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Das Geheimnis Der GroÃ?en Schwerter / Die Nornenkönigin: Bd 3

Das Geheimnis Der GroÃ?en Schwerter / Die Nornenkönigin: Bd 3

Titel: Das Geheimnis Der GroÃ?en Schwerter / Die Nornenkönigin: Bd 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tad Williams
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vorgeschickt. Die anderen warten immer noch am Ufer.«
    Sangfugol schwieg verlegen. Strangyeard hüpfte schon wieder auf und ab. »Wo ist Deornoth? Oh, mein verwünschtes altes Auge!«
    »Immer noch auf dem Rückzug.« Josua sprang von seinem Ausguck herunter und kam den Berg hinunter zu ihnen. »Binabik ist noch nicht von Hotvig zurück. Ich kann nicht länger warten. Wo ist Simons Knappe?«
    Jeremias, der vor einem umgestürzten Baumstamm gehockt und versucht hatte, niemandem im Weg zu sein, kam mit einem Satz auf die Füße. »Hier, Hoheit.«
    »Gut. Du gehst jetzt los. Zuerst zu Freosel, dann nach unten zu Hotvig und seinen Reitern. Sag ihnen, sie sollten sich bereithalten, wir würden nun doch angreifen. Sie hören in Kürze mein Signal.«
    Jeremias machte eine rasche Verbeugung. Sein Gesicht war bleich, aber gefasst. Er drehte sich um und rannte den Weg hinauf.
    Josua runzelte die Stirn. Unten auf dem Eis schien Fengbalds Heer aus Soldaten der Erkynwache und Söldnern nur sehr zögernd vorzurücken, trotz ihres Erfolgs im ersten Scharmützel.
    »Schau an«, bemerkte der Prinz, »Fengbald ist mit zunehmendem Alter vorsichtiger geworden. Verflucht sei er! Aber uns bleibt nichts anderes übrig, als die Falltür hinter so vielen von seinen Leuten zuschnappen zu lassen, wie wir erwischen können.« Sein Lachen klang mürrisch. »Das Morgen überlassen wir dem Teufel.«
    »Prinz Josua!«, keuchte Strangyeard und stellte vor lauter Schreckdas Hüpfen ein. Hastig zeichnete er einen neuen Baum vor sich in die Luft.
    Über dem See hing der heiße Atem von Männern und Pferden wie ein Nebel. Man konnte nach allen Seiten kaum weiter als ein paar Ellen sehen, und selbst die wenigen Männer, die Deornoth noch erkennen konnte, wirkten verschwommen und körperlos. Der Kampflärm schien von einer Geisterschlacht zu stammen.
    Deornoth parierte den von oben geführten Hieb des Wachsoldaten mit dem Griff. Der Anprall riss ihm fast das Schwert aus der Hand, aber es gelang ihm, es so lange mit den prickelnden Fingern zu umklammern, dass er zum Gegenschlag ausholen konnte. Der Streich verfehlte das Ziel, verwundete jedoch das Pferd seines Gegners am ungeschützten Bein. Der gescheckte Gaul schrie laut auf, sprang ein paar Schritte zurück, verlor dann den Halt und stürzte krachend auf das zerkratzte Eis, von dem eine Pulverschneewolke aufstieg. Deornoth zügelte Vildalix, um dem gefallenen Streitross auszuweichen, das wild um sich trat. Der Reiter lag unter seinem Pferd, war aber im Gegensatz zu ihm vollkommen still.
    Deornoths Atem pfiff durch den engen Helm. Er hob das Schwert und hämmerte damit aus Leibeskräften gegen seinen Schild. Sein Hornist, einer der jungen, ungeübten Kämpfer aus Neu-Gadrinsett, war im ersten Gefecht gefallen, sodass niemand mehr da war, der zum Rückzug blasen konnte.
    »Herhören!«, schrie Deornoth und trommelte, so laut er konnte. »Zu – rück, alle Mann zu – rück!«
    Während er sich umblickte, füllte sich sein Mund mit etwas Salzigem. Er spuckte aus. Ein roter Klumpen flog durch den senkrechten Helmschlitz auf das Eis. Die Feuchtigkeit auf seinem Gesicht war Blut, vermutlich eine Wunde, die er sich zugezogen hatte, als ihm ein anderer Wachsoldat vorhin den Kopfschutz eingebeult hatte. Er merkte nichts davon – im Schlachtgetümmel spürte er solche kleinen Verletzungen nie –, schickte jedoch ein rasches Stoßgebet zu Mutter Elysia, das Blut möge ihm nicht in die Augen laufen und ihn im entscheidenden Moment blenden.
    Einige seiner Männer hatten ihn gehört und begannen sich zurückzuziehen.Sie waren noch keine wirklichen Soldaten, aber bei Gott, bisher hatten sie sich gegen die eindrucksvolle Schlachtreihe der Erkynwache tapfer geschlagen. Sie sollten Fengbalds Front auch nicht zurückdrängen, sondern nur aufhalten und womöglich so sorglos machen, dass sie sich auf die Barrikade und Josuas erste kleine Überraschung zulocken ließ: die wenigen tüchtigen Bogenschützen von Neu-Gadrinsett mit ihrem kleinen Vorrat an Pfeilen. Zwar konnten Bogenschützen allein den Ausgang der Schlacht nicht entscheiden – die berittenen Kämpfer auf beiden Seiten waren zu gut gepanzert –, aber sie konnten einiges Unheil anrichten. Fengbalds Männer würden sich gut überlegen müssen, ob sie den Fuß des Sesuad’ra zu stürmen versuchten. Bisher waren erst wenige Pfeile gewechselt worden, obwohl einige von Deornoths schlecht ausgebildeten Männern schon gleich zu Beginn des Ausfalls mit in ihren

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