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Das Geheimnis der MacKenzies

Das Geheimnis der MacKenzies

Titel: Das Geheimnis der MacKenzies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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Straßenrand parken müssen, und so weit war sie nun wahrlich nicht. Um sich davon abzuhalten, einen Riesenfehler zu machen, schaute er nicht mehr zu ihr hin, bis sie bei seinem bevorzugten Drive-In ankamen und er den Truck vor dem Lautsprecher abbremste.
    Er stellte den Motor ab und legte die Sonnenbrille aufs Armaturenbrett. „Was möchten Sie?“
    Caroline wünschte, er hätte die Frage anders formuliert. Sie lehnte sich vor, um das Menü über dem Lautsprecher zu lesen und zwang sich dazu, nur noch an Essen zu denken. Der göttliche Duft von brutzelnden Hamburgern, gebratenen Zwiebeln und Pommes frites hing in der Luft. Warum roch das ungesündeste Essen eigentlich immer am besten? „Ich nehme das Cheeseburger-Menü und eine große Cola.“
    Joe drückte den Knopf am Lautsprecher und bestellte zwei Cheeseburger-Menüs. Dann drehte er sich halb zu Caroline um, eine Schulter an die Trucktür gelehnt, und sagte gelassen: „Wenn wir zurück auf dem Stützpunkt sind, werde ich Sie küssen.“
    Caroline starrte ihn mit weit aufgerissenen Augen an. Ihr Herz verfiel sofort wieder in diesen verrückten hüpfenden Rhythmus. „Ich hätte gerne Zwiebeln auf meinem Burger. Viele Zwiebeln.“
    „Sie brauchen keine Angst zu haben, dass ich Sie begrapsche“, fuhr er fort, als hätte sie überhaupt nichts gesagt. „Nur ein Kuss, vor Ihrer Tür. Sollte jemand Vorbeigehen, und das wird sicher der Fall sein, wird er uns sehen. Ich werde nicht einmal die Arme um Sie legen, wenn Sie das nicht möchten.“
    „Ich möchte nicht, dass Sie mich küssen.“ Sie zog sich so weit wie möglich in ihre Ecke zurück.
    „Ich werde es trotzdem tun. Das erwarten sie.“
    „Mir ist gleich, was sie erwarten. Ich habe eingewilligt, heute Abend mit Ihnen mitzukommen, weil es mir eine gute Art schien, die anderen im Zaum zu halten. Aber ich habe nie irgendwelchen Küssen zugestimmt.“
    „Sie küssen nicht gerne?“
    Sie zog einen Schmollmund. Die perfekte Antwort wäre jetzt natürlich, dass ihr das Küssen natürlich gefiel, dass sie aber nicht ihn küssen wollte. Das allerdings wäre eine glatte Lüge, und so, wie ihr Herz flatterte, würde sie das nie glaubhaft behaupten können. Lügen ließ sich immer besser, so hatte sie herausgefunden, wenn man mit einer gewissen emotionalen Distanz agierte.
    Andererseits war die Wahrheit die nun denkbar schlimmste Antwort, die sie geben konnte. Nein, keiner der sabbernden Küsse, die ihr aufgezwungen worden waren, während sie sich gewehrt hatte wie eine Wildkatze, hatte ihr gefallen. Doch bei der Vorstellung an seinen Kuss wurde ihr schwindlig, und Caroline hatte schreckliche Angst davor, dass es ihr zu gut gefallen könnte.
    Als sie nicht antwortete, fuhr er ruhig fort: „Wenn wir bei Ihrem Quartier ankommen, schließen Sie Ihre Tür auf, drehen sich um und strecken mir die Hand entgegen. Ich werde Ihre Hand nehmen, mich vorbeugen und Sie auf den Mund küssen. Es wird kein langer Kuss werden, aber es kann auch nicht nur ein kleines Küsschen sein. Drei Sekunden, was meinen Sie, das ist lang genug? Dann lasse ich Ihre Hand los und verabschiede mich. Auf einer so geschäftigen Basis werden wir auf jeden Fall gesehen werden. Dann macht es schnell die Runde, dass wir zwar keine heiße Affäre haben, aber auf jeden Fall zusammen sind.“
    Caroline räusperte sich. „Drei Sekunden?“ So lang schien das gar nicht zu sein. Sicherlich würde sie sich nicht innerhalb von drei Sekunden komplett blamieren, oder doch?
    „Drei Sekunden, mehr nicht“, versicherte Joe.

4. KAPITEL
    D er Cheeseburger - ohne Zwiebeln! - und die Pommes Frites waren einfach himmlisch und erinnerten Caroline an die seltenen wunderbaren Gelegenheiten in ihrer Kindheit, wenn sie übers Wochenende bei ihrem Onkel bleiben durfte. Onkel Lee und seine Frau waren zehn Jahre jünger als ihre Eltern, und der Onkel hatte sie immer zu dem größten und saftigsten Hamburger eingeladen und sie danach noch mit einer Riesenportion Eis verwöhnt. Zu Hause bei den Eltern gab es nur Sorbet oder gefrorenen Jogurt, Eis war absolut tabu. Wäre Onkel Lee nicht gewesen, Caroline wäre zur Volljährigkeit herangewachsen, ohne je die delikaten Freuden des Junk-Food kennenzulernen. Noch heute war es etwas Besonderes, wenn sie sich so etwas erlaubte.
    Nachdem sie die Burger verspeist hatten, betrachtete Joe Caroline mit einem trägen Lächeln. „Haben Sie je an einem Spieltisch gesessen?“
    „Nein, ich war noch nie in einem Casino.“
    „Das lässt

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