Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Geheimnis der Mangrovenbucht

Das Geheimnis der Mangrovenbucht

Titel: Das Geheimnis der Mangrovenbucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott - Joyce West
Vom Netzwerk:
wieder heil herauskam? Trotzdem sagt man, daß er ein hervorragender Pilot sei, der keine Angst kennt.«
    »Wer immer dieses >man< auch sein mag, jedenfalls ist das ausnahmsweise richtig. Der alte Barney war ein toller Bursche, als er im Pazifik war. Er war fast noch ein Kind — natürlich hatte er ein falsches Alter angegeben —, aber es gab unzählige Geschichten über seine Taten. Er war schnell wie der Blitz und kannte keinerlei Skrupel.«
    »Ich nehme an, daß Sie ihn häufiger in Ihrem Flieger-Club treffen?«
    »Wenn er etwas freie Zeit hat. Er ist bei weitem der beste Mann, den wir haben, aber immer mit irgend etwas Verrücktem beschäftigt.«
    »Er müßte doch allmählich vernünftiger werden, obwohl er anscheinend nie altert. Warum er eigentlich nicht geheiratet hat? Ich glaube, daß er irgendein Mädchen sehr gern mochte, das aber dann auf merkwürdige Art starb. Ich kenne aber den Namen nicht, wissen Sie ihn?«
    »Mein liebes Kind, ich habe andere Dinge zu tun, als auf Tratschgeschichten zu hören«, gab Anthony in einem derart vernichtenden Ton zurück, so daß Pauline sofort davon überzeugt war, daß er die ganze Geschichte kannte. Sie sagte beleidigt: »Sehr überlegen, wie üblich. Jetzt werde ich mich aber auf die Suche nach dem freundlichen Mr. Middleton machen. Ich glaube, ich kann aus ihm herausbringen, was sie über die Hufspuren beschlossen haben. Versuchen wir es zunächst beim Heiler.«
    Dort fanden sie ihn auch, in dem winzigen Garten auf- und abgehend. Er wies mit seinem Kopf warnend zum Haus. »Gehen Sie lieber nicht hinein. Wright versucht, diesem Burschen Vernunft beizubringen. Er ist ein sturer, alter Teufel.«
    In diesem Augenblick erschien der Inspektor an der Türe, gefolgt vom Heiler, der verärgert ausrief: »Sie beschuldigen mich, Sir? Sie wagen es, einen Mann, der sich ausschließlich der Erhaltung des Lebens widmet, zu beschuldigen, einen Menschen umgebracht zu haben?«
    Pauline starrte die beiden an, und selbst Anthony wirkte erschreckt. Wright zuckte ungeduldig die Schultern. »Ich erklärte Ihnen bereits, daß es nichts mehr zu sagen gibt, wenn Sie diesen Ton anschlagen.«
    Diese Worte konnten den zornigen, kleinen Mann jedoch nicht davon abhalten, das zu sagen, was er wollte. Er wandte sich voller Überzeugung an seine neuen Zuhörer. »Ich wende mich an euch. Man hat mich verdächtigt, gequält, eingeschüchtert. Und warum? Weil ein lahmes, altes Pferd in meinen Hof kam und nach dem üblichen Futter suchte. Eine Scheibe Brot — dafür muß ich jetzt leiden.«
    Jim und Anthony unterdrückten ein Lächeln, aber Pauline war sofort wutentbrannt. Sie blickte mit funkelnden Augen den etwas peinlich berührten Inspektor an. »Wollen Sie wirklich behaupten, daß dieses nette alte Lamm Holder ermordet hat? Dann sind Sie einfach verrückt. Er liebt Tiere und würde nicht einmal einer Fliege etwas zuleide tun.«
    »Nicht einmal einem Floh«, murmelte Anthony, der gerade voller Interesse die Ohren des Spaniels unter die Lupe genommen hatte. Dann veranlaßte ihn ein böser Teufel dazu, zu Wright zu sagen: »Also wirklich, alter Bursche, das ist etwas zu dick aufgetragen.«
    Ausnahmsweise verlor der Inspektor seinen bewundernswerten Sinn für Humor. »Vielen Dank«, erwiderte er eisig. »Die Polizei freut sich immer über Unterstützung von begabten Amateuren.«
    Anthony applaudierte leise. »Das war sehr gut. Weiter, Inspektor, Sie sind großartig. Ich mache mir Notizen für eine Radioserie.«
    Wright wandte sich an Jim. »Obwohl das vielleicht für eine Radioserie recht unterhaltsam sein mag, so müssen wir leider jetzt doch weitermachen. Ich verliere meine Zeit. Wir gehen jetzt zu Mrs. Morton und untersuchen anschließend noch einmal Holders Schreibtisch.«
    »Übrigens, Inspektor, kann ich Ihnen das Geschenk eines neuen Verdächtigen machen. Der Dünge-Pilot verehrt Mrs. Holder. Wer weiß, vielleicht hat er vom Himmel aus etwas auf Holders Kopf fallen lassen? Barney könnte so etwas schon gelingen. Jetzt habe ich aber wirklich meine Großmütigkeit bewiesen, nachdem man mich so angefaucht hat.«
    Doch Pauline schnaubte immer noch vor Wut. Sie wandte sich Milward zu und sagte sanft: »Machen Sie sich keine Sorgen. Man kann Sie nicht einfach in diese Geschichte hineinbringen. Und warum? Sogar ich sehe, daß Sie damit nichts zu tun hatten.«
    Wright blieb einen Augenblick stehen: »Vielleicht sind Sie dann so gut und klären mich auf, Miss Marshall. Handelt es sich nur um eine

Weitere Kostenlose Bücher