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Das Geheimnis der Herzen

Das Geheimnis der Herzen

Titel: Das Geheimnis der Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claire Holden Rothman
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zwölf Uhr, die volle Viertelmillion beibrächten, würde die Bewerbung als null und nichtig betrachtet.
    Felicity ging jetzt ein paar Meter vor mir und blieb vor Mrs Drummonds Haus stehen. »Wie spät ist es?«, rief sie mir zu. »Ich fürchte, wir sind schrecklich unpünktlich.«
    Ich zog die Taschenuhr meines Großvaters heraus und klappte sie auf. Ich wollte nicht zu dieser Einladung gehen, die Mrs Drummond und eine andere Dame, Miss Rosa McLea, organisiert hatten, um das Erreichte zu feiern und die Truppen auf die endgültige Entscheidungsschlacht einzustimmen. Wie sollte ich diesen Frauen, die so viel Zeit und Mühe in mich investiert hatten, jetzt ins Gesicht sehen?
    »Viertel nach drei«, sagte ich. Die »Party«, wie man hier sagte, hatte schon vor über einer Stunde begonnen.
    Zwei Männer hockten auf der Eingangstreppe in der Son ne und rauchten. Wegen der Mützen lagen ihre Gesichter teil weise im Schatten, aber die breiten Schultern und die Krawatte des größeren der beiden hätte ich überall erkannt. Huntley Stewart schwenkte zur Begrüßung seine Zigarette. »Agnes White, ich dachte schon, Sie hätten kalte Füße bekommen.« Er warf den glimmenden Zigarettenstummel ins Gebüsch und griff in die Tasche, um Notizblock und Füllfederhalter zu zücken.
    Ich nickte ihm knapp zu. Huntley Stewart würde sich an meiner Niederlage weiden, wenn er davon erfuhr. Wegen Laure konnte er seine Schadenfreude natürlich nicht allzu offen zeigen, aber er würde Mittel und Wege finden, um Salz in meine Wunde zu streuen.
    »Nur einen Satz«, sagte Huntley. »Wie steht es um die Kampagne am Tag vor dem Zahlungstermin?«
    Ich musterte ihn genauer. Das ergab keinen Sinn. Es klang, als wäre er auf der Jagd nach zitierbaren Äußerungen für einen Artikel, aber der Fortnightly war für den Sommer auf Eis gelegt worden. Ich hatte ja selbst das Layout unserer letzten Nummer gemacht.
    »Ich bin jetzt beim Herald «, verkündete Stewart, als könnte er meine Gedanken lesen. »Stadtredaktion. Und das hier« – er zeigte auf den schlecht rasierten älteren Mann, der neben ihm hockte – »ist Andrew Morely von der Gazette . Ich habe ihm erzählt, dass wir beide alte Freunde sind.«
    Typisch Huntley. Sein schmeichlerisches Gerede überdeckte die banale Realität: Nur weil ich Nachrichtenwert hatte, berief er sich auf unsere Bekanntschaft.
    »Sehr erfreut«, sagte ich und streckte die Hand aus. Ich erkannte den Namen wieder. Morely hatte in einem Artikel bestimmte Professoren und Universitätsratsmitglieder der McGill zu Wort kommen lassen und angedeutet, dass meine Kampagne Erfolg haben könnte. Vielleicht war er ja gar nicht so übel.
    »Ich habe gehört, Sie beantragen eine Fristverlängerung«, sagte Andrew Morely.
    Die ganze Woche war in den Zeitungen spekuliert worden, ob ich das Geld bis zum Ablauf der Frist am ersten Mai zusammenbekommen würde. Irgendwie war durchgesickert, welchen Betrag die McGill forderte, und jetzt brodelte die Gerüchteküche. Auf der Straße sprachen mich wildfremde Leute an. Die meisten wollten mir gratulieren, aber manche – wie zum Beispiel der ältere Herr, der mich heute beim Verlassen des Campus beschimpft hatte – waren aufgebracht und wütend.
    »Wie viel haben Sie denn bisher beisammen?«, fragte Huntley.
    Das war ein gutes Zeichen. Gegenüber Laure, die von Huntley umworben wurde und der er zweifellos Fakten und Zahlen zu entlocken versuchte, war ich in letzter Zeit extrem vorsichtig gewesen.
    »So gern ich hier draußen bleiben und plaudern würde«, erwiderte ich rasch, »wir haben eine dringende Verpflichtung.« Ich ergriff Felicitys Arm.
    »Warten Sie«, sagte der Mann von der Gazette und hielt Felicity am anderen Arm fest. »Vielleicht kann Ihre Freundin ja noch bleiben und ein paar Punkte erhellen. Dürfte ich Ihren Namen wissen?«
    Felicity riss sich los und ging die Stufen hoch. Während der ganzen Kampagne hatte sie sich im Hintergrund gehalten und alle Versammlungen gemieden, bei denen die Presse auftauchen konnte. Sie hatte die Hausbesuche bei möglichen Spenderinnen und Spendern mir überlassen und sich lieber anonymen Aufgaben gewidmet, hatte Briefe konzipiert und die allgemeine Strategie geplant. Ihr Vater überwachte sie streng. Er hatte ihr eine Strafpredigt gehalten, in der er mich als »verderblichen Einfluss« bezeichnete, und ihr am Schluss befohlen, sich von mir fernzuhalten. Erst heute Nachmittag hatte sie gewagt, sich ihm offen zu widersetzen, weil sie von unserem

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