Das Geheimnis der Highlands
darf.«
Adrienne verdrehte die Augen und gab einen unmutigen Laut von sich. »Das gilt nur so lange, bis es in Erfüllung geht. Dann kannst du es erzählen, wem du willst.« Ihre Augen funkelten vor Neugier. »Los – raus damit.« Sie knuffte ihm leicht gegen die Brust.
Hawk starrte Adrienne fasziniert an. Während dieser Sternschnuppen-Unterhaltung schien seine Frau sich um Jahre verjüngt zu haben. In ihrem offenen Blick konnte Hawk das vertrauensvolle Kind erkennen, das sie einmal gewesen war.
»Ich habe mir nichts gewünscht. Es geht um einen Wunsch, mit dem ein Freund mich bedacht hat«, sagte Hawk leise.
»Und das war?« drängte Adrienne.
Hawk mußte fast laut lachen; beinah befürchtete er, sie würde ihm eins auf die Ohren geben, wenn er für ihren Geschmack nicht schnell genug antwortete. »Küß mich, Adrienne«, sprach er heiser, »beweise mir, daß es nicht wahr ist. Daß ein Freund mich nicht verfluchen kann, indem er sich etwas bei einer Sternschnuppe wünscht.«
»Komm schon, Hawk, sag mir, was er sich gewünscht hat!« Lachen trällerte über ihre üppigen, sinnlichen Lippen, und er hatte den Wunsch, sie zu küssen, bis sie all seine geheimen Wünsche Wirklichkeit werden lassen würde.
»Wirst du mich dann küssen?« schacherte er.
»Oh! Wir machen aus allem ein Geschäft, wie?«
Hawk zuckte mit den Schultern. »Eine Hand wäscht die andere, Mädchen. Das ist der Gang der Welt. Wenn ein Leibeigener Bohnen hat, aber kein Fleisch, so sucht er jemanden, der Fleisch hat und keine Bohnen. Ich unterbreite dir nur ein für beide Seiten zufriedenstellendes Angebot.«
»Bekomme ich auch Kaffee?« fragte sie listig. »Morgen früh? Für den Kuß heute nacht? Läßt sich der Zoll-Troll im voraus bezahlen?«
»Ach, kleines Mägdelein, wer hat dich nur gelehrt, so hart zu verhandeln?« Wenn es nach ihm ginge, würde er sie heute nacht zu so vielen süßen Küssen überreden, daß er sich am Morgen nur zur Seite zu drehen brauchte, um sie erneut zu küssen. In seinem Bett.
»War das ein Ja, Hawk?«
»Hör auf und laß ab, Mädchen! Schleudere mir noch so einen betörenden Blick entgegen, und ich gebe dir meine Speisekammer samt Kaffee und lege vielleicht noch ein paar Pferde obendrauf.«
»Dann habe ich dein Wort?«
»Du hast mein Wort und mein Versprechen.«»Abgemacht.« Hastig besiegelte Adrienne ihren Handel. Antworten, Kaffee und ein Vorwand für einen Kuß. Was wollte sie mehr? »Zuerst meine Antwort«, verlangte sie.
Hawk neigte seinen großen dunklen Kopf nach vorn, sein Mund an ihrem Ohr. Schauer liefen ihr über den Rücken, als sein Atem über ihren Hals strich. »Was? Ich kann dich nicht verstehen?« sagte sie, als er irgend etwas Undeutliches nuschelte.
»Es ist wirklich zu lächerlich, um es nochmals zu wiederholen …«
»Wir haben eine Abmachung, Hawk!« beschwerte sie sich und erbebte vor Leidenschaft, als seine Lippen immer wieder ihren Hals berührten.
Hawk stöhnte auf. »Er wünschte mir die perfekte Ehefrau. Daß meine Frau all das wäre, wovon ich je zu träumen gewagt hatte … Alles, was ich mir je erhofft hatte. Und dann wünschte er, daß sie sich weigern würde, mich zu lieben. Mich zu berühren. Mein Bett zu teilen.«
»Warum sollte ein Freund so etwas wünschen?« fragte sie empört.
»Warum sollte eine Ehefrau so etwas tun?« konterte er sanft gegen ihr weiches Ohrläppchen.
Sie fühlte seine Zungenspitze auf ihrer Haut und wunderte sich über sich selbst. Warum sollte eine Frau zu einem so unwahrscheinlich schönen, interessanten Mann nein sagen?
Ihr Puls beschleunigte sich; sie drehte den Kopf und blickte geradewegs in glänzende schwarzbraune Augen von unergründlicher Tiefe. Verwirrt vom Aufwallen und Beben der Gefühle, berührte sie mit einem Finger seine perfekt geformten Lippen. Ihr Verstand schrie danach, dieses neue Gefühl zu bestimmen, es zu kontrollieren, aber ihr Körper verlangte, ihn auf eine Art kennenzulernen, die nichts mit Vernunft oder Logik zu tun hatte.
»Laß mich dich lieben, Mädchen. Ich werde mir nichts nehmen, was du mir nicht geben möchtest.« Seine Augen verweilten auf ihrem Gesicht, eine verführerische visuelle Liebkosung, die ihr Blut erhitzte, und sie fragte sich, was wohl geschehen wäre, wenn sie ihn getroffen hätte, als sie noch an immerwährendes Glück glaubte.
Wie würde es sich wohl anfühlen, seine schönen, starken Hände über ihren bebenden Körper gleiten zu lassen, geküßt und liebkost zu werden, und
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