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Das Geheimnis Der GroÃ?en Schwerter / Die Nornenkönigin: Bd 3

Das Geheimnis Der GroÃ?en Schwerter / Die Nornenkönigin: Bd 3

Titel: Das Geheimnis Der GroÃ?en Schwerter / Die Nornenkönigin: Bd 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tad Williams
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Zeit?«
    »Was nun die Trennung von Sithi und Nornen angeht«, fuhr sie fort, ohne seine Frage zu beachten, »so haben die Menschen zwaretwas damit zu tun, aber es heißt auch, dass die beiden Häuser schon in ihrem Herkunftsland ein gespanntes Verhältnis hatten.«
    »Im Garten?«
    »Wie sie es nennen. Ich kenne diese Geschichten nicht so gut – die alten Legenden haben mich nie besonders interessiert. Ich habe mich immer mit den Dingen beschäftigt, die unmittelbar vor mir lagen, Dingen, die man anfassen, sehen und zu denen man reden kann. Eine Frau war damals beteiligt, eine Sitha, und ein Mann von den Hikeda’ya. Sie starb. Er starb. Beide Familien waren verbittert. Es ist lange her, Junge. Wenn du deinen Freund Jiriki wiedersiehst, frag ihn. Schließlich ist es seine eigene Familiengeschichte.«
    Geloë stand auf und ging. Simon blieb zurück und wärmte sich die Hände an den Flammen.
    Diese alten Geschichten sind wie Blut. Sie fließen durch die Adern der Völker, selbst wenn sie es nicht wissen oder nicht darüber nachdenken. Er erwog die Idee ein Weilchen. Aber selbst wenn man nicht daran denkt, kommen in schlechten Zeiten die alten Geschichten überall wieder zum Vorschein. Und auch das ist genau wie bei Blut.
    Während Simon dasaß und grübelte, erschien Hotvig mit Osbern, seiner rechten Hand. Ihnen folgten gleich darauf Isorn und seine Mutter, Herzogin Gutrun.
    »Wie geht es meiner Gemahlin, Herzogin?«, fragte Josua.
    »Sie fühlt sich nicht wohl, Hoheit«, erwiderte sie, »sonst wäre sie hier. Aber damit muss man schließlich rechnen. Kinder sind nicht erst schwierig, wenn sie auf der Welt sind, wisst Ihr.«
    »Ich weiß sehr wenig, liebe Dame«, lachte Josua. »Und von solchen Dingen schon gar nichts. Ich werde zum ersten Mal Vater.«
    Bald tauchte auch Vater Strangyeard auf, begleitet von Graf Eolair von Nad Mullach. Der Graf hatte seine Reisekleidung mit der Tracht der Thrithinge vertauscht, Hose und Hemd aus dicker, brauner Wolle. Er trug einen goldenen Halsring. Das schwarze Haar war auf dem Rücken zum langen Schweif gebunden. Simon erinnerte sich, ihn vor langer Zeit auf dem Hochhorst gesehen zu haben, und staunte wieder einmal über die Wunderlichkeit des Schicksals, das Menschen über die Welt schob wie Figuren in einem riesigen Shent- Spiel.
    »Willkommen, Eolair, willkommen«, begann Josua. »Ädon sei Dank! Es tut meinem Herzen wohl, Euch wiederzusehen.«
    »Auch meinem, Hoheit.« Der Graf warf die Satteltaschen, die er mit sich schleppte, neben der Tür an die Wand und berührte mit dem Knie kurz den Boden. Josua hob ihn auf und umarmte ihn.
    »Das Volk von Hernystir sendet aus der Verbannung seine Grüße«, sagte Eolair.
    Josua machte den Grafen rasch mit den anderen bekannt, soweit er sie noch nicht gesehen hatte. Zu Simon sagte Eolair: »Seitdem ich hier bin, habe ich schon viel von Euren Abenteuern gehört.« Das Lächeln auf seinem schmalen Gesicht war warm. »Ich hoffe, Ihr könnt ein wenig Zeit erübrigen, um mir davon zu erzählen.«
    Simon nickte geschmeichelt. »Gewiss, Graf.«
    Josua führte Eolair zu der langen Tafel, wo Dorn wartete, so feierlich und schaurig wie ein toter König auf seiner Bahre.
    »Camaris’ berühmte Klinge«, sagte der Hernystiri. »Ich habe so oft davon gehört, dass es mir seltsam vorkommt, sie endlich zu sehen und zu erkennen, dass sie ein wirklicher Gegenstand ist, aus Metall geschmiedet wie jede andere Waffe.«
    Josua schüttelte den Kopf. »Und trotzdem ist sie anders«
    »Darf ich sie anfassen?«
    »Natürlich.«
    Eolair schaffte es nur ganz knapp, den Griff von der steinernen Tafel hochzuheben. Die Sehnen an seinem Hals traten dick hervor, so strengte er sich an. Endlich gab er auf und rieb sich die verkrampften Finger. »Es ist schwer wie ein Mühlstein.«
    »Nur manchmal.« Josua klopfte ihm auf die Schulter. »Zu anderen Zeiten ist es leicht wie Gänsedaunen. Wir wissen nicht, warum, und wissen auch nicht, was es uns Gutes bringen soll. Aber es ist alles, was wir haben.«
    »Vater Strangyeard hat mir von dem Reim erzählt«, erklärte der Graf. »Ich glaube, ich kann Euch etwas mehr von den Großen Schwertern berichten.« Er sah sich im Raum um. »Wenn es die richtige Zeit dazu ist.«
    »Das hier ist unser Kriegsrat«, versetzte Josua schlicht. »Allen hier Versammelten könnt Ihr alles sagen, und wir sind begierig nachNeuigkeiten über die Schwerter. Außerdem möchten wir natürlich hören, wie es Eurem Volk ergangen ist. Wenn ich nicht

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