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Das Geheimnis Der GroÃ?en Schwerter / Die Nornenkönigin: Bd 3

Das Geheimnis Der GroÃ?en Schwerter / Die Nornenkönigin: Bd 3

Titel: Das Geheimnis Der GroÃ?en Schwerter / Die Nornenkönigin: Bd 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tad Williams
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langen Tunnel mit seinen Schnitzereien aus lebendem Stein in das riesige Rund der Arena traten, bildete sich um Jiriki, der jetzt voranging, plötzlich eine Aura aus fahlem, kreidigem Licht. Der Sitha starrte nach unten und hob die schmalen Hände schulterhoch empor, bewegte sie in einer sorgfältigen Gebärde und setzte erst dann seinen Weg fort. Nur seine Anmut, der eines jungen Hirschs vergleichbar, lenkte davon ab, wie schnell er lief.
    In der Mitte der Schüssel ragte noch immer der große Kristallscherben empor. Unter der Oberfläche pulsierten und wanderten die Farben hin und her. Die Steinbänke ringsum waren leer, die Arena stand verlassen.
    »Yis-fidri!«, rief Eolair laut. »Yis-hadra! Ich bin es, Eolair, der Graf von Nad Mullach!« Seine Stimme rollte durch das Rund und brach sich an den fernen Wänden der Höhle. Niemand antwortete. »Yis-fidri, hier ist Eolair! Ich bin zurückgekommen!«
    Als sich niemand meldete und auch sonst kein Lebenszeichen zu bemerken war – weder Schritte noch der Glanz der Rosenkristallstäbe der Unterirdischen –, ging Eolair zu Jiriki hinunter.
    »Das habe ich befürchtet«, seufzte er. »Dass sie fliehen würden, wenn ich Euch mitbrächte. Ich hoffe nur, dass sie nicht auch die Stadt verlassen haben.« Er furchte die Brauen. »Vermutlich halten sie mich für einen Verräter, weil ich einen ihrer einstigen Herren hierhergebracht habe.«
    »Mag sein.« Jiriki schien zerstreut, fast verkrampft. »Bei meinen Ahnen!«, flüsterte er. »Vor dem Scherben von Mezutu’a zu stehen! Ich kann fühlen, wie er singt.«
    Eolair näherte seine Hand dem milchigen Stein, bemerkte aber nur eine leichte Erwärmung der Luft.
    Jiriki streckte die Hände nach dem Scherben aus, ohne ihn jedoch zu berühren. Es war, als umarme er etwas Unsichtbares, das die Form des Steins hatte, aber doppelt so groß war.
    Die Muster aus Licht fingen an, bunter zu leuchten, als steige etwas aus dem Inneren des Steins zur Oberfläche empor. Jiriki verfolgte aufmerksam das Farbspiel und ließ langsam seine Finger kreisen. Doch fasste er den Scherben kein einziges Mal an, sondern legte nur in der Luft seine Arme um ihn, als führe er das unbewegliche Gebilde in einem feierlichen Tanz.
    Eine lange Zeit verging. Eolairs Beine begannen zu schmerzen, und er ließ sich auf einer Steinbank nieder. Ein kalter Luftzug drang aus der Arena zu ihm herauf und kitzelte ihn im Nacken. Er kauerte sich tiefer in seinen Mantel und beobachtete Jiriki, der noch immer vor dem schillernden Stein stand und stumme Zwiesprache mit ihm zu halten schien.
    Einigermaßen gelangweilt spielte der Graf mit den langen, schwarzen Haaren seines Pferdeschwanzes. Er war nicht sicher, wie lange Jiriki schon so vor dem Stein stand, aber es musste eine ganze Weile gedauert haben, denn Eolair war für seine Geduld berühmt und verlor sie selbst in dieser Zeit, die alle in den Wahnsinn trieb, nur sehr langsam.
    Plötzlich zuckte der Sitha zurück und trat einen Schritt von dem Scherben weg. Er schwankte auf der Stelle und drehte sich dann zu Eolair um. In seinen Augen glomm ein Licht, das mehr war als nur der Abglanz des unsteten Schimmers, der von dem Stein ausging.
    »Das Sprechfeuer«, sagte er.
    Eolair war verwirrt. »Was meint Ihr?«
    »Das Sprechfeuer in Hikehikayo. Es ist auch ein Zeuge – ein Meisterzeuge, wie der Scherben. Irgendwie ist es uns ganz nah. Ich kann es nicht abschütteln und den Scherben deshalb nicht auf andere Dinge richten.«
    »Was sind das für andere Dinge?«
    Jiriki schüttelte den Kopf und warf einen schnellen Blick auf den Stein, bevor er fortfuhr. »Das ist schwer zu erklären, Graf Eolair. Ich will es so ausdrücken: Wenn Ihr Euch im Nebel verirrt hättet und einen Baum fändet, auf den Ihr klettern und von dem aus Ihr über den Nebel hinwegschauen könntet, würdet Ihr es nicht versuchen?«
    Eolair nickte. »Gewiss, aber ich verstehe trotzdem nicht, was Ihr meint.«
    »Nur dies: Wir, die wir auf der Straße der Träume wandeln, fanden dort neuerdings den Weg versperrt – so wie dichter Nebel Euch hindern kann, das Haus zu verlassen, auch wenn Ihr dringend fortmüsst. Die Zeugen, die mir zur Verfügung stehen, gehören zu den kleineren. Ohne die Kraft und das Wissen von jemandem wie unserer Ersten Großmutter Amerasu helfen sie auch nur in kleinenDingen. Der Scherben von Mezutu’a ist ein Meisterzeuge. Schon bevor wir Jao é-Tinukai’i verließen, habe ich daran gedacht, ihn zu suchen. Soeben jedoch habe ich

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