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Das Geheimnis Der GroÃ?en Schwerter / Die Nornenkönigin: Bd 3

Das Geheimnis Der GroÃ?en Schwerter / Die Nornenkönigin: Bd 3

Titel: Das Geheimnis Der GroÃ?en Schwerter / Die Nornenkönigin: Bd 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tad Williams
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flüsterte Isgrimnur, dessen Stimme dem Überschnappen nah war. »Dieses … dieses Ding, um das sie sich versammelt haben?«
    Miriamel strengte ihre Augen an, obwohl sie am liebsten in die entgegengesetzte Richtung geblickt hätte. Es war wie die schlimmste Vision der Hölle, ein sich windender Haufen schlammiger Gebilde ohne Hoffnung, dazu das unaufhörliche, grausige Summen und Knirschen der Ghants, die kratzend ihre Schalen aneinanderrieben. Miriamel blinzelte und zwang sich, ihre Gedanken beieinanderzuhalten. In der Mitte, wo es am heißesten herzugehen schien, stand eine Reihe blasser, glänzender Klumpen. Der vorderste hatte oben einen dunklen Fleck, der sich zu bewegen schien. Sie brauchte einen Augenblick, bis sie begriff, dass der Fleck über der schimmernden Masse ein Kopf war – ein Menschenkopf.
    »Es ist Tiamak«, keuchte sie, außer sich vor Entsetzen. Ihr Magen drehte sich um. »Er steckt in irgendetwas Scheußlichem – sieht aus wie Pudding. O Elysia, Mutter Gottes! Wir müssen ihm helfen.«
    »Pst.« Isgrimnur, der so angewidert aussah, wie Miriamel sich fühlte, winkte ihr, still zu sein. »Nachdenken«, murmelte er. »Ich muss nachdenken.«
    Die kleine Kugel, die Tiamaks Kopf war, begann über der gallertartigen Masse hin und her zu wackeln. Während Miriamel und Isgrimnur ihn staunend anstarrten, öffnete sich der Mund als wolle er schreien. Aber anstatt Worten sprudelten qualvolle Laute der summenden, klickenden Ghantsprache hervor – Laute, die aus dem Mund des kleinen Wranna so grausam unnatürlich klangen, dass Miriamel in Tränen ausbrach.
    »Was haben sie mit ihm getan?«, rief sie. Plötzlich gab es eine Bewegung neben ihr, einen heißen Luftzug – eine Fackel zischte vorüber. Dann tanzte die Flamme die Böschung hinunter, dem Boden des Raums und der wimmelnden Gemeinschaft der Ghants zu.
    »Camaris!«, schrie Isgrimnur, aber der Alte bahnte sich bereits seinen Weg durch die vorderen Reihen der Ghants. Er schwang seine Fackel wie eine Sense. Das große Summen brach ab und erfüllte Miriamels Ohren mit seinem Nachhall. Die Ghants in Camaris’ Nähe fingen schrill zu pfeifen an. Andere in der riesigen Versammlung nahmen die Alarmsignale auf. Der große, alte Ritter watete durch sie hindurch wie ein Jagdführer, der seiner Meute den Fuchs wegnimmt. Erregte Ghants drängten sich um seine Beine und zerrten an Mantel und Hose, während er sie mit der Keule auseinandertrieb.
    »O Gott, steh mir bei, er schafft es nicht allein«, ächzte Isgrimnur und folgte ihm langsam durch den schlüpfrigen Schlamm, die Arme weit ausgebreitet, um das Gleichgewicht zu halten.
    »Bleibt, wo Ihr seid!«, rief er Miriamel zu.
    »Ich komme mit!«, schrie sie zurück.
    »Nein, verdammt!«, brüllte der Herzog. »Ihr müsst mit der Fackel hier stehen bleiben, damit wir den Tunnel wiederfinden! Wenn wir kein Licht mehr haben, sind wir erledigt.«
    Er drehte sich um, schwang Kvalnir hoch über den Kopf und schlug auf die andrängenden Ghants ein. Es gab ein schreckliches, hohles Geräusch, als er den ersten traf. Ein paar Schritte weiter, und er steckte mitten im Schwarm. Der Lärm des Kampfes ging im großen Aufruhr unter.
    Das Summen hatte vollständig aufgehört. Stattdessen erfüllten die abgehackten Schreie der wütenden Ghants die große Kammer, ein entsetzlich, feucht klickender Chor. Miriamel versuchte zu erkennen, was vor sich ging, aber Isgrimnur hatte bereits seine Fackel verloren und war kaum mehr als ein dunkler Schatten inmitten einer brodelnden Masse von Panzern und zuckenden Beinen. Irgendwo näher an der Mitte wehte Camaris’ Fackel noch wie ein feuriges Banner, hin und her und her und hin, und der alte Ritter watete weiter auf die Stelle zu, an der Tiamak gefangen saß.
    Miriamel hatte große Angst, war aber zugleich äußerst erbost.Warum musste sie warten, während Isgrimnur und Camaris ihr Leben aufs Spiel setzten? Sie waren schließlich ihre Freunde! Und was geschah, wenn man die beiden tötete oder gefangen nahm? Dann würde sie allein dastehen und sich einen Weg ins Freie suchen müssen, verfolgt von diesen widerlichen Untieren. Es war nicht richtig. Sie würde es nicht tun. Aber welche andere Möglichkeit bot sich ihr?
    Denk nach, Mädchen, denk nach, sagte sie zu sich selbst und hüpfte besorgt auf und ab, um festzustellen, ob Isgrimnur noch aufrecht stand. Was kannst du tun? Was?
    Auf einmal konnte sie das Warten nicht mehr aushalten. Es war zu grausam. Sie nahm die beiden letzten

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