheit an Hauspersonal, der Schwierigkeit, gute Lehrer zu finden – wirklich, Elaine. Es klingt zwar gut. Aber an deiner Stelle würde ich es mir noch einmal überlegen.«
»Wir haben es uns überlegt. Gerald sagt, die ganze Zukunft dieses Landes hängt von der richtigen Erziehung ab.«
»Ich treffe mich übermorgen mit Mr Billingsley«, sagte Percival. »Wir müssen verschiedene finanzielle Fragen besprechen. Er hat vorgeschlagen, dass du das Geld, das Vater dir hinterlassen hat, für deine Kinder und dich mündelsicher anlegst. Das ist in diesen unsicheren Zeiten eine sehr vernünftige Entscheidung.«
»Das will ich aber nicht«, sagte Elaine. »Wir brauchen das Geld, um die Schule aufzuziehen. Wir haben schon ein passendes Haus gefunden, in Cornwall. Ein wunderschönes Grundstück, und das Haus ist in ordentlichem Zustand. Wir müssen natürlich anbauen, mehrere Flügel und Nebengebäude.«
»Heißt das, du willst dein ganzes Geld aus der Firma nehmen? Wirklich, Elaine, das ist nicht sehr klug.«
»Besser, als es drinzulassen, finde ich. Geschäfte gehen jeden Tag Pleite, überall, du hast es selbst gesagt, Val, bevor Vater starb. Dass es schlecht um die Firma steht.«
»Das sagt man halt so«, wich Percival aus, »aber ich muss dir sagen, Elaine, dein ganzes Geld in den Kauf, Umbau und Betrieb einer Schule zu stecken, ist verrückt. Was, wenn es kein Erfolg wird? Dann stehst du ohne einen Penny da.«
»Es wird ein Erfolg«, sagte Elaine starrsinnig.
»Ich bin auf deiner Seite«, sagte Lance, der sich auf einem Sessel räkelte, aufmunternd. »Versuch es wenigstens. Meiner Ansicht nach wird das eine recht komische Schule, aber wenn es das ist, was ihr wollt, du und Gerald… Selbst wenn du dein Geld verlierst, bleibt dir immer noch die Befriedigung, das getan zu haben, was du tun wolltest.«
»Genau, was man von dir erwarten würde, Lance«, sagte Percival sauer.
»Ich weiß, ich weiß. Ich bin der verschwenderische verlorene Sohn. Aber ich habe in meinem Leben bestimmt mehr Spaß gehabt als du, Percy, alter Junge.«
»Kommt drauf an, was du unter Spaß verstehst«, sagte Percival kalt. »Und da sind wir schon bei deinen Plänen, Lance. Ich nehme an, du wirst nach Kenia – oder war es Kanada? – zurückkehren. Oder den Mount Everest besteigen oder eine andere Verrücktheit begehen.«
»Wie kommst du denn darauf?«
»Sagtest du nicht immer, du könntest dem sesshaften Leben in England nicht viel abgewinnen?«
»Man ändert sich, wenn man älter wird«, sagte Lance. »Man kommt zur Ruhe. Weißt du, Percy, ich freue mich richtig darauf, mich als nüchterner Geschäftsmann zu versuchen.«
»Heißt das…«
»Das heißt, ich werde mit dir in die Firma einsteigen, alter Junge.« Lance grinste. »Oh, du bist natürlich Seniorteilhaber, du hast den Löwenanteil. Ich bin nur ein sehr untergeordneter Juniorteilhaber. Aber ich habe doch Anteile, die mir das Recht geben, in der Firma mitzuarbeiten, richtig?«
»Nun… ja, natürlich… wenn man es so nimmt. Aber ich kann dir versichern, Lance, dass es sehr, sehr langweilig ist.«
»Das frage ich mich eben. Ich glaube nicht, dass ich mich langweilen werde.«
Percival runzelte die Stirn. »Du willst doch nicht ernsthaft sagen, dass du in die Firma einsteigst?«
»Dass ich meinen Finger in den Kuchen stecke? Genau das will ich sagen.«
Percival schüttelte den Kopf. »Es steht nicht gut, weißt du. Das wirst du schnell merken. Wir werden Elaine kaum auszahlen können, wenn sie wirklich darauf besteht.«
»Da hast du’s, Elaine«, sagte Lance. »Du siehst, wie weise es von dir war, darauf zu bestehen,
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