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Das Geheimnis der italienischen Braut

Das Geheimnis der italienischen Braut

Titel: Das Geheimnis der italienischen Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fiona Harper
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auch nicht?
    In dem Moment gesellte sich Romano zu ihnen. Na fein, das hat mir gerade noch gefehlt, dass meine Mutter etwas davon mitbekommt, was sich zwischen Romano und mir unterschwellig abspielt, dachte Jackie. Ihre Mutter hatte ein Gespür für solche Dinge. Und genau deshalb hatte Jackie lernen müssen, sich perfekt zu beherrschen und sich ihre Gefühle nicht anmerken zu lassen. Als Teenager war das für sie geradezu überlebenswichtig gewesen. Jetzt beschloss sie, sich zurückzuziehen und zu versuchen, ihn später allein zu erwischen, um sich mit ihm für den nächsten Tag zu verabreden.
    Doch als Rafaele und ihre Mutter Romano begrüßten und ihn in ein Gespräch verwickelten, hatte Jackie keine andere Wahl, als zu lächeln und höflich Konversation zu machen.
    Als sich die Unterhaltung schließlich um talentierte Jungdesigner drehte, fiel ihr auf, dass Vater und Sohn sich offenbar bestens verstanden. Scherzhafte Bemerkungen wurden gewechselt. Sie hatten beide eine schnelle Auffassungsgabe und denselben Sinn für Humor.
    Plötzlich wurde Jackie bewusst, dass zwischen ihr und ihrer Mutter überhaupt kein Wortwechsel stattfand, denn sie verhielten sich wie Zuschauer. Was für ein trauriger Zustand!
    Wenn es ein Patentrezept für ein gutes Eltern-Kind-Verhältnis gab, würde sie es gern anwenden auf die Beziehung zu ihrer Tochter. Es reichte ihr nicht, sich mit Kate nur oberflächlich relativ gut zu verstehen. Wenn sie sich trafen, war sie immer sehr angespannt. Dass sie als Mutter versagt hatte, belastete sie sehr. Sie gab sich immer ganz besonders viel Mühe und hinterfragte alles, was sie sagte und tat. Es brachte sie zur Verzweiflung, dass sie das Gefühl hatte, die Kontrolle würde ihr entgleiten. Und je verzweifelter sie wurde, desto schwieriger fand sie es, sich normal und natürlich zu verhalten.
    Sie wünschte sich sehr, dass ihre Tochter sie gernhatte oder sie vielleicht sogar eines Tages liebte. Solche Gefühlsregungen waren fast schon die Regel, seit Kate und sie Kontakt miteinander hatten, und Jackie gestand sich ein, dass sie von all den Selbstvorwürfen ziemlich mitgenommen war und sehr darunter litt. Noch nie zuvor hatte sie sich so aufmerksam beobachten müssen und so viel Schadensbekämpfung geleistet, nur um sich die Illusion zu bewahren, sie hätte alles im Griff.
    Sie atmete tief durch und versuchte, sich an der Unterhaltung zu beteiligen, was gar nicht so einfach war, wie sie feststellen musste. Sie spürte, dass Romano sie beobachtete, und sosehr sie sich auch bemühte, ihn nicht anzusehen, sie schaffte es nicht.
    Selbst wenn sie sich für einige Augenblicke überwand und sich auf Rafaele oder ihre Mutter konzentrierte, hatte sie das Gefühl, dass Romano sie mit seinen Blicken zwingen wollte, ihn anzuschauen. Auf einmal kribbelte ihr die Haut, und eine angenehme Wärme durchflutete sie.
    Wie dumm war sie gewesen zu glauben, sie sei jetzt immun gegen seinen Charme und seine verführerische Ausstrahlung. Sie reagierte auf ihn immer noch genauso wie damals. Es hatte sich nichts geändert. Romanos Blicke verrieten ihr, dass er in ihr nicht nur eine gute Freundin sah, sondern dass er sie begehrte. Darauf wollte sie sich allerdings nicht einlassen.
    Dabei war sie sich nicht sicher, ob sie ihm ihrerseits nicht denselben Eindruck vermittelte.
    Jackie sah in dem Kleid, das er entworfen hatte, so umwerfend gut aus, dass Romano nicht mehr länger warten konnte und wollte. Heute würde er seinen Entschluss in die Tat umsetzen und zur Sache kommen.
    Er hatte den Atem angehalten, als er sie entdeckte, während sie mit anderen Gästen durch den Garten spazierte. Sie sah hinreißend schön und absolut perfekt aus, genauso, wie er es sich vorgestellt hatte, als er das Modell kreierte. In Wirklichkeit war sie allerdings noch viel schöner als in seiner Vorstellung. Sie schien dem von ihm entworfenen Kleid Leben einzuhauchen. Es betonte eine Seite von ihr, die er verloren geglaubt hatte.
    Die Chefredakteurin Jacqueline Patterson war auf routinierte Art attraktiv, kein Zweifel, doch dieses Outfit betonte ihre Rundungen und ließ sie sehr weich, sehr weiblich und ungemein verführerisch erscheinen. Mit der festlichen und sehr edel wirkenden Hochfrisur, den gelockten Strähnen, die ihr Gesicht umrahmten, und den auf das Kleid abgestimmten Accessoires war sie eine überaus begehrenswerte Frau.
    Sie wird mir gehören, schoss es ihm jetzt durch den Kopf, während sie sich mit seinem Vater und ihrer Mutter über

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