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Das Geheimnis Der GroÃ?en Schwerter / Die Nornenkönigin: Bd 3

Das Geheimnis Der GroÃ?en Schwerter / Die Nornenkönigin: Bd 3

Titel: Das Geheimnis Der GroÃ?en Schwerter / Die Nornenkönigin: Bd 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tad Williams
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zerstampfte das Blatt eines Baums, den ihr Tiamak auf ihrem botanischen Rundgang vor ein paar Tagen als Ölpalme bezeichnet hatte, tauchte dann einen Stofffetzen in den Brei und hielt den Lappen ins Lagerfeuer. Tatsächlich sah sie, dass er die Flamme hielt, wenn auch bei weitem nicht so gut wie richtiges Lampenöl. Der Geruch, mit dem er verbrannte, war beizend und unangenehm. Immerhin, er würde das Leben der Fackeln etwas verlängern, und sie hatte das Gefühl, dass sie jeden Augenblick, den sie sich dadurch erkaufen konnten, nötig haben würden. Sie pflückte einen Armvoll der Palmwedel und rieb den zerstampften Blattbrei auf den Stoff der Fackeln, bis ihre Hände so mit Saft verklebt waren, dass die Finger kaum mehr auseinandergingen.
    Als der Nachthimmel endlich anfing, sich aufzuhellen, kurz vor Tagesanbruch, hatte Isgrimnur alle geweckt. Sie hatten beschlossen, den verletzten Wranna in ihrem Lager zu lassen. Es hatte keinen Sinn, ihn erneut zu gefährden, denn er schien noch immer völlig erschöpft und überdies halb verhungert zu sein. Wenn sie den Versuch, Tiamak zu retten, überlebten, konnten sie jederzeit zu ihmzurückkehren, wenn nicht, blieb ihm wenigstens eine geringe Hoffnung, allein durchzukommen.
    Isgrimnur zog die Stange aus dem Wasser und spülte den Schlamm ab, der am unteren Ende klebte. »Also weiter. Was wollen wir tun? Der Mönch ist wertlos für uns.«
    »Vielleicht kann er uns auf andere Weise helfen.« Miriamel sah Cadrach bedeutungsvoll an. Er hielt den Blick gesenkt.
    »Auf jeden Fall können wir den ersten Teil unseres Plans auch ohne ihn ausführen, oder nicht?«
    »Doch, das schon.« Isgrimnur stierte den Hernystiri an, als hätte er Lust, eine der Schilfkeulen an ihm auszuprobieren. Er stieß dem Mönch die Stakstange in die Hand. »Los, Mann. Ihr könnt Euch wenigstens nützlich machen, verdammt.«
    Cadrach stakte das Boot aus dem wehenden Schilfwald hinaus ins offene Wasser. Die Morgensonne, versteckt hinter einem schmuddligen Wolkenlaken, schien nicht besonders hell, aber die Luft war sogar noch heißer als am Vortag. Miriamel merkte, dass ihr der Schweiß auf der Stirn stand, und wünschte, sie wäre so mutig, die Krokodile zu reizen, indem sie die Stiefel auszog und ihre Füße in den trüben Fluss baumeln ließ.
    So glitten sie den Wasserlauf entlang, bis ihr Ziel in Sicht kam. Dann steuerten sie dicht ans Ufer und bewegten sich nur noch langsam und vorsichtig weiter. Sie versuchten, den Schutz von Schilf und Bäumen zu nutzen und möglichst unbemerkt zu bleiben. Das Nest wirkte genauso unheimlich wie gestern, obwohl sich heute weniger Ghants davor aufzuhalten schienen. Als sie so weit herangekommen waren, wie sie wagten, lenkte Isgrimnur das Boot an den gegenüberliegenden Rand des Flusses, wo eine baumbestandene Biegung sie vor jedem Blick aus dem Nest verbarg.
    »Jetzt warten wir«, sagte er ruhig.
    Lange saßen sie schweigend da. Die Insektenplage war kaum erträglich. Miriamel wagte nicht, die Angreifer zu erschlagen, weil sie kein Geräusch verursachen wollte. Sie versuchte sie mit den Fingern zu entfernen, sobald sie auf ihr landeten, aber die Tiere waren zu zahlreich und zu hartnäckig. Schon bald war sie überall zerstochen.Ihre Haut juckte und schmerzte so fürchterlich, dass sie fast den Verstand verlor. Der Wunsch, in den Fluss zu springen und das ganze Ungeziefer auf einmal zu ersäufen, wurde immer stärker, und sie konnte sich kaum noch beherrschen. Ihre Finger umklammerten krampfhaft die Bordwände. Es wäre kühl … das Stechen würde aufhören … sollten die Krokodile doch kommen, zum Teufel mit ihnen …
    »Dort«, flüsterte Isgrimnur. Miriamel sah auf.
    Keine zwanzig Ellen von ihrem Standort entfernt kroch ein einsamer Ghant einen großen Ast entlang, der sich weit über das Wasser hinausschlängelte. Die Beine mit den vielen Gelenken ließen seine Bewegungen merkwürdig unbeholfen erscheinen, aber er kam auf dem schwankenden Ast schnell und sicher vorwärts. Ab und zu machte er plötzlich halt und erstarrte so völlig, dass er, grau und flechtenbewachsen, wie er war, mit der Baumrinde zu verschmelzen schien, eine Art übergroßer Gallapfel.
    »Los«, hauchte Isgrimnur und gab Cadrach ein Zeichen. Der Mönch stakte das Boot vom Ufer weg und ließ es den Wasserlauf hinunter und auf den Ast zutreiben. Miriamel und die anderen strengten sich an, kein Glied zu rühren.
    Zuerst schien der Ghant sie gar nicht zu bemerken. Während sie sich näherten, schob

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