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Das Geheimnis der Highlands

Das Geheimnis der Highlands

Titel: Das Geheimnis der Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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seiner Phantasie entsprungen sein. Hawk glaubte, sein Leben lang die Qual erdulden zu müssen, vergeblich auf ein Wort zu warten, von dem er dachte, daß es nie über ihre Lippen kommen würde. »Ich habe dich so mißbraucht, mein Herz. Ich werde es wiedergutmachen, ich schwöre es dir, ich werde einen Weg finden …«
    »Sidheach.« Er spürte ihre Hände an seinen Seiten, ihre Arme, die ihn von hinten umschlangen. Sie konnte ihm die Wahrheit nicht länger vorenthalten. Sie mußte es ihm sagen, mußte die Zeit auskosten, die die launischen Götter ihnenerlaubten, zugenießen. Sie schmiegte liebevoll ihre Wange an seinen Rücken und spürte einen Schauer, der sich durch seinen kraftvollen Körper stahl.
    »Träume ich einen wirren Traum?« flüsterte er heiser.
    »Ich liebe dich, Sidheach.«
    Er wirbelte herum, um ihr ins Gesicht zu sehen, die Augen dunkel und erschrocken. »Sieh mich an und sag es!« dröhnteer.
    Adrienne nahm sein geheimnisvoll schönes Gesicht in beide Hände. »Ich liebe dich, Sidheach, Ehemann aus Fleisch und Blut. Das ist der einzige Grund, weshalb ich dich jemals so gut hassen konnte.«
    Ein Freudenschrei brach aus seinen Lippen hervor, aber seine Augen waren immer noch ungläubig.
    »Ich liebe dich seit jener Nacht am Meer. Und haßte dich um so mehr für jede ihrer Sekunden.«
    »Aber des Königs Hure –«
    »Kein weiteres Wort. Ich bin eine selbstsüchtige Frau. Adriennes Ehemann, das ist es, was du jetzt bist. Niemand anderes. Aber ich danke dem guten König, daß er deine Fähigkeiten so perfektioniert hat«, neckte sie ihn frech. Einige Wunden heilten besser von allein, ohne darin herumzustochern. Und es ängstigte sie nicht mehr, weil sie begriffen hatte, daß es der edle, ritterliche Teil in ihm gewesen war, der ihn gezwungen hatte zu tun, was auch immer er tun mußte, um jene zu schützen, die er liebte. Obwohl weder er noch Lydia ihr viel erzählt hatten, hatte sie sich ein paar Dinge selbst zusammenreimen können.
    Er lachte über ihre Verwegenheit und wurde dann schnell wieder ernst.
    »Ich muß dich noch einmal heiraten. Ich will das Eheversprechen. Zwischen uns, nicht über einen Stellvertreter.« War es Magie, die sie durch die Zeit geschleudert hatte? Alssie eben aus seinen Armen entschwunden war, hatte er es endlich begriffen, daß seine Frau von den fernen Ufern der Zeit zu ihm gekommen war. Und was konnte das sein, außer Magie? Eine Magie, die er nicht beherrschen konnte.
    Aber vielleicht konnten sie ihre eigene kleine Magie heraufbeschwören. Es gab Legenden, daß Eheversprechen, die im Kreis der Samhain-Feuer gelobt wurden, an jenem kraftvollen Abend vor dem Fest der Seligen Toten, bindend waren, weit über das menschliche Denkvermögen hinaus. Was, wenn sie in einer solchen geheiligten Nacht vor den mystischen Zigeunern das Ehegelübde ablegten? Konnte er sein Weib über die Grenzen der Zeit hinweg an sich binden? Er würde alles versuchen.
    »Ja«, hauchte sie entzückt, »so sei es.«
    »Es tut mir nur leid, daß ich es mir anfangs habe entgehen lassen. Hätte ich gewußt, daß du es warst, die auf Burg Comyn auf mich wartete, wäre ich selbst gekommen, mein Herz. Am allerersten Tag der Verlobung.«
    Aber seine Augen waren immer noch bekümmert, und sie hob eine Hand, um die Schatten zu vertreiben. Er ergriff sie und setzte zärtlich einen Kuß auf ihre Handfläche, dann verschloß er ihn mit ihren Fingern.
    »Vertraust du mir, Mädchen?« fragte er leise.
    Vertrauen. Etwas so Zerbrechliches, Zartes, unendlich Kostbares.
    Der Hawk beobachtete sie, wie die Gefühle über ihr ausdrucksstarkes Gesicht huschten, das jetzt ihm gegenüber so wunderbar offen war. Er wußte, daß sie an jene schwarzen Zeiten dachte, über die sie nie gesprochen hatte. Eines Tages würde sie ihm all ihre intimsten Gedanken und Ängste anvertrauen, und sie würde zu der Erkenntnis gelangen, daß gleichgültig, was in ihrer Vergangenheit geschehen war, es niemals seine Gefühle für sie ändern würde.
    Adrienne sah liebevoll den Mann an, der ihr gezeigt hatte, wie sie wieder vertrauen konnte. Den Mann, an den sie hoffnungslos und hilflos ihr Herz verloren hatte. Diesen Mann, der Ehre, Tapferkeit, Leidenschaft und Ritterlichkeit im Überfluß besaß. Weder ihre noch seine Vergangenheit hatten irgendeine Bedeutung für diese Liebe, die sie füreinander empfanden. »Dir vertrauen, Sidheach? Mit meinem ganzen Herzen und noch darüber hinaus.«
    Sein Lächeln war zum Erblinden. »Adrienne.

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