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Das Geheimnis Der GroÃ?en Schwerter / Die Nornenkönigin: Bd 3

Das Geheimnis Der GroÃ?en Schwerter / Die Nornenkönigin: Bd 3

Titel: Das Geheimnis Der GroÃ?en Schwerter / Die Nornenkönigin: Bd 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tad Williams
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gemurmelter Qanucsprache machten sie ihm mit Hilfe unmissverständlicher Gesten klar, dass sie nicht wussten, wohin Sisqinanamook gegangen war.
    Simon stand da und fluchte kräftig, als Jeremias erschien.
    »He, Simon? Ist es nicht großartig?« Der Knappe sah ganz aufgeregt aus. »Es ist genauso, wie wir es uns damals auf dem Hochhorst ausgemalt haben.«
    Simon verzog schmerzlich das Gesicht. »Nur dass wir uns damals mit ein paar Fassdauben geprügelt haben und die Männer dort unten scharfen Stahl benutzen. Jeremias, weißt du, wo Sisqi ist – das Trollmädchen, das Binabik heiraten will? Sie sollte eigentlich hier bei uns sein.«
    »Nein, das weiß ich nicht, aber Binabik ist auch nicht zu finden. Aber warte, Simon, ich muss dir zuerst Josuas Nachricht übermitteln.« Jeremias begann Simon die Anweisungen des Prinzen vorzutragen und wiederholte sie dann vorsorglich und pflichtgetreu noch einmal.
    »Sag ihm, dass ich bereit bin … dass wir bereit sind. Wir werden tun, was er uns befohlen hat. Aber, Jeremias, ich muss Sisqi finden. Sie ist ihre Anführerin!«
    »Nein, das musst du nicht.« Sein Knappe war keineswegs unzufrieden. »Dann bist du eben jetzt ein Kriegshäuptling der Trolle geworden, Simon. Ich muss jetzt zu Josua zurück. Seitdem Binabik nicht mehr da ist, bin ich sein erster Meldegänger. So ist das im Krieg.« Er sagte es leichthin, aber nicht ohne Stolz.
    »Aber was ist, wenn sie mir nicht folgen?« Simon starrte ihn an. »Du machst ja einen sehr vergnügten Eindruck«, knurrte er. »Jeremias, hier werden Menschen getötet. Wir können die Nächsten sein.«
    »Ich weiß.« Jeremias wurde plötzlich ernst. »Aber wenigstens ist es unsere freie Entscheidung, Simon, und ein ehrenhafter Tod.« Ein sonderbarer Ausdruck huschte über seine Züge, und er verzog den Mund, als wolle er in Tränen ausbrechen. »Damals, als ich … unter der Burg … war, habe ich lange Zeit gedacht … ein schneller, sauberer Tod … müsste etwas Wunderbares sein.« Er drehte sich um und zog die Schultern hoch. »Aber jetzt muss ich wohl am Leben bleiben. Leleth braucht mich als Freund, und du brauchst jemanden, der dir sagt, was du zu tun hast.« Er seufzte, streckte sich und bedachte Simon mit einem eigentümlich flachen Lächeln. Dann deutete er ein Winken an, trottete zurück in den Schatten des Laubwerks und verschwand in der Richtung, aus der er gekommen war. »Viel Glück, Simon – Herr Seoman, meine ich.«
    Simon wollte ihm noch etwas nachrufen, aber Jeremias war schon fort.
    Binabiks Rückkehr kam überraschend und erschreckte Josua nicht wenig. Er hörte ein leises Rascheln, blickte auf und begegnete den gelben Augen und dem scharfzahnigen Rachen Qantaqas, die keuchend auf einem kleinen Felsvorsprung vor ihm stand. Auf ihrem Rücken saß der Troll, wischte sich ein paar Zweige aus dem runden Gesicht und beugte sich vor. »Prinz Josua«, sagte er so gelassen, als begrüßten sie einander bei einer Feier am königlichen Hof.
    »Binabik!« Josua trat einen Schritt zurück. »Wo seid Ihr gewesen?«
    »Ich erbitte Eure Verzeihung, Josua.« Der Troll rutschte von Qantaqas Rücken und stieg zu der ebenen Stelle hinunter, wo der Prinzwartete. »Ich sah einige von Fengbalds Männern an Orten, wo sie nicht sein sollten, und folgte ihnen.« Er sah Josua bedeutungsvoll an. »Sie suchten nach einem Ort zum leichteren Hinaufklettern. Fengbald ist nicht so unklug, wie wir gedacht haben – offenbar weiß er, dass uns sein erster Angriff vielleicht nicht von hier vertreiben wird.«
    »Wie viele waren es?«
    »Keine große Anzahl. Sechs … fünf.«
    »Ihr konntet es nicht erkennen? Wie nah konntet Ihr an sie herankommen?«
    Binabiks mildes Lächeln erreichte seine Augen nicht. »Zuerst waren es sechs.« Er klopfte auf seinen Wanderstab und das Blasrohr mit den Dornen, das darin steckte. »Dann fiel einer den Berg wieder hinab.«
    Josua nickte. »Und die Übrigen?«
    »Nachdem sie von den Orten abgelenkt waren, an denen sie nicht sein sollten, ließ ich Sisqi zurück, um sie ein wenig zu zerstreuen, während ich zum Gipfel eilte. Ein paar Frauen aus Neu-Gadrinsett kamen uns zu Hilfe.«
    »Frauen? Binabik, Ihr dürft keine Frauen und Kinder in Gefahr bringen.«
    Der kleine Mann schüttelte den Kopf. »Ihr wisst, dass sie ebenso tapfer wie Männer kämpfen, um ihre Heimat zu retten – nie ist es bei den Qanuc anders zugegangen. Aber beruhigt Euer Herz. Alles, was sie taten, war, Sisqi und mir zu helfen, ein paar große Steine zu

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