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Das Geheimnis der MacKenzies

Das Geheimnis der MacKenzies

Titel: Das Geheimnis der MacKenzies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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spielte. Da war eine Ungezähmtheit in ihr, die ihn reizte. Unbehaglich rutschte Joe auf seinem Sitz, weil ihm die Jeans plötzlich zu eng wurde.
    Die Wachleute ließen sie durchs Tor, und Joe bog auf die Straße. Die Sonne stand wie ein goldener Feuerball tief am Horizont, direkt vor ihnen. Caroline verspürte nicht das Bedürfnis, die Unterhaltung fortzusetzen, und da Joe nichts gegen das Schweigen einzuwenden hatte, brach er es nicht.
    Caroline konnte nicht anders, immer wieder schaute sie zu ihm hin. Das T-Shirt ließ seine kräftigen Arme frei, dunkel gebräunt von der Wüstensonne. Es war aufreibend, wie muskulös diese Arme waren. Caroline wusste, dass Piloten regelmäßig trainierten, weil eine dichtere Muskelmasse den Fliehkräften im Jet besser widerstehen konnte, aber seine Muskeln schienen irgendwie anders. Er war so sehnig und kraftvoll - wie ein Panter oder ein Wolf von einem Leben voller körperlicher Arbeit. Die Sonne fiel auf sein Profil und tauchte die markanten Züge in goldenes Licht. Es erschien ihr wie das Gesicht eines urzeitlichen Kriegers, so wie man es auf alten Münzen geprägt fand.
    Caroline starrte auf die schmale Nase, die breite Stirn und die hohen Wangenknochen. Seine Lippenkonturen waren nahezu messerscharf abgesetzt. Der heiße Wüstenwind fuhr ihm durchs Haar, kurz geschnitten nach Militärart. Ihre Sicht begann zu verschwimmen. Plötzlich sah sie diesen Mann neben sich mit langen Haaren, die der Wind ihm um die breiten, nackten Schultern flattern ließ. Ihr Herz schien vor jäher Panik stehen zu bleiben. Hastig riss sie den Blick von ihm los und sah wieder nach vorn. Doch die Vision verschwand nicht.
    Sie wandte sich ihm wieder zu. Ihr hungriger Blick glitt über seine breite Brust, hinunter zu seinem flachen Bauch. Sie konnte einfach nicht aufhören, auch wenn sie nicht mutig genug war, jedes Körperteil offen zu mustern. An den langen muskulösen Beinen blieb ihr Blick haften.
    „Sind Sie nicht eigentlich viel zu groß, um in ein Cockpit zu passen?“, sprudelte sie heraus.
    Er sah kurz von der Straße zu ihr, doch wegen der dunklen Gläser konnte Caroline den Ausdruck seiner Augen nicht erkennen. Sie wünschte, er würde endlich die Brille abnehmen. „Manchmal ist es eng“, antwortete er. Seine Stimme klang tief und leise. „Aber bis jetzt bin ich noch überall reingekommen.“
    Die sexuelle Anspielung traf sie mit der Wucht eines Vorschlaghammers. Caroline fand sich zwar beklagenswert unerfahren, aber nicht naiv. Der Sinn war unmissverständlich gewesen. Jetzt war sie froh darum, dass er die Brille trug. Sie wollte gar nicht wissen, welcher Ausdruck in seinen Augen lag. Am liebsten hätte sie sich die Hände vors Gesicht geschlagen. Nein, sie wollte aus dem Truck springen, den ganzen Weg zurück zur Basis rennen und sich in ihren Zimmern verkriechen. War sie denn von allen guten Geistern verlassen? Freiwillig war sie zu diesem Mann in den Truck gestiegen, und nun fuhren sie allein durch die Wüste Nevadas, unter einer Sonne, die rapide sank und alles in dunkles Violett tauchte.
    Dann erinnerte sie sich daran, dass es nur ihre eigene Reaktion auf den attraktiven Mann war, die sie verängstigte. So wie sie ihn begutachtet hatte, fragte er sich wahrscheinlich, ob er noch seine Hose anhatte, wenn sie zurückfahren würden. Vielleicht war es der Kontrast zwischen seinem absolut kühlen, beherrschten Äußeren und der deutlich spürbaren Sinnlichkeit, die er ausstrahlte, der ihr so zusetzte. Und vielleicht, mit etwas Glück, hatte er den Tumult, der in ihr vorging, gar nicht bemerkt.
    Joe war froh um die Brille, die er zum Schutz gegen die Sonne aufgesetzt hatte. Denn die dunklen Gläser erlaubten es ihm, seine Beifahrerin zu mustern, ohne dass sie es bemerkte. Verdammt, sie hatte einen BH angezogen, aber das hauchdünne Material konnte nicht verheimlichen, dass die Knospen sich zusammengezogen hatten. Sie war erregt - und erschreckt deswegen. Er fühlte ihre Anspannung, sah das leichte Zittern, das sie trotz der reglosen Sitzhaltung nicht kontrollieren konnte. Sein Blick wanderte zurück zu ihrem Busen, und seine Finger klammerten sich fester um das Lenkrad. Sie war so wunderbar sinnlich, und sie wusste es nicht einmal. Wenn eine zweideutige Bemerkung sie schon erregte, was würde erst geschehen, wenn er sie tatsächlich lieben würde?
    Allerdings war sie nicht die Einzige, die erregt war. Wenn er noch einen Blick auf diese harten Knospen warf, würde er den Truck wohl am

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