Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Geheimnis Der GroÃ?en Schwerter / Die Nornenkönigin: Bd 3

Das Geheimnis Der GroÃ?en Schwerter / Die Nornenkönigin: Bd 3

Titel: Das Geheimnis Der GroÃ?en Schwerter / Die Nornenkönigin: Bd 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tad Williams
Vom Netzwerk:
dass er ein Ehrenmann war, doch fand er es angenehm, dass das gemeine Volk es ebenfalls wusste.
    Als die vordersten Pferde auf das Eis traten, wurde der Wind stärker. Fengbald fluchte, als sein Ross ausglitt und die Beine spreizen musste, um nicht zu fallen.
    »Auch wenn ich keine anderen Gründe hätte«, zischte er, »würde ich Josua schon deshalb umbringen, weil er mich in diesen gottverlassenen Winkel gelockt hat.«
    »Der Weg ist weit, Herzog Fengbald, wenn man Eurem langen Arm entfliehen will«, meinte Helfgrim.
    »Kein Weg ist weit genug.«
    Um die Nordflanke des großen Felsens stob Schnee, fast waagrecht im heftigen Wind. Fengbald kniff die Augen zusammen und zog sich die Kapuze über die Ohren. »Sind wir bald da?«
    Auch Helfgrim spähte aus schmalen Augen über das Eis und nickte dann. Er deutete auf ein paar dunkle Schemen vor ihnen. »Dort drüben liegt der Fuß des Berges, Herr«, sagte er und starrte in das Schneegestöber.
    Fengbald lächelte. »Du machst einen recht finsteren Eindruck«, rief er durch das Brausen des Windes. »Traust du meinen Worten etwa immer noch nicht?«
    Helfgrim sah auf seine gefesselten Hände und biss sich auf die Lippen, bevor er antwortete. »Doch, Herzog Fengbald, aber Ihr werdet verstehen, dass es mich hart ankommt, Menschen zu verraten, die gut zu mir waren.«
    Der Herzog winkte den ersten Reitern. »Du hast es nur getan, um deine Töchter zu retten – gewiss ein edler Beweggrund. Zudem war Josua ohnehin zum Scheitern verurteilt. Du bist an seinem Untergang ebenso wenig schuld wie der Wurm, der die Leiche frisst, an deren Tod.« Er grinste, erfreut über seine Formulierung. »Nicht schuldiger als ein Wurm, hörst du?«
    Helfgrim blickte auf. Seine faltige Haut, fleckig vom Schnee, wirkte grau. »Vielleicht habt Ihr recht, Herzog Fengbald.«
    Vor ihnen ragte der Berg auf wie ein warnend erhobener Finger. Sie waren nur noch wenige Hundert Ellen vom Rand des Eises entfernt, als Helfgrim mit dem Kopf ein neues Zeichen gab.
    »Dort liegt der Weg, Herzog Fengbald.«
    Obwohl sie nicht weit entfernt waren und gute Sicht hatten, war die schmale Lücke im Pflanzenwuchs kaum zu erkennen. Immerhin sah Fengbald genug, um zu wissen, dass Helfgrim die Wahrheit gesagt hatte.
    »Nun denn«, begann der Herzog, als plötzlich eine Stimme vom Hang herüberscholl.
    »Halt, Fengbald! Hier kommt Ihr nicht weiter!«
    Erstaunt zügelte der Herzog sein Pferd. An der Mündung des Pfades war eine kleine Gruppe schattenhafter Gestalten erschienen. Eine hielt die hohlen Hände an den Mund und rief: »Reitet zurück, Fengbald, reitet zurück und verlasst diesen Ort. Kehrt heim nach Erkynland, und wir lassen Euch das Leben.«
    Jäh fuhr der Herzog herum und versetzte Helfgrim einen Schlagauf den Schädel. Der alte Mann schwankte und wäre gestürzt, wenn ihn nicht die gefesselten Hände im Sattel gehalten hätten. »Verräter! Du hast gesagt, es stünden nur wenige Wachen dort!«
    Helfgrims Gesicht erschlaffte vor Furcht. Fengbalds Finger hinterließen ein rotes Mal auf seiner blassen Wange. »Ich habe nicht gelogen, Herr. Seht, es sind nur ein paar Mann.«
    Fengbald winkte seinen Männern, stehen zu bleiben, ritt ein kleines Stück vor und blickte hinüber zu den Verteidigern.
    »Ich sehe nur eine Handvoll von euch«, rief er ihnen zu, »wie wollt ihr uns aufhalten?«
    Der dem Rand des Eises am nächsten stehende Mann trat vor. »Wir werden Euch aufhalten, Fengbald. Dafür geben wir unser Leben und mehr.«
    »Also gut.« Der Herzog hatte offenbar entschieden, dass es sich doch nur um große Worte handelte. »Dann solltet Ihr bereithalten, was Ihr mir zu geben habt.« Er hob den Arm, um seinen Kriegern das Signal zum Vorrücken zu geben.
    »Halt!«, rief der Mann. »Verdammt sollt Ihr sein! Ich gebe Euch eine letzte Gelegenheit! Ich weiß, dass Ihr mein Gesicht nicht erkennt, wie aber steht es mit meinem Namen? Ich bin Freosel, Freobeorns Sohn.«
    »Was kümmert mich das, Wahnsinniger!«, schrie Fengbald. »Ich habe nie von Euch gehört!«
    »Auch an meine Frau und meine Kinder, mein Vater und meine Mutter und alle die anderen, die Ihr ermordet habt, erinnert Ihr Euch nicht, oder?« Die stämmige Gestalt und ihre Begleiter hatten inzwischen das Eis betreten. Zusammen waren es weniger als ein Dutzend. »Ihr habt halb Falshire verbrannt, Bastard von einem Hurensohn! Jetzt müsst Ihr dafür bezahlen.«
    »Genug.« Fengbald drehte sich um und winkte seinen Männern, sich in Bewegung zu setzen. »Los,

Weitere Kostenlose Bücher