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Das Geheimnis der MacKenzies

Das Geheimnis der MacKenzies

Titel: Das Geheimnis der MacKenzies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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sich sofort ändern.“ Joe startete den Truck, und schon bald fuhren sie den Las Vegas Boulevard hinunter. Ein Meer von Neonlichtern erstrahlte, blinkte, blitzte oder fiel in Kaskaden von den Häuserwänden und lud jedermann ein, hereinzukommen und auszuprobieren, was immer in dem Haus geboten wurde. Die eleganten Casinos zogen die meisten Menschen an, aber es gab auch eine große Anzahl von Touristen, die einfach nur durch die Straßen bummelten, entschlossen, alles zu sehen, wofür Las Vegas berühmt war. Eine einheitliche Kleiderregelung gab es anscheinend nicht, alles war vertreten, von Shorts bis zur Abendrobe.
    „Mögen Sie das Glücksspiel?“, fragte Caroline.
    „Ich spiele nie.“
    Caroline schnaubte. „Nur mit Ihrem Leben. Ich war heute im Kontrollraum.“
    „Das hat nichts mit Glücksspiel zu tun. Baby wurde dafür entworfen, uns einen unbegrenzten null Auftriebswinkel zu ermöglichen. Nur hilft es uns nicht, wenn wir nicht wissen, wie wir die Maschine zu fliegen haben. Mein Job ist es herauszufinden, ob sie auch wirklich kann, wozu sie gebaut wurde. Ich muss sie ausfliegen, ihre Möglichkeiten und ihre Grenzen ausloten. Das kann ich nicht, wenn ich nicht weiter gehe, als es uns bisher bereits mit der F-22 möglich ist.“
    „Keiner der anderen Piloten ist so weit gegangen.“
    Seine Augen blickten sie absolut ruhig an. „Von jetzt an werden sie es. Weil sie wissen, dass es machbar ist.“
    „Also haben Sie es nur getan, um es ihnen allen zu zeigen?“
    „Nein. Ich habe es getan, weil es mein Job ist.“
    Und weil er seinen Job liebte. Sie hatte es an dem Tag gesehen, als er in den Kontrollraum gekommen war. Müde und verschwitzt, mit blutunterlaufenen Augen und unbeweglicher Miene. Aber seine Augen ... seine Augen hatten ihn verraten, ihr wilder, leidenschaftlicher Ausdruck voller Lebenslust.
    Joe parkte den Wagen, und gemeinsam schlenderten sie über den Boulevard.
    „Was meinen Sie? Ob Sie heute Abend wohl eine Glückssträhne haben?“
    Sie zuckte die Schultern. „Ich weiß nicht. Wie fühlt sich so etwas denn an?“
    „Wollen Sie es versuchen?“
    Vor dem offenen Eingang eines Casinos blieben sie stehen. Caroline spürte die klimatisierte kühle Luft aus dem Saal nach draußen dringen. Endlose Reihen von Spielautomaten lagen vor ihr, die meisten von ihnen mit Spielern besetzt, die die Maschinen nahezu automatisch mit Münzen fütterten. Hier und da hörte man begeisterte Ausrufe, wenn der Automat einen klimpernden Wasserfall in die Auffangschale rauschen ließ, doch im Großen und Ganzen schluckte der Automat mehr, als er ausspuckte.
    „Das sieht mir nicht sehr kosteneffektiv aus“, merkte Caroline kritisch an, nachdem sie einige Minuten zugeschaut hatte.
    Joe lachte leise. „Darum geht es auch nicht. Man sollte nie spielen, wenn man es sich nicht leisten kann zu verlieren. Das ist Regel Nummer eins. Regel Nummer zwei ist, dass man Spaß dabei haben sollte.“
    „Die sehen aber auch nicht so aus, als hätten sie Spaß“, meinte sie zweifelnd.
    „Weil sie Regel Nummer zwei vergessen haben, vielleicht sogar Regel Nummer eins. Kommen Sie, ich spendiere Ihnen Ihren Einsatz.“
    Doch Caroline wartete noch, bis ein Automat frei wurde, der schon seit längerem keine Münzen mehr freigegeben hatte. Den Gesetzen der Wahrscheinlichkeit nach war es eher zu erwarten, dass diese Maschine ein paar Münzen ausspucken würde. So setzte Caroline sich also auf den Hocker davor und begann, Vierteldollarmünzen einzuwerfen, und kam sich vor wie ein kompletter Idiot. Joe stand hinter ihr und lachte jedes Mal leise, wenn der Einarmige Bandit ihr nichts von dem Geld zurückgab. Nachdem sie ungefähr fünf Dollar in den Apparat gesteckt hatte, ohne eine Gegenleistung zu bekommen, begann sie, die Sache persönlich zu nehmen. Sie murmelte Drohungen und Verwünschungen - und verlor wieder.
    „Denken Sie immer an Regel Nummer zwei“, mahnte Joe amüsiert.
    Sie sagte ihm unmissverständlich, was er mit Regel Nummer zwei machen könne, und er lachte vergnügt in sich hinein.
    Sie zog den Hocker näher heran und schob einen Vierteldollar in den Schlitz. Sobald die Bilder sich zu drehen begannen, zog sie an dem langen Hebel. Ein Symbol nach dem anderen rastete klickend ein, und plötzlich schlugen Sirenen los und Münzen fielen aus dem Apparat, so viele, dass nicht alle von der Schale aufgefangen werden konnten und auf den Boden rollten. Caroline sprang auf und starrte auf den Silberregen, während sich schon

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