Das Geheimnis der italienischen Braut
spielen.“
Irgendwie fand sie sein unverschämtes Selbstbewusstsein ganz bezaubernd und war drauf und dran, sich erweichen zu lassen. Andererseits störte seine Selbstsicherheit sie. Er war zu sehr davon überzeugt, dass er sie haben konnte, wenn er wollte.
„Es ist kein Spiel“, entgegnete sie und sah ihn unverwandt an.
„Das freut mich“, verstand er sie absichtlich falsch.
Wir könnten stundenlang so weitermachen, Romano ist viel zu hartnäckig, dachte sie und befürchtete, früher oder später schwach zu werden. Das würde jedoch ihren Plan, eine vernünftige Beziehung mit ihm aufzubauen, damit sie für Kate verlässliche und gute Eltern waren, zunichte machen. Ihr fiel nur eine Möglichkeit ein, wie sie Romano dazu bringen konnte, seine Absicht aufzugeben, sie hier inmitten der wunderschönen Natur zu verführen.
„Es gibt einen ganz bestimmten Grund, warum das, was du vorhast, unmöglich ist“, erklärte sie umständlich.
Er versteifte sich. „Bist du verheiratet?“
Als sie den Kopf schüttelte, erhellte ein ausgesprochen verführerisches Lächeln sein Gesicht. „Fein“, sagte er nur und ließ die Lippen über ihren Hals gleiten.
„Hör mir bitte zu, Romano“, forderte sie ihn nachdrücklich auf. „In dem Sommer, als wir zusammen waren, ist etwas geschehen, was du noch nicht weißt.“
„So?“, fragte er, ohne sich beirren zu lassen.
„Als ich im Herbst nach England gegangen bin, war ich …“ Sie verstummte und hatte das Gefühl, sie brächte die Worte nicht über die Lippen. Schließlich nahm sie ihren ganzen Mut zusammen und fuhr fort: „Ich war damals schwanger.“
7. KAPITEL
Jackies Worte wirkten wie eine kalte Dusche. Romano ließ die Hände sinken und wich einige Schritte zurück. Sie war schwanger gewesen? Das konnte nicht wahr sein. Es musste ein Scherz sein. Vielleicht wollte sie ihn aus einem unerfindlichen Grund auf die Probe stellen. Er sah sie aufmerksam an. Sie stand jedoch mit ernster Miene und völlig reglos da.
„Meinst du, du und ich, wir beide …?“
Sie biss sich auf die Lippe und nickte.
Plötzlich tat er etwas völlig Untypisches. Er fluchte laut und heftig vor sich hin. Dann ließ er den Blick über ihren Körper gleiten. Sie hatte immer noch dieselbe perfekte Figur wie damals. Tausend Fragen schossen ihm durch den Kopf, das alles machte keinen Sinn. Doch auf einmal dämmerte es ihm.
„Hast du das Kind verloren?“ Eine seltsame Traurigkeit erfüllte ihn, während er die Worte aussprach.
Als sie den Kopf schüttelte, überkam ihn ein schlimmer Verdacht, und er ballte die Hände zu Fäusten. „Hast du es etwa abtreiben lassen?“
Ihre entsetzte Miene reichte ihm als Antwort. Wenn sie das Kind nicht abgetrieben hatte, dann … Nein, das war unmöglich. All die Jahre hatten sie beide in der Modebranche gearbeitet. Nie hatte es Gerüchte gegeben, dass Jackie Nachwuchs bekommen hätte. Sie war natürlich eine sehr zurückhaltende Frau, die ihr Privatleben nicht in der Öffentlichkeit ausbreitete, dennoch hätte sie ihre Mutterschaft nicht geheim halten können.
Er hatte das Gefühl, sich im Kreis zu drehen, und sah sich in dem Senkgarten um, der ihm gar nicht mehr wie ein Liebesnest vorkam.
„Romano?“
Verwirrt sah er sie an.
„Du hast eine Tochter.“ Ihre Stimme klang ausdruckslos.
Ein Baby? Ich habe ein Baby? überlegte er und ließ sich auf die niedrige Mauer sinken.
Was für ein dummer Gedanke! Seine Tochter war natürlich kein Säugling mehr, sondern fast schon eine erwachsene Frau.
„Warum hast du es mir verheimlicht?“, fragte er und stand wieder auf.
Sekundenlang huschte ein Anflug von Unbehagen über ihre Züge, ehe sie wieder eine ausdruckslose Miene aufsetzte. „Das habe ich ja versucht, aber …“ Sie verstummte und zögerte kurz, ehe sie fortfuhr: „Das ist eine komplizierte Sache. Ich erkläre es dir, sobald du dich etwas beruhigt hast.“
Ich soll mich beruhigen, nachdem sie mir so viele Jahre die Existenz meiner Tochter verheimlicht hat? schoss es ihm durch den Kopf. Warum hatte sie ihr Kind lieber allein großgezogen statt mit ihm zusammen? Wer hatte ihr überhaupt das Recht gegeben, eine solche Entscheidung zu treffen?
Es traf ihn wie ein Schlag, als ihm bewusst wurde, dass sie ihn für unfähig und zu verantwortungslos gehalten hatte, um ein Kind großzuziehen. Und sie hatte auch geglaubt, er sei es nicht wert, von ihr geliebt zu werden. Plötzlich passte alles zusammen.
„Hast du deshalb die Beziehung beendet,
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