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Das Geheimnis der MacKenzies

Das Geheimnis der MacKenzies

Titel: Das Geheimnis der MacKenzies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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ihr zu. Dann gingen alle zusammen zum Kontrollraum. Die Piloten waren noch da, vier trugen die volle Fliegermontur mit Gurten, Schläuchen und Sauerstoffmasken. Joe und Captain Bowie würden die Night-Wings fliegen, Daffy Deale und Mad Cat Myrick sollten die Verfolgung in den F-22 übernehmen. Joe konzentrierte sich voll auf die Vorbereitungen, wie Caroline schon vermutet hatte. Der Kloß in ihrer Kehle löste sich ein wenig, als sie es mit eigenen Augen sah.
    Sie wollte ihn nicht anstarren, aber sie konnte dem Impuls nicht widerstehen. Sie war völlig fasziniert von ihm. Es war nicht nur seine beeindruckende Größe und Statur. Joe Mackenzie umgab die Aura eines Kriegers - kühl, beherrscht, tödlich in seiner kontrollierten Wildheit, die perfekte Kombination von Instinkt, Intelligenz und Können. Auch die anderen Piloten besaßen diese Aura, aber niemand von ihnen so ausgefeilt und in so purer Form wie Joe. Die anderen wussten es, Caroline erkannte es an der Art, wie sie sich ihm gegenüber verhielten und ihm automatisch Respekt zollten. Nicht nur, weil er den Rang eines Colonel innehatte und Projektleiter war. Manche Männer stachen aus der Menge hervor, und Joe Mackenzie gehörte dazu. Er könnte nie Geschäftsmann, Anwalt oder Arzt sein. Er war, was er war, und er hatte den Beruf gewählt, zu dem er geschaffen worden war.
    Er war ein Krieger.
    Er war der Mann, den sie liebte.
    Caroline stockte der Atem. Sie fühlte sich wie in einem Traum, alles erschien ihr plötzlich surreal. Sie konnte sich nicht länger etwas vormachen. Bisher hatte sie sich nur die Möglichkeit eingestanden, aber nie die Unvermeidlichkeit. Sie hatte sich ermahnt, sich nicht in ihn zu verlieben. Denn unter keinen Umständen wollte sie ihr Herz verlieren. Doch sie hatte sich etwas vorgemacht. Es war bereits zu spät. Sie hatte keine Kontrolle mehr über ihre Gefühle, genauso wenig wie sie die Kontrolle über ihren Körper hatte, wenn Joe sie berührte. Das allein hätte ihr Warnung genug sein müssen. Die einzige Entschuldigung für ihre Blindheit war, dass sie nie zuvor verliebt gewesen war und daher die Zeichen nicht erkannt hatte.
    Sie konnte Joe nicht ansehen, als er und die drei anderen Piloten den Raum verließen. Wenn er ihr in die Augen blickte, würde er dort alles, was sie fühlte, lesen können. Dass er es sah und sich dann vielleicht im falschen Moment davon ablenken ließ, wollte sie verhindern. Jeder Nerv schien bloß gelegt und durch den schwächsten Lufthauch gereizt. Bar jeglichen Schutzes kam sie sich nackt vor.
    Als die vier Maschinen abhoben, versammelten sich die Techniker um die Monitore und verfolgten die Daten, die die Sensoren der Jets dem System übermittelten.
    Eine halbe Stunde später flogen die Maschinen über das Testgebiet, wo Drohnen als bewegliche Ziele auf sie warteten. Caroline war auf Probleme eingestellt, ihrer Erfahrung nach funktionierte ein neues System in der Praxis selten so genau wie in der Theorie. Aber bisher waren die Tests gut verlaufen, deshalb hoffte sie, dass es keine größeren Schwierigkeiten geben würde.
    Heute jedoch bestätigte sich ihre ungute Vorahnung. Ihre Hoffnung, dass es sich nur um kleinere Patzer handeln würde, wurde zunichte gemacht. Das Zielsystem erfasste die Drohnen nicht, dabei war gestern noch alles glatt gegangen. Allerdings waren heute zwei andere Maschinen in der Luft, und ein völlig entnervter Bodencrew-Leiter ließ die Tests abbrechen und beorderte die Jets zurück zum Stützpunkt, damit die Zielsysteme überprüft werden konnten.
    Joe verlor nicht die Beherrschung, aber sein Unmut war ihm deutlich anzusehen, als er den Kontrollraum betrat. „Die Maschinen stehen im Hangar“, sagte er eisig zu dem Laserteam und schloss Caroline damit in seinen kontrollierten Ärger ein. „Wir gehen am Montagmorgen wieder in die Luft. Das heißt, Ihnen bleibt der restliche Tag, um den Fehler zu finden und zu beheben.“ Damit drehte er sich um und marschierte mit energischen Schritten davon.
    Cal pfiff leise durch die Zähne, und Yates seufzte. „Also Leute, ihr habt’s gehört. Zieht eure Overalls über und kommt in den Hangar. Es gibt Arbeit für uns.“
    In Gedanken ging Caroline bereits die möglichen Fehlerquellen durch. Die Laserzielerfassung war nicht neu, allerdings die Anwendung. Der Fehler konnte bei den Sensoren in den Helmen der Piloten liegen oder in der Zieloptik, vielleicht im Schalter selbst. Beunruhigend jedoch war, dass das Problem bei beiden Maschinen

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