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Das Geheimnis der MacKenzies

Das Geheimnis der MacKenzies

Titel: Das Geheimnis der MacKenzies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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hatte richtig Spaß gehabt. Sie konnte sich nicht daran erinnern, wann sie das letzte Mal etwas so völlig Nutzloses getan und sich auch noch so herrlich dabei amüsiert hatte. Simples Spielen hatte nie zu ihrer Kindheit gehört, ihre Eltern hatten jede ihrer Freizeitaktivitäten auf ihre Ausbildung zugeschnitten. Allerdings musste sie sich auch eingestehen, dass sie ein recht ungeduldiges Kind gewesen war. Sie hatte Wutanfälle bekommen, wenn es ihr zu langsam ging und der angebotene Stoff nicht mit ihrem wissbegierigen, fordernden Intellekt mithalten konnte. Ihre Kindheit war nicht unglücklich gewesen, sondern einfach nur anders.
    Jetzt wagte sie sich auf ein Gebiet vor, von dem sie absolut nichts verstand. Aber Caroline ging jedes Problem rational an. Sie wusste einfach nicht, wie sie die Waffen, die ihr die Natur mitgegeben hatte, einsetzen sollte, aber Joe Mackenzie würde sich bald mit ihnen auseinandersetzen müssen.
    Der erste Schritt, ein Problem zu lösen, bestand immer darin, Informationen zum entsprechenden Thema zu sammeln. Es war früh am Abend, so dass die meisten auf dem Stützpunkt noch wach waren. Wie sich herausstellte, gab es ausreichend weibliches Air-Force-Personal, Frauen, die sich gern bereit erklärten, Caroline die Zeitschriften zu leihen, in denen sie Artikel und Berichte zum Thema vermutete. Sie bekam sogar einiges Material über Kampfpiloten im Allgemeinen.
    Als geübte Schnellleserin arbeitete sie sich die nächsten zwei Stunden durch Frauenzeitschriften und Journale, die Artikel mit faszinierenden Überschriften wie „Er ist böse, böse, böse - warum Sie ihn trotzdem lieben“ oder „Das Beste aus allen Lebenslagen machen - wie Sie nie den Mut verlieren“ enthielten. Gespickt waren die Zeitschriften mit Hochglanzbildern von Frauen, die alle mindestens einsachtzig groß waren und höchstens fünfundfünfzig Kilo wogen, wobei das meiste davon wohl Busen und Haaren zugerechnet werden musste.
    Caroline fand heraus, wie eine Frau feststellen konnte, ob „er“ eine andere hatte, und wie man sich am effektivsten rächte. Sie lernte, wie man sich auf dem Immobilienmarkt eine eigene, steile Karriere aufbaute und wie man beim Black Jack sicher gewann. Und sie erfuhr alles über die schicksten und schönsten Urlaubsorte in Europa. Wirklich interessant. Vielleicht würde sie sogar eine Zeitschrift abonnieren.
    Am interessantesten jedoch war das Material über Kampfpiloten.

    Caroline war schon vor dem Morgengrauen im Büro. Als sie an diesem Morgen beim Anziehen die Wahl zwischen reizvoll und bequem gehabt hatte, war ihre Entscheidung schnell zugunsten der Bequemlichkeit getroffen. Der Wetterbericht hatte fast vierzig Grad vorausgesagt, also trug Caroline einen leichten weiten Overall.
    Sie holte die Unterlagen für die anberaumten Tests hervor und checkte die Papiere noch einmal. Sie würde Cal ein paar Fragen zu dem Computerprogramm stellen müssen. An der Uni hatte sie Informatik als zweites Hauptfach belegt, einfach weil es ihr eine vernünftige Ergänzung zur Physik schien. Und tatsächlich hatten sich Carolines Kenntnisse schon mehr als einmal als nützlich erwiesen. Sie loggte sich in das Programm ein und ließ die Tests noch einmal durchlaufen, um sicherzustellen, dass alles so perfekt wie möglich war.
    „Wie lange sind Sie denn schon ...“
    Sie schrie erschreckt auf, als die Stimme direkt an ihrem Ohr ertönte, und sprang so abrupt hoch, dass ihr Stuhl umfiel. Joes Arm schoss vor und fing ihre rechte Faust ab, bevor sie sein Kinn treffen konnte. Sekundenbruchteile später hielt er auch ihre linke Hand fest, die in einer simultanen Bewegung der rechten blitzschnell hatte folgen wollen.
    „Tun Sie das nie wieder!“, fauchte Caroline ihn an. Sie hatte sich auf die Zehenspitzen gestellt, um ihn besser ins Gesicht funkeln zu können, mit Augen, in denen noch immer die Angst stand. „Wollen Sie, dass ich an einem Herzschlag sterbe? Von jetzt an pfeifen Sie gefälligst, wenn Sie zur Tür kommen!“
    Mit einem einzigen Ruck bog er ihr die Arme auf den Rücken, ihre geballten Fäuste immer noch fest von seinen Fingern umklammert. Durch die Bewegung wurde Carolines Busen an seine Brust gedrückt. „Ich wollte Sie nicht erschrecken“, sagte er leise. „Aber wenn Angreifen immer Ihr erster Impuls ist, dann sollten Sie lernen, wie man so etwas richtig macht. Damit Sie nicht in einer so dummen Lage wie jetzt enden.“ Er sah das Interesse in ihren grünen Augen aufflackern und wusste,

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