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Das Geheimnis der MacKenzies

Das Geheimnis der MacKenzies

Titel: Das Geheimnis der MacKenzies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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männlicher Hand, und Kampfpiloten waren aus einem ganz besonderen Holz geschnitzt. Sie besaßen eine natürliche Arroganz und ein außergewöhnlich starkes Selbstbewusstsein. Sie brauchten diese Art von Selbstsicherheit, die es ihnen erlaubte, in ein Flugzeug zu klettern, mit Überschallgeschwindigkeit über den Himmel zu jagen und dabei absolut sicher zu sein, dass sie nicht nur die Maschine kontrollieren konnten. Mit allem, was daneben auf sie warten mochte, mussten diese Männer fertig werden, um dann den Vogel heil und in einem Stück wieder auf den Boden zu bringen.
    In Joes Augen erkannte Caroline nicht nur dieses übergroße Selbstvertrauen, sondern auch die Vorfreude darauf, sich mit der tödlichen Schönheit, die er Baby nannte, in die Lüfte zu schwingen. Er liebte das Tempo und die Dynamik, er genoss das Risiko und die Herausforderung.
    Trotz seiner außergewöhnlichen Fähigkeiten und seiner Überlegenheit blieb er dennoch ein Mensch. Und Menschen waren sterblich.
    „Du fliegst heute.“ Ihre Kehle war so trocken, dass sie die Worte kaum herausbrachte. „Davon hast du mir nichts gesagt.“
    Joe hob eine Augenbraue und bedachte Caroline mit einem fragenden Blick. „Ja, ich fliege heute. Und?“
    Was sollte sie antworten? Dass sie vor Angst um ihn halb umkam? Dass sie wünschte, er hätte sich einen anderen Beruf als ausgerechnet einen der gefährlichsten ausgesucht? Sie hatte nicht das Recht, so etwas zu sagen. Zwischen ihnen bestand keine echte Bindung, nur die Abmachung, eine Affäre miteinander zu haben. Bisher hatte diese Affäre ja noch nicht einmal richtig angefangen. Es war schließlich nicht seine Schuld, dass sie sich in ihn verliebt hatte. Selbst in dem Fall, dass das Gefühl auf Gegenseitigkeit beruhen könnte - sie würde ihn nichts von ihren Ängsten wissen lassen, wenn er sich doch voll auf seine Arbeit konzentrieren musste.
    So schluckte sie ihre Furcht hinunter und mühte sich um Fassung. „Du sieht so ... äh, ich denke, überwältigend wäre das passende Wort dafür ... in der Fliegerkluft aus. Was trägst du eigentlich darunter?“
    Die Ablenkung zeigte Wirkung. Jetzt waren beide Augenbrauen hochgezogen. „T-Shirt und Boxershorts. Dachtest du, ich wäre nackt?“
    „Ich wusste es ja nicht. Ich habe auch noch nie wirklich darüber nachgedacht.“ Mit der Hand scheuchte sie ihn fort. „Nun geh schon, du störst meine Konzentration. Gestern konnte ich den ganzen Tag nicht richtig arbeiten. Deshalb lasse ich dich heute erst gar nicht in meine Nähe kommen.“
    Sie hatte die Worte noch nicht ganz ausgesprochen, als ihr klar wurde, dass sie es eigentlich besser wissen sollte. In seinen Augen stand ein Funkeln, als er auf sie zukam. Sie hatte ihm unabsichtlich eine Herausforderung hingeworfen, und er war nicht der Mann, der so etwas überging.
    Er lehnte sich über sie, stützte die Arme beidseitig auf die Stuhllehnen und hielt Caroline somit gefangen. Dann presste er seine Lippen auf ihren Mund. Caroline wehrte sich nicht einmal anstandshalber, sondern hieß den sinnlichen Anschlag hingerissen willkommen.
    Ein Schauer durchlief Joe, und er richtete sich auf. „Was ziehst du heute Abend an?“
    Sie klaubte den Rest ihrer Würde zusammen. „Weiß ich noch nicht. Ist das wichtig?“
    Noch nie hatten seine Augen so blau, so entschlossen gefunkelt. „Nein. Denn keine fünf Minuten, nachdem wir im Hotel eingecheckt haben, wirst du sowieso nackt sein.“
    Die Vorstellung erschütterte Caroline bis in ihr Innerstes. Hilflos schloss sie die Lider, ihr wurde der Mund trocken. Als sie die Augen wieder öffnete, war Joe fort.

    Cal achtete eigentlich immer darauf, vor Adrian im Büro zu sein. Doch da Caroline ihn an diesem Morgen aus dem Rhythmus gebracht hatte, war sie noch immer allein, als Adrian hereinkam. Fast automatisch warf er ihr einen verächtlichen Blick zu, ging zur Kaffeemaschine, um sich eine Tasse einzuschenken, und setzte sich an seinen Schreibtisch. Er grüßte Caroline nicht einmal. Aber sie war so nervös, dass sie seine Anwesenheit kaum wahrnahm. Schwankend zwischen Sorge und Vorfreude, saß sie stumm an ihrem Schreibtisch. Ein Teil von ihr sorgte sich unablässig wegen der Gefahren, die ein Testflug barg, während der andere Teil sich in sinnlichen Bildern erging, was am bevorstehenden Abend im Hotel passieren würde. Sie konnte kaum fassen, dass sie dem Abend tatsächlich entgegenfieberte.
    „Na, träumen Sie von Loverboy?“, fragte Adrian gehässig.
    Aus ihren Gedanken

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