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Das Geheimnis der Highlands

Das Geheimnis der Highlands

Titel: Das Geheimnis der Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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nicht soviel Aufhebens um ihn gemacht, gerade mal für einigermaßen nett und anständig gehalten hätte.«
    »Einigermaßen nett und anständig?« wiederholte Adrienne ungläubig. »Der Mann ist von Kopf bis Fuß perfekt! Er läßt David und die griechischen Götter und Pan allesamt als Krüppel erscheinen. Er ist purer Sex in Flaschen, unverkorkt. Und jemand sollte den Korken draufsetzen! Er ist – arrrgh! Pah!« Adrienne überschlug sich fast und begann zu stottern, als sie sich zu spät ihrer Worte bewußt wurde. Lydia mußte so lachen, daß ihr die Tränen kamen.
    Als Lydia wieder Luft holen konnte, stieß sie einen zufriedenen Seufzer aus. »Ist das eine Erleichterung. Ich war mir nicht sicher, ob du immun bist. Er denkt, du bist es. Keine Sorge. Es wird unser kleines Geheimnis bleiben, liebe Adrienne, undjetzt komm und setz dich neben mich, damit ich dir sagen kann, wie froh ich bin, daß du hier bist. Es tut mir nur leid, daß ich nicht anwesend war, um dich bei deiner Ankunft angemessen willkommen heißen zu können. Was ich so gehört habe, haben hier alle die ganze Sache fürchterlich verbockt.«
    Adrienne ertappte sich dabei, daß sie sich Hals über Kopf in diese mütterlichsten Arme stürzen wollte, die sie je kennengelernt hatte. Ihr verhärtetes Herz begab sich auf unsicheres Eis – konnte sie es wagen? Oder lieber nicht?
    * * *
    Hinter blutroten Rhododendron-Büschen bewegte sich ein Schatten. Ich hasse sie! Ich hasse sie! Esmeraldas Hand zitterte, als sie das Glasrohr hob, dann hatte sie sich unter Kontrolle. Sie würde den Feind ausmerzen und ihren Qualen ein Ende setzen. Sie legte ihre Lippen an das Mundstück und hielt das kleine Instrument des Todes waagerecht. Sie atmete tief ein und preßte mit gespitzten Lippen einen jähen Luftstoß hindurch. Ein winziger Pfeil schoß aus der Hohlrinne heraus, klein wie der Stachel einer Biene. Esmeralda beobachtete, wie der Pfeil sein Ziel fand und sich in die helle Haut an Adriennes Nacken bohrte. Sie lächelte zufrieden, als Adrienne sich kurz auf die Wunde klatschte, als wollte sie eine störende Mücke verscheuchen. Esmeralda kniff suchend die Augen zusammen – sie konnte das glitzernde Pfeilende in Adriennes Nacken sehen, während diese mit Lydia sprach. Geschafft. Die Tat war vollbracht.
    * * *
    »Wo ist dein Mann, Lydia?« Adrienne schlug sich heftig in den Nacken. »Mücken? Jetzt schon?«
    »Sie sind eine Plage. Und der Grund für die Netze über den Schlafstellen in dieser Jahreszeit. Ein wenig Minze scheint sie fernzuhalten. Ich stopfe mir immer etwas in die Taschen und klemme mir ein, zwei Blätter ins Mieder.« Sie bot ihr ein paar von ihren Blättern an, und Adrienne nahm sie dankbar entgegen. »Was meinen Mann betrifft …« Ihre Augen nahmen einen verträumten Ausdruck an. »Dieser unmögliche Kerl verließ mich vor über dreißig Jahren. Er starb kurz nachdem Hawk geboren wurde.«
    »Wie?« Adrienne wischte sich mit dem Handrücken über die Stirn. Die Sonne war plötzlich zu heiß geworden.
    »Es war in einer Schlacht für den König, und als er im Sterben lag, gab er das Versprechen, so sagt jedenfalls König James, daß sein Sohn fünfzehn Jahre seines Lebens der Krone opfern würde, als Gegenleistung für den königlichen Schutz von Dalkeith. Tatsächlich endete Sidheachs Dienst erst vor kurzem.«
    Verwirrt runzelte Adrienne die Stirn. Plötzlich verschmolzen Lydias leuchtende Blumen zu einem verwaschenen Farbenbrei.
    Lydia erläuterte geduldig: »Dalkeith ist eine reiche Festung. Es gab keinen Mann, der uns schützen konnte, als mein Gatte starb. Ich blieb zurück mit einem kleinen Erben von zwei Monaten. Ob mein Mann das Versprechen wirklich gegeben hat oder ob James es bloß erfunden hatte, werde ich nie erfahren. Ich bezweifle, daß mein Douglas König James unter welchen Umständen auch immer unseren Sohn versprochen hätte. Aber mit einem König läßt sich kaum streiten. Ich war nicht bereit, erneut zu heiraten, die Trauer um meinen Mann war zu tief. Die Männer des Königs schützten Dalkeith, bis ich meine Witwenkleider ablegte. Doch James gab uns seinen Schutz unter der Bedingung, daß der Hawk sich an seinem achtzehnten Geburtstag in Edinburgheinzufinden hatte, zu fünfzehn Jahren Lehenstreue. Wie es mein Mann gelobt hatte, so behauptete er.«
    »Du glaubst nicht, daß dein Gatte ihm den Hawk versprochen hat?« fragte Adrienne, und ihr Blick vernebelte sich zusehends. Sie kniff kurz die Augen fest zusammen, und ihr

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