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Das Geheimnis der MacKenzies

Das Geheimnis der MacKenzies

Titel: Das Geheimnis der MacKenzies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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gerissen, blinzelte Caroline. „Was? Oh ... ja, ich hab tatsächlich geträumt. Entschuldigen Sie, hatten Sie mich etwas gefragt?“
    „Nur nach Ihrem Liebesleben. Ehrlich gesagt, ich bin ein wenig überrascht. Ich hätte nicht gedacht, dass Sie Männer mögen. Sie brauchen wohl mal eine Abwechslung, was?“
    Unerfahrenheit war nicht gleichbedeutend mit Dummheit. Sie wusste genau, was er andeuten wollte. Sie bedachte Adrian mit einem eisigen Blick, und plötzlich hatte sie Lust auf einen guten Streit. Das würde die Spannung in ihr lösen. „Wussten Sie eigentlich, dass ich immer viel jünger war als die Jungen in meiner Klasse und praktisch schon die Uni abgeschlossen hatte, bevor ich mich so weit entwickelt hatte, dass sie mich überhaupt wahrnahmen?“
    Die Frage verwirrte ihn, es war seinem attraktiven Gesicht deutlich abzulesen. „So?“
    „Ja. Und dann sind sie mir plötzlich alle nachgelaufen, weil sie dachten, ich kenne mich mit dem Spiel aus. Tatsache jedoch war, ich wusste überhaupt nichts über Männer und das, was man auf Verabredungen so macht. Ich war ja nie mit Gleichaltrigen zusammen. Ich hatte nie geküsst, war nie auf einem Ball, nie auf einer Party, hatte nie Dates. Als diese Typen mir plötzlich nachstellten, bekam ich eine Heidenangst. Also habe ich gesagt und getan, was immer nötig war, damit sie so schnell wie möglich wieder verschwanden und mich in Ruhe ließen. Können Sie mir folgen?“
    Nein, konnte er nicht. Zuerst zumindest nicht. Er verstand nicht, worauf sie hinauswollte. Doch dann drang das Verstehen durch seine Feindseligkeit, und schockiert starrte er Caroline an. „Wollen Sie damit etwa andeuten, Sie hätten Angst vor mir gehabt?“
    „Was sonst?“, fauchte sie ihn an. „Sie haben mich überall betatscht. Dass ich Nein gesagt hatte, interessierte Sie überhaupt nicht.“
    „Grundgütiger, ich bin doch kein Vergewaltiger!“ „Und woher hätte ich das wissen sollen?“ Caroline stand auf und hielt ihm die geballte Faust vors Gesicht. „Wenn Sie nicht so verdammt von sich selbst überzeugt gewesen wären und sich nicht eingebildet hätten, dass alle Frauen Sie unwiderstehlich finden, wäre Ihnen vielleicht aufgefallen, dass ich Angst hatte!“
    „Sie haben sich nicht gerade ängstlich verhalten“, widersprach er.
    „Ich werde eben bissig, wenn ich mich bedroht fühle.“ Sie stand vor ihm und funkelte ihn grimmig an. Viel fehlte nicht, und sie hätte Feuer gespuckt. „Nur zu Ihrer Information - Colonel Mackenzie ist der erste Mann, dem aufgefallen ist, wie unsicher ich bin. Und er überfällt mich nicht wie ein gieriger Oktopus.“ Nein, Joe liebkoste und erregte sie mit dieser aufreibenden Selbstbeherrschung, während sie zu Wachs in seinen Händen wurde. Aber das ging Adrian nun wirklich nichts an. „Ich bin Ihre schneidenden Bemerkungen leid, verstehen Sie? Lassen Sie es endlich sein!“
    Seine schockierte Miene wich der alten Feindseligkeit. „Soll ich jetzt etwa Mitleid mit Ihnen haben? Sie sind nicht die Einzige, die mit Problemen fertig werden muss, Lady. Zu dem Zeitpunkt hatte meine Frau mich gerade verlassen, wegen irgendeines mickrigen Typs, der aber zweimal so viel verdiente wie ich. Mein eigenes Ego musste aufgerichtet werden, also können Sie mir nicht vorwerfen, dass ich Ihre zarte Psyche nicht bemerkt und mich danach gerichtet habe, denn Sie haben meine am Boden zerstörte Psyche auf jeden Fall nicht bemerkt!“
    „Dann sind wir ja quitt!“, rief sie. „Also lassen Sie mich in Ruhe!“
    „Mit Vergnügen!“
    Caroline stapfte zu ihrem Schreibtisch zurück und setzte sich aufgebracht. Nachdem sie etwa dreißig Sekunden auf eine Tabelle gestarrt hatte, ohne etwas zu sehen, murmelte sie: „Tut mir leid wegen Ihrer Frau.“
    „Exfrau.“
    „Sie ist bestimmt nicht glücklich.“
    Adrian lehnte sich in seinen Stuhl zurück und sah mit gerunzelter Stirn zu Caroline. „Tut mir leid, wenn ich Sie geängstigt habe. Das war nie meine Absicht.“
    Es kostete sie Mühe, doch sie schaffte es. „Ist schon in Ordnung.“
    Er murmelte etwas Unverständliches und wandte sich seiner Arbeit zu.
    Caroline hatte sich durch Ärger ablenken wollen. Für die Dauer der Konfrontation mit Adrian hatte es auch funktioniert, aber nun kehrte die Nervosität zurück. Dennoch ... die Luft zwischen Adrian und ihr schien sich geklärt zu haben, das war immerhin positiv.
    Yates und Cal kamen herein. Cal sah übermüdet aus, aber er grinste in Carolines Richtung und blinzelte

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