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Das Geheimnis der Heiligen Stadt

Das Geheimnis der Heiligen Stadt

Titel: Das Geheimnis der Heiligen Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Beaurfort
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Flussbett durchschnitt die Wüste in Richtung auf Ramla, und Geoffrey führte seine Männer dort hinein. Das Flussbett war vergleichsweise eben, und so kamen sie schneller voran. Außerdem gab es an jeder Seite Uferböschungen, die ihre Annäherung vor Hugo verborgen halten würden. Als sie näher an die Bäume herankamen, hob Geoffrey die Hand und ließ einen Großteil des Trupps anhalten, während er selbst mit den Rittern in gemäßigterem Tempo weiterritt. Wer wusste schon, welche Vorsichtsmaßnahmen Hugo ergriffen haben mochte? Hals über Kopf in einen Hinterhalt zu reiten war das Letzte, was Geoffrey brauchte. D’Aumale wollte etwas sagen, aber Geoffrey brachte ihn mit einem Blick zum Schweigen. Leiser Hufschlag und das gelegentliche Klirren von Metall waren die einzigen Geräusche, während sie weiterritten.
    Sie erreichten die Häuser mit ihren flachen Dächern am Rand von Ramla. Den Dorfbewohnern war die Annäherung schwer bewaffneter Ritter nicht verborgen geblieben, und sie hatten ihren Besitz und ihr Vieh zurückgelassen und waren in die Wüste geflohen. Geoffrey bemerkte, wie sich einige seiner Leute habgierig nach den Häusern umblickten, und er wusste, dass er Schwierigkeiten haben würde, sie später am Plündern zu hindern. Nicht dass es hier viel mitzunehmen gab, denn die Gebäude wirkten ärmlich, und das Vieh war mager. Selbst Geoffreys Hund, berüchtigter Schlächter unter den Hühnern und Ziegen der Zitadelle, wirkte desinteressiert. Er trottete davon, um sich irgendwo ein schattiges Plätzchen zu suchen, wo er sich von der Anstrengung erholen konnte.
    Eine alte Frau, zu gebrechlich, um mit den anderen fortzulaufen, sah ihnen mit einer Mischung aus Furcht und Schicksalsergebenheit entgegen. Sie bemerkte, dass Geoffrey sie ansah, und zog ein dünnes, schwarzes Tuch fester um ihre Schultern, als könnte es sie vor ihm schützen.
    Â»Ich grüße Euch, Mutter!«, rief er auf Arabisch. »Wir wollen dir kein Leid antun.«
    Sie starrte ihn an, überrascht von dem seltsamen Anblick eines Kreuzfahrers, der ihre eigene Sprache beherrschte – wenn auch unzulänglich.
    Â»Kannst du mir sagen, wie lange es her ist, dass die anderen Krieger hier vorbeigekommen sind?«
    Sie erlangte die Fassung wieder und kam auf ihn zu. Die zahnlosen Kiefer bewegten sich im Takt der wackligen Schritte.
    Â»Kein Krieger ist heute hier vorbeigekommen«, sagte sie, als sie ihn erreichte.
    Geoffreys Hoffnung stieg. »Keine Reiterschar? Mehr als hundert von ihnen?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein.« Sie zeigte auf die Straße, die sich durch den Olivenhain auf Ramla zubewegte und von dort aus durch die Wüste nach Jaffa und zum Meer verlief. »Ihr würdet immer noch den Staub sehen, wenn sie kürzlich hier vorbeigekommen wären.«
    Das war vermutlich richtig, befand Geoffrey. Also hatten sie Hugo überholt! Der blonde Ritter und seine Gefolgschaft von Verrätern waren offenbar langsamer vorangekommen, als Geoffrey erwartet hatte. Hugo war wohl überzeugt gewesen, dass es in der kurzen Zeit nicht möglich sein würde, eine Streitmacht zu sammeln, die groß genug war, ihm entgegenzutreten. Trotz ihrer geringeren Anzahl hatten Geoffreys Leute nun einen Vorteil.
    Â»Ich danke Euch, Mutter. Diese anderen Männer werden bald eintreffen, und es könnte zu einem Kampf kommen. Einer meiner Männer wird Euch in Sicherheit bringen.«
    Rasch übersetzte er die Neuigkeit für die anderen. Er schickte Helbye als Späher aus und bereitete alles für den Hinterhalt vor. Barlow wurde beauftragt, die alte Frau aus dem Dorf in den Olivenhain zu bringen, sehr zu Courrances’ Verblüffung.
    Â»Sie ist eine Ungläubige! Wir brauchen Barlow hier.«
    Â»Sie ist eine Ungläubige, die uns gerade die machtvolle Waffe der Überraschung verschafft hat«, gab Geoffrey scharf zurück. »Ohne ihre Informationen wären wir nun unterwegs nach Jaffa, und Hugo wäre hinter uns. Dann hätte er uns überrascht. Außerdem geht es Euch nichts an, was ich mit meinen Leuten anfange.«
    Courrances unterdrückte die Antwort, die er sichtlich gern gegeben hätte, und ging los, um d’Aumale zu helfen. Geoffreys Plan war einfach. Die Straße zwischen den Häusern war schmal wie eine Schlucht. Zunächst würden sie abwarten, bis die ersten von Hugos Männern den Ort

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