Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Geheimnis Der GroÃ?en Schwerter / Die Nornenkönigin: Bd 3

Das Geheimnis Der GroÃ?en Schwerter / Die Nornenkönigin: Bd 3

Titel: Das Geheimnis Der GroÃ?en Schwerter / Die Nornenkönigin: Bd 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tad Williams
Vom Netzwerk:
heil, Simon?« Der kleine Mann trat näher und untersuchte seinen Freund. Dann sagte er: »Du hast viele Wunden. Wir müssen dich zurückbringen.«
    »Was ist geschehen?«, fragte Simon wieder. Binabik zog an seinen Schultern und versuchte ihm beim Aufstehen zu helfen, aber Simon schien nicht die Kraft dazu zu haben. Sisqi kam und stellte sich neben ihn, um zu helfen.
    »Wir haben gesiegt«, erklärte der Troll. »Der Preis war hoch. Aber Fengbald ist tot.«
    »Nein.« Ein Ausdruck der Betroffenheit huschte über Simons müdes Gesicht. »Er war es nicht. Es war ein anderer.«
    Binabik warf einen schnellen Blick auf den Toten neben Simon. »Ich weiß, Freund. Es ist eine andere Stelle, an der Fengbald gestorben ist, ein Tod voller Grauen, und nicht allein für ihn. Aber komm nun. Du brauchst ein Feuer und Essen und ein wenig Versorgung für deine Wunden.«
    Während er sich von dem kleinen Mann auf die Füße helfen ließ, stieß Simon ein schmerzliches Stöhnen aus, das Binabik besorgt aufblicken ließ. Der junge Krieger hinkte ein paar Schritte vorwärts, blieb dann stehen und hielt sich an Heimfinders Zügel fest. »Ich komme nicht in den Sattel«, murmelte er traurig.
    »Dann lauf, wenn du es vermagst«, antwortete Binabik. »Mit Langsamkeit. Sisqi und ich bleiben bei dir.«
    Angeführt von Qantaqa, kehrten sie um und stapften auf den Stein des Abschieds zu, dessen Gipfel im rosigen Licht der untergehenden Sonne leuchtete. Über dem eisigen See hing Nebel, der schon wieder dichter wurde, und überall hüpften die Raben herum und flatterten von einem Leichnam zum anderen wie kleine schwarze Dämonen.
    »O Gott«, sagte Simon, »ich möchte nach Hause.«
    Binabik schüttelte nur den Kopf.

16
Fackeln im Schlamm

    alt.« Cadrachs Stimme war nicht lauter als ein Flüstern, die Anspannung darin war jedoch nicht zu überhören. »Sofort anhalten.«
    Isgrimnur stieß die Stange nach unten, bis sie den schlammigen Flussgrund berührte und das Boot zum Halten brachte. Sanft trieb es zurück ins Schilf. »Was ist los, Mann?«, fragte der Herzog gereizt. »Wir haben ein Dutzend Mal über alles gesprochen. Jetzt ist es Zeit zum Handeln.«
    Im Bug des Bootes strich der alte Camaris mit den Fingern über einen langen Speer, den Isgrimnur aus einem starren Sumpfrohr geschnitten hatte. Der Speer war dünn und leicht, die Spitze an einem Stein gewetzt und scharf wie der Dolch eines Meuchelmörders. Wie gewöhnlich schien der alte Ritter die Gespräche seiner Begleiter nicht zu beachten. Er wog den Speer in der Hand und stieß langsam versuchsweise zu. Die Spitze glitt tief in das stille Wasser.
    Cadrach holte bebend Atem. Miriamel dachte, dass er aussah, als würde er gleich in Tränen ausbrechen. »Ich kann nicht mitkommen.« »Ihr könnt nicht?« Isgrimnur schrie fast. »Was soll das heißen, Ihr könnt nicht? Es war Eure Idee, bis zum Morgen zu warten und dann erst in das Nest einzudringen! Was redet Ihr!«
    Der Mönch schüttelte den Kopf und konnte dem Herzog nicht in die Augen sehen. »Ich habe die ganze Nacht versucht, mir Mut zu machen. Ich habe den ganzen Morgen gebetet, jawohl, ich!« Er warf Miriamel einen düsteren Blick zu. »Ich! Aber ich kann es trotzdem nicht. Ich bin ein Feigling, und ich kann nicht … dort hineingehen.«
    Miriamel legte ihm die Hand auf die Schulter. »Auch nicht, um Tiamak zu retten?« Sie berührte ihn so sanft, als sei der Mönch zerbrechlichwie Glas. »Und nicht einmal, um uns selbst zu retten? Denn ohne Tiamak kommt vielleicht keiner von uns hier heraus.«
    Cadrach begrub das Gesicht in den Händen. Eine Spur von Miriamels altem Misstrauen wollte in ihr aufsteigen. Spielte der Mönch ihnen etwas vor? Was konnte er im Schilde führen?
    »Möge Gott mir vergeben, Herrin«, stöhnte er, »aber ich bringe es nicht über mich, in dieses Loch voller Ungeheuer zu steigen. Ich kann es nicht. « Er schauderte zusammen, eine krampfhafte, unwillkürliche Bewegung, von der Miriamel nicht glauben konnte, dass er sie nur vortäuschte. »Ich habe auf das Recht, ein Mann genannt zu werden, schon lange verzichtet«, erklärte er durch die vor seinem Gesicht gespreizten Finger. »Mir liegt nicht einmal etwas an meinem Leben, Ihr könnt es mir glauben. Aber ich – kann – nicht – mitkommen.«
    Isgrimnur knurrte in ohnmächtiger Wut. »Also gut, verdammt. Ihr seid für mich erledigt. Ich hätte Euch bei unserer ersten Begegnung den Schädel einschlagen sollen, wie ich es damals eigentlich vorhatte.« Er

Weitere Kostenlose Bücher