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Das Geheimnis Der GroÃ?en Schwerter / Die Nornenkönigin: Bd 3

Das Geheimnis Der GroÃ?en Schwerter / Die Nornenkönigin: Bd 3

Titel: Das Geheimnis Der GroÃ?en Schwerter / Die Nornenkönigin: Bd 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tad Williams
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der Stelle, wo die Stadt Enki-e-Shao’saye steht – oder das, was noch von ihr übrig ist.«
    Jetzt kam auch Hotvig zu ihnen. Der Kahn fing an zu schaukeln. Simon dachte erfreut, wie ruhig Heimfinder doch am Heck stehen blieb, sonst wäre das flache Boot vielleicht gekentert. »In der Geisterstadt?« Die narbigen Züge des Thrithingmannes zeigten plötzlich eine kindliche Furcht. »Ihr seht dort Lichter?«
    »Ich sah sie«, antwortete Sludig. »Ich schwöre es beim Blute Ädons. Aber jetzt sind sie nicht mehr da.«
    »Hm.« Binabik machte ein besorgtes Gesicht. »Es könnte sein, dass vielleicht unsere eigenen Lampen sich dort gespiegelt haben.«
    »Nein«, sagte Sludig bestimmt. »Das eine Licht war größer als alle unsere Lampen. Sie sind nur so schnell wieder ausgegangen.«
    »Hexenlichter«, knurrte Hotvig grimmig.
    »Es ist auch möglich«, schlug Binabik vor, »dass du sie nur für einen Augenblick zwischen Bäumen oder zerbrochenen Gebäuden gesehen hast und wir dann die Stelle verließen, von der aus man sie wahrnehmen konnte.« Er überlegte kurz und wandte sich dann an Simon. »Josua hat dich zum Anführer in dieser Nacht bestellt, Freund. Sollen wir zurückfahren und versuchen, diese Waldlichter zu finden?«
    Simon versuchte ruhig abzuwägen, was das Beste war. Offen gestanden hatte er nicht die geringste Lust herauszufinden, was auf der anderen Seite des schwarzen Wassers los war. Nicht heute Nacht.
    »Nein.« Er bemühte sich, mit fester Stimme zu sprechen. »Nein, wir wollen das jetzt nicht untersuchen. Nicht, wenn wir Nachrichten bringen, die wichtig für Josua sind. Es könnte schließlich einer von Fengbalds Spähtrupps sein. Je weniger sie von uns zu sehen bekommen, desto besser.« Wenn man es so formulierte, klang es durchaus überzeugend. Einen Moment lang war Simon erleichtert, schämte sich aber gleich wieder über seinen Versuch, die Männer, die unter seinem Befehl ihr Leben gewagt hatten, zu täuschen. »Und außerdem«, ergänzte er deshalb, »bin ich müde und mache mir Sorgen – genauer gesagt, ich habe Angst. Es war eine aufreibende Nacht. Wir wollen zu Josua gehen und ihm sagen, was wir gesehen haben, einschließlich der Lichter im Wald. Der Prinz soll entscheiden.«
    Bei diesen Worten spürte er plötzlich etwas Gewaltiges im Rücken. Erschrocken fuhr er herum. Vor ihm ragte die ungeheure Masse des Sesuad’ra aus dem Wasser. Er war so unerwartet aus dem Nebel getaucht, als wäre er gerade in diesem Augenblick aus dem Obsidianspiegel des Sees emporgestiegen wie ein Wal. Simon stand da und starrte ihn mit offenem Mund an.
    Binabik streichelte Qantaqas breiten Kopf. »Mich dünkt, dass Simon mit guter Vernunft spricht. Prinz Josua soll beschließen, was mit diesem Geheimnis anzufangen ist.«
    »Sie waren aber da!«, brummte Sludig wütend und schüttelte dabei den Kopf, als wäre er selbst gar nicht mehr so sicher.
    Die Kähne setzten ihre Fahrt fort. Das bewaldete Ufer verschwand wieder im Nebel, wie ein Traum, der sich im Licht und den Geräuschen des Morgens auflöst.
    Deornoth beobachtete Simon, der seinen Bericht erstattete, und stellte fest, dass ihm gefiel, was er sah. Die Erregung über seine neue Verantwortung hatte Simons Gesicht gerötet, und das graue Morgenlicht spiegelte sich in Augen, die für den Ernst der Dinge, die hier erörtert wurden, vielleicht ein wenig zu hell strahlten – schließlich ging es um Fengbalds Heer und seine gewaltige Überlegenheit in Bezug auf Kopfzahl, Ausrüstung und Erfahrung. Aber Deornoth bemerkte erfreut, dass Simon vorschnelle Erklärungen vermied, nicht zu unbegründeten Schlussfolgerungen neigte und sorgfältig nachdachte, bevor er Prinz Josuas Fragen beantwortete. Anscheinend hatte dieser frischgebackene Ritter in seinem kurzen Leben schon viel gesehen und gehört und dabei gut aufgepasst. Als Simon ihr Abenteuer erzählte und Sludig und Hotvig den daraus gezogenen Schlüssen des jungen Mannes beipflichteten, fand Deornoth, dass er ebenfalls nickte. Obwohl Simons Bart noch den Daunenflaum der Jugend zeigte, erkannte Deornoths erfahrenes Auge darunter das Versprechen eines ungewöhnlichen Mannes, und er begann zu glauben, dass dieser Junge eines Tages zu denen gehören würde, denen andere gern und zu ihrem Vorteil folgten.
    Josua hielt die Beratung vor seinem Zelt ab, wo ein loderndes Feuer die Morgenkälte vertrieb und zugleich den Mittelpunkt bildete. Während der Prinz seine Fragen stellte, räusperte sich Freosel, der stämmige

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