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Das Geheimnis Der GroÃ?en Schwerter / Die Nornenkönigin: Bd 3

Das Geheimnis Der GroÃ?en Schwerter / Die Nornenkönigin: Bd 3

Titel: Das Geheimnis Der GroÃ?en Schwerter / Die Nornenkönigin: Bd 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tad Williams
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und fühlen kann, welche Hoffnung es birgt.« Mit schmalen Augen schaute er auf die Klinge. »Nicht, dass mir der Anblick große Erwartungen einflößte. Ich hoffe, du wirst mich nicht für weniger prinzlich halten, wenn ich dir gestehe, dass es mir bei seinem Anblick eher kalt über den Rücken läuft.« Langsam strich er mit der Hand über die Klinge. »Jedenfalls wird, geht man von dem aus, was Binabik und der junge Simon gesagt haben, niemand dieses Schwert an einen Ort bringen, an den es nicht selbst hinmöchte. Und schließlich, wenn es hier vor aller Augen liegt wie weiland Tethtains Axt im Herzen der sagenhaften Buche, wird vielleicht jemand erscheinen, der uns erklärt, auf welche Weise es uns von Nutzen sein kann.«
    Deornoth begriff nicht. »Ihr meint, jemand vom gewöhnlichen Volk, Herr?«
    »Es gibt alle möglichen Arten von Weisheit, Deornoth«, knurrte der Prinz. »Hätten wir damals auf das einfache Volk in der Frostmark gehört, als es uns sagte, im Land gehe Böses um, wer weiß, wie viel Qualen uns erspart geblieben wären. Nein, Deornoth, jedes weise Wort über dieses Schwert ist jetzt wertvoll für uns, jedes alte Lied, jede halbvergessene Geschichte.« Er konnte seine Unzufriedenheit nicht verbergen. »Schließlich haben wir keine Ahnung, was für einen Vorteil es uns bringen kann – genauer gesagt, keine Ahnung,ob es überhaupt jemandem etwas nützt, abgesehen von einem alten, wirren Vers …«
    Eine laute, rauhe Stimme unterbrach ihn:
    Wenn Rauhreif Claves’ Glocke deckt
    und Schatten auf der Straße geht,
    das Brunnenwasser schwarz sich fleckt:
    drei Schwerter müssen dann zurück.
    Überrascht drehten die beiden Männer sich um. Geloë stand in der Türöffnung. Sie kam auf sie zu und fuhr dabei fort, die Verse zu sprechen.
    Wenn Bukken kriechen aus der Gruft,
    der Hune steigt vom Berg herab,
    wenn Alptraum raubt dem Schlaf die Luft:
    drei Schwerter müssen dann zurück.
    Der Zeiten Nebel zu verwehn,
    zu wenden harten Schicksals Schritt –
    soll Frühes Spätem widerstehn:
    drei Schwerter müssen dann zurück.
    »Ich konnte nicht umhin, Euch zu belauschen, Prinz Josua – ich habe scharfe Ohren. Eure Worte sind sehr weise. Doch was Eure Zweifel angeht …« Sie verzog das Gesicht. »Verzeiht einer alten Frau ihre Unverblümtheit, aber wenn wir nicht an die Macht von Nisses’ Prophezeiung glauben, was bleibt uns dann überhaupt noch?«
    Josua versuchte ein Lächeln. »Ich habe nicht bestritten, dass sie einen für uns wichtigen Sinn birgt, Valada Geloë. Ich wünschte nur, ich wüsste genauer, was die Besonderheit dieser Schwerter wirklich ist.«
    »So geht es uns allen.« Die Zauberfrau nickte Deornoth zu und warf einen schnellen Blick auf Dorn . »Immerhin, eines der drei Großen Schwerter befindet sich in unserem Besitz, und das ist mehr als letztes Jahr.«
    »Wahr. Sehr wahr.« Josua lehnte sich an den Steintisch. »Und dank Euch leben wir an einem sicheren Ort. Ich bin nicht blind für unser Glück, Geloë.«
    »Aber Ihr macht Euch Sorgen.« Es war keine Frage. »Es wird immer schwieriger, die wachsende Ansiedlung zu ernähren und ihre Bewohner zu regieren.«
    Der Prinz nickte. »Und viele wissen im Grunde nicht, weshalb sie hier sind. Sie sind anderen Siedlern einfach gefolgt. Nach einem so eiskalten Sommer weiß ich nicht, wie wir den Winter überleben wollen.«
    »Das Volk wird auf Euch hören, Hoheit«, erklärte Deornoth. In Gegenwart der Zauberfrau kam ihm Josua immer eher wie ein eifriger Schüler und nicht wie ein Prinz vor. Er hatte sich nie daran gewöhnen können und nur unvollkommen gelernt, seinen Ärger zu verbergen. »Sie werden tun, was Ihr sagt. Gemeinsam werden wir auch über diesen Winter kommen.«
    »Natürlich, Deornoth.« Josua legte dem Freund die Hand auf die Schulter. »Wir haben zu viel durchgestanden, als dass uns die alltäglichen Kleinigkeiten noch erschüttern könnten.«
    Er sah aus, als wollte er noch mehr sagen, aber in diesem Augenblick hörten sie draußen auf den breiten Stufen das Geräusch von Schritten. In der Tür tauchten der junge Simon und der Troll auf, dicht gefolgt von Binabiks zahmer Wölfin. Das große Tier sog die Luft ein, beschnüffelte dann den Stein auf allen Seiten der Tür und trottete schließlich davon, um sich in einer entfernten Ecke der Halle niederzulegen. Deornoth sah Qantaqas Abgang nicht ohne Erleichterung. Er hatte zahlreiche Beweise ihrer Harmlosigkeit bekommen, aber er war ein Kind des ländlichen Erkynlandes, wo

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