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Das Geheimnis der Heiligen Stadt

Das Geheimnis der Heiligen Stadt

Titel: Das Geheimnis der Heiligen Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Beaurfort
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Inzwischen hatte der Hund ein Opfer zur Strecke gebracht und lieferte sich mit ihm einen wilden Kampf, der die Aufmerksamkeit von Hugos Männern auf sich zog.
    Einer jedoch war mehr an dem Hund selbst interessiert als an dem Schauspiel. Geoffrey sah die Überraschung in Hugos Gesicht und dann begreifendes Entsetzen, als dieser das Tier erkannte. Im selben Augenblick brach am anderen Ende des Dorfes Durcheinander aus. Roger war dort in Erscheinung getreten, wirbelte sein großes Schwert über dem Kopf und ließ es auf die unglücklichen Krieger niedersausen, die in seine Reichweite kamen. Einige versuchten, weiter in das Dorf zu reiten, fort von Roger, wo die drei Bogenschützen einen tödlichen Pfeilhagel auf die Masse der eingeschlossenen Männer niederregnen ließen. Der Druck von hinten sorgte für weitere Verwirrung in der Mitte der Kolonne, und Courrances und seine Männer schlossen sich dem Gefecht an. Sie stürmten mit markerschütternden Kriegsschreien aus den Gebäuden.
    Hugo stieß einen lauten Ruf aus und trieb sein Pferd an. Er löste sich aus dem Gemenge der Ziegen. Einige andere folgten ihm und versuchten freizukommen, um auf die offene Straße vor ihnen zu galoppieren. Geoffrey und fünfzehn Mann seiner kleinen Armee verließen ihr Versteck und warfen sich in die Schlacht.
    Hugo bemerkte Geoffrey, und sein Gesicht verwandelte sich in eine Maske aus Hass und Abscheu. Er wendete das Pferd und hielt auf Geoffrey zu. Er hatte für nichts anderes mehr Augen als für den Mann, der seine sorgsam durchdachten Pläne zu vereiteln drohte. Geoffrey hob den Schild, um den Schlag aufzufangen, und fühlte sich beinahe aus dem Sattel gedrängt. Hugo schlug wieder zu, und der Aufprall riss eine große Kerbe in Geoffreys Schild. Dann führte Geoffrey einen geraden Stich gegen Hugos Seite und hörte ihn schmerzhaft ächzen.
    Ein weiterer Mann schloss sich dem Kampf an: Wolfram, der vorher zu Geoffreys Leuten gehört hatte. Geoffrey sah kurz Ned Fletcher vor seinem inneren Auge und ging Wolfram hart und heftig an. Er bemerkte, dass dieser trotz allen Genörgels und aller Ermahnungen immer noch keine vollständige Rüstung trug. Geoffrey versetzte dem jungen Mann einen kräftigen Hieb mit dem Schwert. Als dieser den gut gezielten Streich parierte, wurde er aus dem Sattel gehoben und fiel zu Boden.
    Geoffrey fuhr herum. Hugo drosch auf ihn los und fing die wuchtigen Schläge seines Gegners mit dem Schild auf. Geoffrey war weit stärker als der kleinere Hugo, dessen Talent vor allem im eleganten Fechtkampf lag und nicht in brutaler Gewalt. Jetzt kämpfte Hugo wie ein Dummkopf, ließ sich vom Hass blenden und erschöpfte sich schon, ehe der Kampf noch richtig begonnen hatte.
    Aber Hugo hatte die zahlreichen Schlachten während des Kreuzzuges nicht überlebt, indem er sich dumm verhalten hatte. Sein natürlicher Überlebenssinn brachte ihn dazu, sein Temperament wieder zu zügeln. Nach einem letzten Ausfall rückte er ein Stück ab und betrachtete Geoffrey aus der Entfernung. Hugo und Geoffrey kannten einander gut und hatten in vielen Übungskämpfen ihr Geschick gemessen. Hugo war schnell und raffiniert; Geoffrey stark und klug. Während der Übungskämpfe hatten sie mehr oder minder gleichermaßen häufig den Sieg davongetragen. Geoffreys Erfolg über Hugo war alles andere als sicher.
    Während dieser kurzen Unterbrechung fühlte Geoffrey einen stechenden Schmerz am Bein und schaute nach unten. Er entdeckte Wolfram neben sich, der einen Dolch in der Hand hielt. Ungeduldig trat Geoffrey ihn so kräftig wie möglich von sich fort und stürmte mit einem Kampfschrei auf Hugo zu. Er nutzte seine überlegene Stärke, um den Gegner zurückzutreiben, in der Hoffnung, ihn aus dem Gleichgewicht zu bringen. Hugo fing die Schläge mit dem Schild auf, und unter ihrer Gewalt taumelte er im Sattel. Dann trat er plötzlich mit dem Fuß zu und erwischte Geoffreys Pferd mit einem lähmenden Treffer an der Kehle.
    Das Pferd stieg vor Schmerz und Schrecken auf die Hinterbeine und zwang Geoffrey, den Schwertarm zu Hilfe zu nehmen, um es wieder in die Gewalt zu bringen. Während Geoffrey sein scheuendes Reittier beruhigte, griff ihn Hugo mit einer Abfolge rascher Stiche an, von denen zumindest einer Geoffreys Rüstung durchdrang. Ein dumpfes Schmerzgefühl jagte durch seinen Leib. Geoffrey riss den Kopf seines

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